Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 10. April 2024

In Filadelfia ist der Arbeitstisch für Entwicklung in den indigenen Siedlungen reaktiviert worden. Nach einigen Jahren Pause wird sich die institutionsübergreifende Arbeitsgemeinschaft wieder dafür einsetzen, dass die Grundbedürfnisse der indigenen Bevölkerung gesichert sind. An der Arbeitsgemeinschaft beteiligt sind Vertreter der Departamentsregierung Boquerón, der Stadtverwaltung Filadelfia, die Vereinigung der Dienste für indianisch-mennonitische Zusammenarbeit, ASCIM, die Vereinigung Esperanza Chaqueña, ASEC, die Vereinigung Asociación Ruta del Alto Chaco – AraChaco, die Asociación Civil Fernheim und der Distrikt-Rat für Urvölker der Stadt Filadelfia. Der Arbeitstisch für ganzheitliche Entwicklung im Distrikt Filadelfia hat zum Ziel, die Wasserversorgung und Ernährungssicherheit in den indigenen Siedlungen dauerhaft zu gewährleisten.
Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft, Cándido Galeano, erklärte gegenüber Radio ZP-30, dass die Gruppe reaktiviert worden sei, weil man erkannt habe, dass die Institutionen im Alleingang wenig erreichen. Wenn man die Situation der Urvölker im Chaco verändern wolle, müssten alle Institutionen zusammenarbeiten, erklärte Galeano. Vorrang sollen die Ernährungssicherheit und die Wasserversorgung haben. Wenn diese Probleme behoben seien, könnten sich die Siedlungen selbst auf ihre Weiterentwicklung konzentrieren, so Galeano.
Ein weiteres Hauptziel der Arbeitsgemeinschaft für ganzheitliche Entwicklung ist, dass hier alle Projekte in Bezug auf indigene Völker analysiert werden – auch Regierungsprojekte, die für den Chaco geplant sind. Dafür wird sich die Arbeitsgemeinschaft mit Vertretern der verschiedenen Institutionen zusammensetzen. Die geplanten Projekte sollen analysiert werden, um zu sehen, ob sie für die indigene Bevölkerung nützlich seien, erklärte der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft. (ZP-30/ FB: Municipalidad Filadelfia)

Heute beginnt die “Rally de la Soja”. Die Teilnehmer der Tour sind dafür in die Gegend von La Patria gereist. Der Kollege Lucio Romero berichtete vor Ort von der Veranstaltung. Demnach findet die “Rally de la Soja” auf dem Landwirtschaftsbetrieb Agroganadera Don Chiquito statt, der sich auf der Strecke zwischen La Patria und dem Grenzübergang Mayor Infante Rivarola befindet. Dort werden heute und morgen verschiedene Bewässerungssysteme analysiert, und wie die Landwirtschaft und Viehzucht nachhaltig funktionieren können. Laut dem Agronom Carlos Mereles arbeitet der Landwirtschaftsbetrieb Don Chiquito zum großen Teil mit Solarstrom. Damit werden verschiedene Bewässerungssysteme betrieben, aufgrund mangelnder Stromeinrichtungen in der Gegend.
Die “Rally de la Soja” wird auch in diesem Jahr von der Exportkammer von Getreide und Ölfrüchten, Capeco, organisiert. Es ist bereits die dritte derartige Tour. Im vorigen Jahr fand die Soja-Rally bei Mariscal Estigarribia statt. Hauptziel der Veranstaltung ist, Betriebe zu besuchen, die das Potenzial des Chaco im Bereich der Landwirtschaft hervorheben. In diesem Jahr liegt der Fokus auf Nachhaltigkeit. Die Teilnehmer fahren Felder mit verschiedenen Anbaukulturen rund. Dabei werden Probleme analysiert und Informationen ausgetauscht. Die Teilnahme an der “Rally de la Soja” ist kostenfrei. (ZP-30/ Archiv ZP-30)

