Missionsnachrichten am 23./24.Juni 2012

NATIONALE NACHRICHTEN

Die Kolonie Menno feiert an diesem Wochenende das 85. Jubiläum. Herr Ferdinand Friesen, Gemeindeleiter der Zion Mennonitengemeinde und Mithelfer im Planungskomitee der Jubiläumsfeier hat sich bereit erklärt über den geistlichen Wachstum und die Entwicklung der Gemeinden der Kolonie Menno kurz zu berichten:
Interview – F. Friesen

Der christliche Dienst, das 1951 ganz klein mit der Arbeit anfing, ist heute ein grosses Werk mit 6 Abteilungen und erweist an das arme Volk von Paraguay einen treuen Dienst. Herr Ronald Rempel, Leiter vom CD, gibt im folgenden Beitrag einen Halbjahresrückblick über die Arbeit des Christlichen Dienstes:
Interview- R. Rempel

INTERNATIONALE NACHRICHTEN

Nigeria: Am dritten Sonntag in Folge wurden im Norden Nigerias koordinierte Selbstmordattentate auf christliche Gottesdienste verübt. Damit macht die Terrororganisation Boko Haram ihre Drohung wahr, Christen zu vertreiben, um einen islamischen Gottesstaat zu errichten. Mancherorts übten christliche Jugendliche Vergeltung. Insgesamt kamen am 17. Juni bei den Anschlägen auf drei Kirchen in Zaria und Kaduna mindestens 36 Menschen ums Leben; mehr als 125 wurden verletzt. Bereits am 10. und 3. Juni waren Attentate meist auf Pfingstkirchen verübt worden. In diesem Jahr hat Boko Haram bereits annähernd 600 Menschen umgebracht. Die Gruppe hatte sich Anfang Juni zu den Terrorakten bekannt und erklärt, sie betrachte Christen und die säkulare Regierung als Feinde. Die Anschläge würden fortgesetzt, bis man das Ziel eines islamischen Gottesstaats erreicht habe. Gleichzeitig werde man zeigen, dass man keineswegs durch Interventionen des nigerianischen Militärs geschwächt sei, wie es die Regierung von Präsident Goodluck Jonathan behaupte. Nach Angaben von Religionsstatistikern sind 51,3 Prozent der 158 Millionen Einwohner Nigerias Christen. Muslime stellen 45,1 Prozent der Bevölkerung. Hinzu kommen Anhänger von Naturreligionen.

Spanien: Der zweite Samstag im Juni wurde vom Bund Religiöser Evangelischer Institutionen Spaniens (FEREDE) zum nationalen «Tag des Gebets für Spanien» ernannt. Tausende evangelischer Christen einten sich im Gebet für ihr krisengeplagtes Land. Der Tag begann in diesem Jahr mit einem Gebetsfrühstück, zu dem sich fast 100 evangelische Pastoren aus ganz Spanien einfanden. Im Wechsel mit Andachten und Gedankenanstössen wurde für das Land, die Gesellschaft, die Wirtschaftskrise, aber auch für die einzelnen Gemeinden der Pastoren gebetet. Für Manuel Cerezo, Generalsekretär des Evangelischen Rates von Madrid, stellte dieses erste Gebetsfrühstück einen Einschnitt in die Geschichte der Christen Spaniens dar: «Heute ist ein historischer Tag für den spanischen Protestantismus.» Am Spätnachmittag fand dann der eigentliche Gebetsevent statt: Organisiert von der Initiative «Spanien, Wir Beten für Dich» versammelten sich in allen evangelischen Gemeinden Spaniens Gläubige, um eine Stunde lang für das Land zu beten. Um die Einheit aller Christen im Land zu verdeutlichen, wurden während dieser Zeit über Internet zwei Live-Übertragungen von Versammlungsorten geschaltet. Danach versammelten sich alle teilnehmenden Gemeinden auf den Hauptplätzen ihrer Stadt, um hier vereint weiter zu beten. Einige Kirchen veranstalteten auch Konzerte, andere machten Gebetsmärsche. Doch alle hatten das Eine gemeinsam: Vor Gott zu kommen, um ihn gemeinsam für ihr krisengeplagtes Land zu bitten.– Das Projekt «Spanien, Wir beten für Dich» wurde 2008 mit dem Ziel gegründet, evangelische Christen der verschiedensten Denominationen und Hintergründe im Gebet für Spanien zu einen. Gerade in den vergangenen Krisenjahren ist der Wunsch der Gemeinden immer weiter gewachsen, gemeinsam für ihr Land zu beten. Im vergangenen Jahr hatten am nationalen Gebetstag etwa 12‘500 Christen aus 585 Gemeinden teilgenommen.

Angola: Die Kinderbibel des internationalen Hilfswerks «Kirche in Not» hat eine Auflage von 50 Millionen Stück erreicht. Das Jubiläums-Exemplar erschien in Angola in der Sprache Ubundu. Das Buch, das in Entwicklungsländern vielfach kostenlos verteilt wird, ist den Angaben zufolge inzwischen in 140 Ländern und 172 Sprachen verbreitet. Seine 80 Illustrationen entstanden im Rahmen der kirchlichen Sozialarbeit mit Strassenkindern in den Slums der peruanischen Hauptstadt Lima. Die Kinderbibel geht auf den Gründer des Hilfswerks, Pater Werenfried van Straaten (1913 bis 2003), zurück. Zum Internationalen Jahr des Kindes wollte der Ordensmann 1979 ein Zeichen gegen die geistige Not von Kindern setzen. Im Internet kann die in einfacher Sprache gehaltene Publikation inzwischen in mehreren Dutzend Übersetzungen abgerufen werden.

Nordkorea: Die Lebensbedingungen für Christen in Nordkorea sind weiterhin erschütternd. Die wirtschaftliche Lage scheint sich mehr und mehr zu verschlechtern. Der neue Machthaber Kim Jong Un unterstrich in seiner ersten Rede vor der Nation die herausragende Rolle des Militärs. Das verarmte Land leistet sich mit 1,2 Millionen Soldaten eine der größten Armeen der Welt. Auch weiterhin wird wohl ein Großteil des Geldes in die Streitkräfte und das Atomprogramm fließen – während das Volk gleichzeitig unter Lebensmittelknappheit und Hunger leidet. Das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen schätzt, dass über sechs Millionen Menschen in Nordkorea chronisch unterernährt sind. Jeden Tag sterben Menschen an Cholera und anderen Krankheiten. Medikamente sind rar. Kinder und alte Menschen sind besonders gefährdet. Viele Nordkoreaner haben sich aus Verzweiflung schon umgebracht. Wie Open Doors erfahren hat, schwindet der Rückhalt in der Bevölkerung gegenüber der Führungsrige. Deshalb bittet Open Doors auch weiterhin für dieses abgeschottete Land, seine Menschen und die verfolgte Gemeinde Jesu zu beten. Seit vielen Jahren schon hilft Open Doors Hausgemeinden und nordkoreanischen Flüchtlingen in Nordkorea. Allein im vergangenen Jahr konnten 47.000 Bibeln und andere christliche Literatur sowie Nahrung, Kleidung und weitere Güter für rund 56.000 Christen über Netzwerke im Land verteilt werden.

> Danken Sie für die Netzwerke zur Verteilung der Hilfe, die im Laufe der Jahre entstanden sind.
> Beten Sie um Bewahrung der Christen, wenn sie sich treffen.
> Beten Sie für den jungen Machthaber Kim Jong Un, dass er seine Entscheidungen zum Wohle aller Menschen in Nordkorea trifft, und er sein Land aus der Isolation herausführt.