Gestern ist die Expo Norte zu Ende gegangen. Die 34. Nationale Ausstellung für Viehzucht, Landwirtschaft, Industrie, Handel und Dienstleistungen, Expo Norte 2025, fand an in der Woche vom 1. bis zum 7. September auf dem Ausstellungsgelände in Concepción statt. Wie die Tageszeitung Última Hora berichtet, wurde die Messe am Samstag offiziell eröffnet.
Der Präsident der Ländlichen Vereinigung Paraguays, ARP, Gustavo Ruiz, wies in seiner Rede auf drei Hauptprobleme hin, die dem Verband Sorgen bereiten. Das erste sei der Viehdiebstahl, den er als „nicht enden wollende wirtschaftliche und soziale Plage“ des Departements bezeichnete. Er erklärte, dass im laufenden Jahr bereits etwa 10.000 Anzeigen eingegangen seien. Dies sei mit erheblichen wirtschaftlichen Verlusten und verheerenden Folgen für kleine, mittlere und große Produzenten verbunden.
Zum anderen sprach er über den Vorschlag, Paraguay als frei von Maul- und Klauenseuche ohne Impfung zu erklären. Die ARP-Regionalvertretung fordere eine technische und seriöse Analyse der tatsächlichen Risiken, die das Land damit eingehen würde.
Abschließend äußerte er Besorgnis über die Konzentration der Fleischindustrie, die sich auf die Fleischpreise auswirke. Ruiz betonte, dass sie klare und faire Regeln mit einer nationalen Vision fordern, die allen Gliedern der Produktionskette zugutekommt.
Die Präsidentin des Verbandes der Händler und Industriellen von Concepción, Ana Urbieta, würdigte Fortschritte bei Projekten wie dem Wiederaufbau der Straße Concepción–Pozo Colorado, dem Großen Krankenhaus von Concepción und dem Forstprojekt Paracel.
Sie betonte jedoch weiterhin die Notwendigkeit, die Konnektivität und ganzjährig befahrbaren Straßen zu verbessern. Urbieta sagte, ohne Straßen gäbe es keinen Fortschritt und sie forderte ebenfalls mehr Sicherheit in der Stadt und auf dem Land sowie einen entschlossenen Kampf gegen Kriminalität, organisierte Banden und Viehdiebstahl.
Die Gouverneurin von Concepción, Liz Meza, bedankte sich für die Investitionen der nationalen Regierung, erinnerte jedoch mit Bedauern an die Situation der drei Entführten durch kriminelle Gruppen: Edelio Morínigo, Félix Urbieta und Óscar Denis, die weiterhin vermisst werden.
Der Minister für Landwirtschaft und Viehzucht, Carlos Giménez, der in Vertretung der Regierung bei der Eröffnung der Expo Norte zugegen war, reagierte auf die Forderungen und erklärte, dass sich die kriminelle Gruppe EPP in das Departement Canindeyú verlagert habe. Auf Anweisung von Staatspräsident Santiago Peña sei auch die gemeinsame Einsatztruppe, FTC, dorthin entsandt worden.
Wie Última Hora schreibt, zeigte die Expo Norte sowohl das Produktionspotenzial der Region als auch die Herausforderungen in Bezug auf Sicherheit, Infrastruktur und Wettbewerbsfähigkeit auf. (Última Hora)
Der Tag der Nationalen Industrie wird gefeiert. Heute wird in Paraguay der Tag der Industrie begangen. Ein Datum, das die Rolle der rund 30.000 Fabriken des Landes würdigt. Die Fabriken tragen durch Innovation, Diversifizierung und die Schaffung von Arbeitsplätzen zum wirtschaftlichen Wachstum bei. Darüber berichtet die staatliche Nachrichtenagentur IP Paraguay.
Das Gedenkdatum erinnert an die Eröffnung der ersten metallverarbeitenden Fabrik des Landes, der Eisengießerei „La Rosada“, im Jahr 1854 in Ybycuí. Der Tag unterstreicht auch die Bedeutung der nationalen Industrie als Motor der Wirtschaft und als bedeutender Arbeitgeber, ebenso wie die Rolle der paraguayischen Industriearbeiter für die Entwicklung des Landes.
Nach Daten der paraguayischen Zentralbank, BCP, verzeichnete der industrielle Sektor Paraguays in den letzten zehn Jahren ein konstantes Wachstum von 3,14 Prozent. Das Wachstum ist vor allem der Ansiedlung neuer Fabriken im Land zu verdanken, heißt es.
Obwohl die Industrie des Landes traditionell auf der Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte wie Fleisch, Milch und Biokraftstoffe basiert, ist in den letzten Jahren ein Anstieg industriell verarbeiteter Produkte wie Montagearbeiten, Bekleidung, Textilien, Kunststoffe und Metallwaren zu verzeichnen.
Wie das nationale Statistikinstitut, Ine, informiert, gibt es in Paraguay derzeit zirka 30.000 Industriebetriebe. Davon entfallen 46,2 Prozent der wirtschaftlichen Aktivitäten auf die Herstellung von Metallprodukten, Bekleidung und Lebensmitteln. In kleinerem Umfang sind Industriezweige wie Möbelherstellung, Druckereien und unterstützende Dienstleistungen, Holzverarbeitung, Herstellung von Strohwaren sowie Wartung, Reparatur und Installation von Maschinen und Geräten vertreten.
Nach Angaben des Ine sind im sekundären Sektor über 550.000 Personen beschäftigt, davon 333.000 in der verarbeitenden Industrie. Von den zirka 30.000 Industriebetrieben befinden sich laut Ine 67 Prozent in den Departements Central, Asunción und Alto Paraná.
Das Land setzt auf die Entwicklung neuer Industrien in Bereichen wie Forstwirtschaft, Kreativwirtschaft, Wissens- und Dienstleistungssektor, die die traditionellen Pfeiler der Industrie ergänzen sollen, um den Sektor zu diversifizieren und zu modernisieren. Die Strategie konzentriert sich nicht nur auf die Erweiterung von Sektoren, sondern auch auf die Modernisierung des gesetzlichen Rahmens für Investitionen.
In dem Zusammenhang hat der Kongress unlängst zwei Schlüsselgesetze verabschiedet: Ein neues steuerliches Anreizsystem für nationale und ausländische Investitionen sowie eine Aktualisierung des Maquila-Gesetzes. Die Gesetze sollen dazu beitragen, Kapital anzuziehen und die Wettbewerbsfähigkeit der lokalen Industrie zu stärken. (IP Paraguay)
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