Missionsnachrichten von Radio ZP-30 am 23./24. November 2013

NATIONALE NACHRICHTEN

Die Theologiefakultät IBA feiert am kommenden Freitag ihre Abschlußfeier. Im folgenden Telefongespräch berichtet der Direktor vom IBA, Herrn Victor Wall, über das verflossene Schuljahr, Höhepunkte und Herausforderungen, sowie Zukunftspläne der Theologiefakultät: Interview – V. Wall

 

INTERNATIONALE NACHRICHTEN

Lateinamerika: Iberoamerikanische Staaten gründen gemeinsame Evangelische Allianz. Beim Treffen des Iberoamerikanischen Forums für Evangelischen Dialog in Honduras wurde Anfang November die Lateinamerikanische Evangelische Allianz gegründet. In der neuen Allianz sind die Evangelischen Allianzen von 21 Ländern aus Lateinamerika vertreten, aber auch Spanien und Repräsentanten der Latinos aus den USA sind mit dabei. Die Weltweite Evangelische Allianz, die auch bei dem Treffen vertreten war, zeigte sich sehr erfreut über die neue Vereinigung. «Das Potential der neuen Allianz ist enorm,» erklärte Gordon Showell-Rogers, stellvertretender Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz, «insbesondere in Lateinamerika, mit all seiner Energie und einer grossen Zahl von evangelischen Christen, aber gleichzeitig mit enormen sozialen, politischen, wirtschaftlichen und geistlichen Herausforderungen.» Die neue evangelische Vereinigung möchte sich unter anderem dafür einsetzen, die biblischen Werte in den einzelnen Ländern und Gesellschaften zu verteidigen und die nationalen Evangelischen Allianzen zu stärken. Präsident ist Pastor Alberto Solórzano, der ausserdem Präsident der Evangelischen Gemeinschaft in Honduras und der Evangelischen Allianz Zentralamerikas ist. (livenet.ch)

Indien: Als „Gefangene des Monats November“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte und die Evangelische Nachrichtenagentur idea sieben indische Christen benannt und zur Unterstützung für sie aufgerufen. Es handelt sich um Bijay Sunseth, Gornath Chalanseth, Budhadeb Nayak, Bhaskar Sunamajhi, Durjo Sunamajhi, Munda Badmajhi und Sanatan Badmajhi. Die Männer wurden am 3. Oktober von einem Gericht in Phulbani zu lebenslanger Haft verurteilt, weil sie angeblich im Jahr 2008 den extremistischen Hindu-Anführer Laxamanda Saraswati ermordet haben sollen. Das Attentat hatte zu schweren antichristlichen Ausschreitungen geführt. Offiziellen Angaben zufolge kamen dabei mindestens 56 Menschen ums Leben. Kirchliche Zahlen sprechen von 96 getöteten Christen und mehr als 50 tausend Vertriebenen. 252 Kirchen, 4.640 Häuser und 13 Schulen seien zerstört worden. Während sich Maoisten zweimal zur Ermordung Saraswatis und seiner vier Begleiter bekannten, bestritten die Christen stets jede Verantwortung für die Bluttat. Die Internationale Gemeinschaft für Menschenrechte ruft dazu auf, beim indischen Staatspräsidenten Pranab Mukherjee gegen die Verurteilung der sieben Christen zu protestieren. Von den 1,2 Milliarden Einwohnern ganz Indiens sind 82 Prozent Hindus, zwölf Prozent Muslime und mindestens drei Prozent Christen. Die übrigen sind meist Anhänger von Natur- und Stammesreligionen. (idea.de)

China: Die chinesische Regierung hat die Kirche des Landes um Unterstützung im Sozialdienst gebeten, insbesondere in der Hilfe für Senioren, für Menschen mit HIV und in der Drogenrehabilitation. Dies birgt viele Chancen, aber auch eine grosse Herausforderung. Bei einer Konferenz der britischen Bibelgesellschaft, die kürzlich in Shanghai stattfand, sagte Wang Xinhua, Regierungsmitglied: «Wir haben nicht genügend Mittel, um auf alle Bedürfnisse der Menschen einzugehen, deshalb brauchen wir die Hilfe der religiösen Organisationen, um das zu bewältigen.» Der Glaube und die Liebe der Kirche sei ein «Vorteil» für die Gesellschaft. Ausserdem, so Wang, sei der karitative Sektor Chinas sehr korrupt, was bei der Kirche nicht der Fall sei. Wie das Internetportal «WorldWatch Monitor» berichtet, steckt das Land derzeit in einer Krise der Sozialhilfe, insbesondere in Bezug auf die Senioren. Laut der chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften wird im Jahr 2040 fast 20 Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt sein. Die Regierung bat die Kirche deshalb insbesondere um Hilfe bei der Fürsorge für ältere Menschen, aber auch für HIV-infizierte Personen und in der Prävention und Rehabilitation von Drogenkonsum. Der Hilferuf der Regierung beinhaltet riesige Chancen für die chinesischen Christen. Doch der Einsatz innerhalb des sozialen Sektors stellt für die chinesischen Christen auch eine grosse Herausforderung dar, da die Kirche nicht nur zum Dienen berufen sei, sondern auch eine klare Stimme im Land haben müsse, so der Universitätsprofessor Choong Chee Pang an der Konferenz der Bibelgesellschaft. «Die Kirche muss Prophet und Diener sein», erklärte Choong. «In einer freien oder demokratischen Gesellschaft ist das kein Problem, aber in anderen Gesellschaft ist das ein sehr sensibles Thema. Für die chinesische Kirche ist es schwer, als Prophet zu wirken, insbesondere wenn sie Kritik verlauten lässt.» (livenet.ch)

