In dieser Woche geht die Landwirtschaftszählung im Chaco zuende

Die Can 2022, wie sie kurz genannt wird, betrifft alle Betriebe, die Teil der Nahrungsmittelsicherheit für die paraguayische Bevölkerung sind. Im November geht es in der vierten und letzten Etappe der Landwirtschaftszählung um die Datenerhebung in Boquerón, Presidente Hayes und Alto Paraguay, und zeitgleich jenseits des Paraguayflusses in San Pedro und Caaguazú. Es ist die intensivste und aufwendigste Etappe, weil es von der Produktionsfläche her die Größte ist. Es geht um Daten aus den Bereichen Tierhaltung und Ackerbau. Diese beiden Bereiche zusammen machen 25 Prozent des paraguayischen Bruttoinlandsproduktes aus, das heißt, von allem, was das Land erwirtschaftet. Die Landwirtschaftszählung untersteht dem Ministerium für Landwirtschaft und Viehzucht, MAG. Geleitet wird sie vom Statistikamt INE.

Man will wissen, wie viele Produktionsbetriebe im landwirtschaftlichen Bereich Paraguay heute hat und wieviel Fläche dafür genutzt wird. Deshalb werden Informationen über die Produktionsstruktur und -Bereiche gesammelt. Welche Feldfrüchte angebaut werden, die Vielfalt des Viehbestands, Tierarten sowie Informationen über die Waldgebiete — einschließlich exotischer und einheimischer Arten und Forstwirtschaft.
Festgehalten wird auch die Art der Finanzierung, auf die die Erzeuger zurückgreifen, und die Technologien, mit denen Produktion stattfindet. Die Daten werden online an das Datenzentrum des Landwirtschaftlichen Statistikamtes, DCEA, übermittelt.

Weil die Landwirtschaft einer der Hauptmotoren der paraguayischen Wirtschaftsentwicklung ist, werden die Informationen, die bei der Landwirtschaftszählung gesammelt werden, dazu dienen, voraussagen zu können, wie das Wachstum des Brutto-Inlandsproduktes in Zukunft aussehen wird. Wer Informationen über Paraguays Landwirtschaft sucht, soll Aktuelles aus dieser Datensammlung bekommen können.

Es ist die 6. Datenerhebung dieser Art in Paraguay. Die erste fand 1940 statt, die letzte 2008, vor 14 Jahren. Bei der Datenerhebung wird jeder Hof oder Betrieb außerhalb der Stadt erfasst, der mindestens 1.000 Quadratmeter Acker- oder Gartenfläche umfasst, und auf dem folgende Anzahl Tiere gehalten wird: mindestens drei Rinder, mindestens fünf Kopf Kleinvieh, wie Ziegen, Schafe oder Schweine, und mindestens 100 Hühner. Die Fragen betreffen den Betrieb. Es werden keine persönlichen Daten erfragt. Es sind auch keine Unterlagen aufzuweisen. Die Daten, die ins Formular eingetragen werden, stehen per Gesetz unter Schutz. Die Beratungsdienste der Kooperativen begleiten die Zählung, führen sie aber nicht selbst durch. (ZP-30)