In Loma Plata hat die Staatsanwaltschaft einen Verkaufspunkt von Kokain auffliegen lassen

Wie der Staatsanwalt, Andrés Arriola, gegenüber Radio ZP-30 erklärte, ist gestern in Loma Plata eine Bäckerei durchsucht worden. Bei der Operation wurde eine Person verhaftet, die seit längerem im Visier der Ermittler gewesen sein soll, wegen Kokainhandels in kleinen Mengen. Laut dem Staatsanwalt hatte der nun Festgenommene eine Bäckerei in Loma Plata als Deckmantel für die illegalen Geschäfte genutzt. Nähere Informationen über den Verhafteten wurden nicht bekannt, da die Ermittlungen noch im vollen Gange sind. Die Staatsanwaltschaft schließt nicht aus, dass im Zuge der Ermittlungen in dem Fall noch weitere Personen verhaftet werden. 

Bei der Razzia in der Bäckerei beschlagnahmte die Antidrogenbehörde, SENAD, eine größere Menge Kokain. Darunter befanden sich nach Angaben von Arriola kleine Kokainpäckchen, auch als „Moñitos“ bekannt, da sie beim Verpacken wie kleine Schleifchen gebunden werden. Sie enthalten nur ein paar Gramm der Droge und werden für verhältnismäßig kleine Summen verkauft – oft für 50.000 oder 100.000 Guaraníes pro Päckchen. Ausserdem beschlagnahmte die SENAD unverpacktes Kokain, Mobiltelefone und Bargeld. Der Staatsanwalt äußerte die Vermutung, dass sich unter den Mobiltelefonen auch solche befinden könnten, die als Zahlungsmittel verwendet und von den Käufern vermutlich gestohlen worden waren.  

Arriola wies darauf hin, dass der Drogenhandel im kleinen Stil, der sogenannte „microtráfico“, im Departament Boquerón zunimmt. Am vergangenen Wochenende hatte die Staatsanwaltschaft in Mariscal Estigarribia mehrere Häuser durchsucht. Zudem habe man mehrere Personen identifiziert und Orte ausfindig gemacht, an denen Drogen gehandelt werden. Staatsanwalt Arriola appellierte an die Bevölkerung, bei Vermutungen bezüglich  Drogenhandels Anzeige zu erstatten. Die könne auch bei ihm persönlich im Büro eingehen, falls die Anonymität des Klägers gewahrt werden sollte.  

Anders als der Drogenhandel im großen Stil betreffe der Microtráfico die Bevölkerung viel direkter, so Arriola. Beispielsweise kann ein Kilogramm Kokain in tausende kleine Päckchen abgepackt werden, die dann unter der Bevölkerung verkauft werden. Schon nach einem ersten Konsum kann Kokain süchtig machen. Arriola warnte auch vor der Gefahr, die von den Suchtkranken ausgeht. Ab einem gewissen Punkt überschatte die Droge das Denkvermögen und der Abhängige kenne keine Grenzen, wenn es darum geht, Geld für den Drogenkauf zu beschaffen. So könnten auch Familienangehörige oder Freunde zur Zielscheibe von Übergriffen oder Gewalttaten werden, erklärte der Staatsanwalt. Arriola wies darauf hin, dass die Staatsanwaltschaft und Antidrogenbehörde alles daran setzen würden, um den Drogenhandel im Chaco unter Kontrolle zu bringen. Die Ermittlungen seien jedoch oft langwierig und würden in manchen Fällen behindert, so der Staatsanwalt. (ZP-30/ ABC Color)