Deutschland: Generationswechsel bei Frauenzeitschrift Lydia. Zum 1. Januar 2014 wird die Journalistin Ellen Nieswiodek-Martin Redaktionsleiterin des christlichen Frauenmagazins Lydia. Sie übernimmt diese Funktion von Lydia-Gründerin Elisabeth Mittelstädt, die der Zeitschrift weiterhin beratend zur Seite stehen wird. Die ehemalige pro-Redakteurin Ellen Nieswiodek-Martin übernimmt zum 1. Januar 2014 die Redaktionsleitung der Frauenzeitschrift Lydia. 1986 legte Elisabeth Mittelstädt den Grundstein für das Frauenmagazin, das viermal im Jahr in einer Auflage von rund 80.000 Exemplaren erscheint. Zusätzlich entstanden eine rumänische und eine ungarische Ausgabe, deren Herausgeberin Elisabeth Mittelstädt bleibt. Auch in der Lydia-Stiftung, die unabhängig vom Verlagshaus tätig ist, wird sie weiterhin mitarbeiten. „Wenn ich heute zurückschaue auf 27 Jahre Lydia, weiß ich eins gewiss: Gott mit dem gedruckten Wort zu dienen, war die größte Ehre meines Lebens“, erklärte Mittelstädt anlässlich des Führungswechsels. Mit Blick auf ihre Nachfolgerin, die schon seit über einem Jahr als stellvertretende Redaktionsleiterin für das Magazin tätig ist, sagte sie: „Ellen Nieswiodek-Martin wünsche ich von Herzen Gottes Segen!“
„Frauen sowohl in ihrem Alltag als auch bei ihrer Suche nach Sinn, nach Gottes Plan für ihr Leben zu unterstützen, finde ich ein großes Vorrecht“, sagte Nieswiodek-Martin. Sie hat ihre journalistische Ausbildung beim Christlichen Medienverbund KEP in Wetzlar absolviert, zu dem auch das Christliche Medienmagazin pro gehört. Neun Jahre hat sie dort als Redakteurin mit Schwerpunkt Pädagogik und Familie gearbeitet. Nieswiodek-Martin ist verheiratet und hat sechs Kinder. „Als ich Elisabeth Mittelstädt vor einigen Jahren kennenlernte, hat mich das Konzept der Lydia fasziniert. Ich finde es bewundernswert, was Frauen in ihrem Leben alles stemmen und mit welchen Belastungen sie fertig werden. Ihnen dabei ein wenig Unterstützung zu geben, ist eine schöne Aufgabe“, erklärte die Journalistin. „In Lydia werden wir als Redaktionsteam auch in Zukunft die Themen aufgreifen, die Frauen unter den Nägeln brennen.“ Die Zeitschrift gehört seit dem 1. Januar 2010 zu Gerth Medien. (pro)