INDERT-Vorsitzender auf Arbeitsreise im Chaco. Der Leiter des Instituts für Ländliche Entwicklung und Landbesitz, Francisco Ruiz Díaz, bereist seit Montag den Chaco, um sich ein Bild von der Landwirtschaft zu machen. Heute Vormittag kam Herr Ruiz Díaz zu uns ins Sende-Studio. Im Interview mit den Kollegen von Matinal 610 sprach der INDERT-Vorsitzende über die Beobachtungen und Erkenntnisse, und wie sich diese im Vergleich mit internationalen Wirtschaftsanalysen darstellen. Er betonte, wie wichtig es ist, dass Menschen auf dem Land eine Landeigentumsurkunde besitzen. Ein Thema, dem man laut Ruiz Díaz in Paraguay wenig Bedeutung beimisst. Aber ein Bauer sei nur dann bereit, in sein Land zu investieren und es langfristig effektiv zu bebauen, wenn er genau wisse und es belegen könne, dass es sein Eigentum sei. Bei seinem Besuch im zentralen Chaco habe er gesehen, warum es in dieser Zone, besonders bei den Mennoniten, wenig illegale Landbesetzung gebe: Wegen der starken formellen Strukturen, so Ruiz Díaz.
Menschen wüssten genau, was ihnen gehört und könnten das auch mit legalen Dokumenten belegen. Das gibt nach den Worten des INDERT-Vorsitzenden eine Sicherheit, die wiederum Mut macht, etwas produktives mit dem Land zu machen, auf dem man lebt. In einem Land, wo so wenig Landeigentumsurkunden ausgestellt werden wie in Paraguay, könne es folglich keine starke Entwicklung geben, so Ruiz Díaz. Der INDERT-Vorsitzende ist studierter Wirtschaftswissenschaftler und internationaler Experte in Finanz- und Handelswesen und im Projektmanagement. Ruiz Díaz hat laut seinem Lebenslauf in den USA und an zahlreichen anderen Standorten der Welt studiert und gelernt. In seiner beruflichen Laufbahn war er bisher in Paraguay, dem MERCOSUR-Raum und darüber hinaus leitend und beratend tätig. Im paraguayischen Finanzministerium leitete er das Katasteramt und das Wirtschafts-Vizeministerium. In der Regierung Mario Abdo war er der Vizeminister im Ministerium für Industrie und Handel für den Bereich Industrie. Der Akademiker lehrte zudem an zahlreichen Universitäten.
Als Leiter des Instituts für Ländliche Entwicklung und Landbesitz macht er sich derzeit für eine groß angelegte Kampagne zur Regulierung von Landbesitz stark, die dazu führen soll, dass Menschen zügiger ihre Landeigentumsurkunde auf die Hand bekommen. Hilfreich dürften dabei die Daten der Erhebung im Landwirtschaftsbereich von 2022 sein. Seine Reise in dieser Woche durch den Chaco führte den INDERT-Vorsitzenden auf zahlreiche Landwirtschaftsbetriebe bis an die Grenze zu Bolivien im hohen Norden und im Westen. (ZP-30/Fb.: INDERT/La Nación/Katasteramt)

In Brasilien ist ein paraguayischer Drogenkurier gestoppt worden. Laut Angaben der brasilianischen Luftwaffe wurde gestern ein unbekanntes Flugzeug in Londrina, im Bundesstaat Paraná abgefangen. Von dem Vorfall berichtet Paraguay.com. Das Leichtflugzeug des Modells Cessna 182 wurde mehrmals von der brasilianischen Behörde dazu aufgefordert, sich zu identifizieren. Weil der Pilot die Aufforderungen ignorierte, wurde er durch zwei Flugzeuge der brasilianischen Luftwaffe zum Landen erzwungen. Bei der folgenden Untersuchung des paraguayischen Flugzeugs konnten die brasilianischen Behörden über 300 Kilogramm Kokain sicherstellen. Der Pilot wurde von der brasilianischen Bundespolizei verhaftet. (paraguay.com)

Die Capitán Cabral kehrt nach erfüllter Mission zurück. Das Schiff der Marine war einen Monat lang auf dem Río Paraguay unterwegs, um Uferorte flussaufwärts zu versorgen, die sich im Ausnahmezustand befanden. Gestern lief die Capitán Cabral wieder im Hafen von Asunción ein, wie die staatliche Nachrichtenagentur, IP-Paraguay heute berichtet. Im Auftrag des Verteidigungsministeriums und der Katastrophenschutzbehörde SEN hatte das Schiff Lebensmittel und andere Güter dorthin gebracht, wo durch Regen die Orte auf dem Landweg nicht mehr erreichbar waren. Bei der Logistik war die Departamentsregierung Alto Paraguay behilflich.
Die Capitán Cabral war am 1. März Richtung Norden nach Bahía Negra aufgebrochen und dort am 7. März angekommen. Geladen hatte sie 30.000 Kilogramm Lebensmittel, sowie Medikamente und andere Konsumgüter. Sie wurden an rund 750 Familien verteilt, die in folgenden Ortschaften leben: María Elena, 14 de Mayo, Puerto Esperanza, Puerto Diana und Bahía Negra. Die Capitán Cabral hatte somit vorerst die Aufgabe der Aquidabán übernommen. Das symbolträchtige Schiff, das mehr als 50 Jahre lang Menschen und Güter auf dem Paraguayfluss transportierte, war Ende 2023 aus Altersgründen dem Verkehr gezogen worden. Mit der Capitán Cabral konnten nun auch übergangsweise den Menschen zwischen Carmelo Peralta und Bahía Negra mitfahren.
Dabei ist auch die Capitán Cabral schon ein Oldie. Das Schiff der paraguayischen Kriegsflotte gehört zu den ältesten Schiffen der Welt, die noch in Betrieb sind. Sie wurde 1907 in Holland gebaut und 1908 der paraguayischen Flotte hinzugefügt. Der Verteidigungsminister Oscar González empfing die Capitán Cabral gestern im Hafen von Asunción. Bei dem Kapitän und seiner Schiffsbesatzung bedankte er sich für den starken Einsatz. (IP-Paraguay/Archiv ZP-30) (bearbeitet) 


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