Syrien: Die Lage in Syrien wird für die verbleibenden Christen immer besorgniserregender. Islamisten kontrollieren weite Teile des Landes. Vor allem der Norden ist betroffen. Dort hat sich die Gruppe «Islamischer Staat Irak und Syrien, ISIS» ausgebreitet. Mehrere Quellen berichten, dass Rebellen der ISIS Städte wie Keftin, Tal Rifat, Azaaz, Ad Dana, Misrin, Jarablus oder Al-Baab unter ihre Kontrolle gebracht haben. Viele Christen mussten diese Regionen verlassen und leben nun als Flüchtlinge. In anderen Städten Nordsyriens haben die Rebellen noch nicht die Kontrolle übernommen, sind aber dennoch stark präsent. Christen zeigen sich besorgt über diese Entwicklung. Die ISIS wird als Bedrohung sehr ernstgenommen, vor allem weil sie vor kurzem an einem der heftigsten Angriffe seit Beginn des Bürgerkrieges beteiligt war, dem 45 Christen zum Opfer fielen. Anschließend wurden diese in Massengräbern beigesetzt. Aus Raqqa erreichten das überkonfessionelle Hilfswerk Open Doors Berichte über Verbrennung von Bibeln und anderer christlicher Literatur vor Kirchen. In Tal Abyad wurde das Kreuz an einer Kirche heruntergerissen und zerstört. Auch diese Angriffe sollen auf das Konto der ISIS-Rebellen gehen. Rami Abdul Rahman, ein syrischer Menschenrechtler, schätzt die ISIS als «die stärkste Gruppe im Norden Syriens» ein. Die zunehmende Gewalt bereitet den Christen Sorge. Die Syrien-Nothilfe von Open Doors versorgt mittlerweile in Zusammenarbeit mit örtlichen Kirchen 9.000 Flüchtlingsfamilien, in etwa 45.000 Personen, mit Lebensmitteln und sonstigen Gütern. Auch eine internationale Syrien-Petition findet große Beachtung und sorgt für eine Sensibilisierung von Politikern für die Situation der Christen in Syrien. Bevor sie im Dezember an die Bundesregierung, die Europäische Union und die Vereinten Nationen übergeben wird, kann sie weiterhin gezeichnet werden. Auf dem Weltverfolgungsindex von Open Doors, einer Rangliste der Länder, in denen Christen am stärksten bedrängt werden, belegt Syrien aktuell Platz 11. (opendoors.de)

Kasachstan: Mit gemischten Gefühlen sahen die Mitarbeiter von Operation Mobilisation (OM) in Kasachstan einem besonderen Fussballspiel entgegen: Das Sport-Team von OM sollte gegen eine Mannschaft aus einem örtlichen Gefängnis antreten. Zunächst hatten sie gar nicht gedacht, dass so ein Spiel überhaupt möglich wäre. Doch über einen Freund, der in lokalen Gefängnissen arbeitet, entstanden der Kontakt und die Idee, ein Freundschaftsspiel mit Häftlingen zu organisieren. Und das Spiel war erfolgreich: Mit 8:5 Toren gewann das OM-Team gegen die darüber erstaunten Gefangenen, die zugeben mussten, dass die gegnerische Mannschaft tatsächlich gut war. Im Anschluss an das Spiel berichtete der Schiedsrichter, ein Christ aus der Ukraine, wie er zum Glauben an Jesus Christus gekommen ist. Seine Geschichte sprach viele der Spieler an und sie unterhielten sich noch länger mit dem Mann. «Es ist spannend, dass wir die Möglichkeit haben, den Nichtchristen aus dem Gefängnis so offen vom Grund unserer Hoffnung zu berichten», betonte ein OM-Mitarbeiter. Der Austausch unter den zwei Gruppen war so positiv, dass aus dem einen Freundschaftsspiel nun ein monatlicher Event entstanden ist. (livenet.ch)

Nigeria: Das westafrikanische Nigeria ist aus christlicher Sicht ein Land der Gegensätze: Einerseits sind die Christen im muslimisch dominierten Norden ständig blutigen Terrorakten islamischer Extremisten ausgesetzt, andererseits erleben sie im Süden ein stetiges Gemeindewachstum. Im vorigen Jahr wurden in dem westafrikanischen Land mindestens 1.200 Christen wegen ihres Glaubens umgebracht; das waren nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Jubilee Campaign mit Sitz im US-Bundesstaat Virginia mehr als die Gesamtzahl in der übrigen Welt. 60 Prozent aller christlichen Märtyrer im vorigen Jahr hätten in Nordnigeria ihr Leben gelassen, erklärte die Direktorin der Kampagne, Ann Buwalda. Die meisten Überfälle wurden von der islamischen Terrororganisation Boko Haram verübt. Sie will einen islamischen Gottesstaat errichten. Gleichzeitig haben christliche Gemeinden im Süden des Landes immer mehr Zulauf. So plant die „Erlöste Christliche Kirche Gottes» in Lagos die Errichtung eines riesigen Pavillons, der bis zu eine Million Menschen aufnehmen kann. Er soll eine Fläche von 87 Fußballfeldern haben. Jeder zweite Nigerianer ist Christ. Nigeria hat etwa 165 Millionen Einwohner. Der Anteil der Christen ist nach Angaben des Pew-Instituts seit 1953 von gut 21 Prozent auf jetzt rund 50 Prozent gestiegen. Die übrigen sind fast ausschließlich Muslime. (idea.de)