Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 21. Oktober 2025

Beschlagnahmte Zwiebeln aus dem Chaco sorgen für Aufsehen. Am Donnerstag, den 16. Oktober wurden Polizisten des Hauptreviers Boquerón der Nationalpolizei in Filadelfia nach Cruce Don Silvio gerufen, um bei einer mutmaßlichen Schmuggelaktion und Beschlagnahmung von Ware die Staatsanwaltschaft zu unterstützen. Laut Angaben des Polizei-Sprechers, José González hatten mit dem Fall zudem Beamte folgender Behörden zu tun: Die Behörde für Steuereinnahmen, DNIT, die Behörde für Pflanzenschutz und Saatgut-qualität, Senave und der Zoll. Beschlagnahmt wurden Ernte-Erzeugnisse aus dem Gemüseanbau. Konkret,- Zwiebeln, die im großen Stil auf dem Betrieb „La Última Esperanza“ angebaut werden. Der Betrieb liegt an der Picada 500 in der Nähe von Cruce Don Silvio, bei Kilometer 130.

            Laut dem Bericht der Spezialeinheit zur Bekämpfung von Wirtschaftsdelikten bei der Nationalpolizei hatte man sich am Donnerstag um 9:30 Uhr zu dem Betrieb begeben, mit einer richterlichen Anordnung. Dem Prozedere zugrunde lag eine Anzeige der Direktion zur Bekämpfung des Schmuggels und illegalen Handels, DGPRCCI. Laut der Anzeige gab es Hinweise dafür, dass sich auf dem Betrieb Feldfrüchte befänden, die illegal ins Land gekommen seien, und dort gelagert würden und für den Verkauf bestimmt seien. Die Behörden waren aufgefordert worden, das zu überprüfen und, -wenn nötig, Verdächtige festzunehmen.

            Das Hauptkommissariat Boquerón von der Nationalpolizei bestätigt in seinem Bericht, dass auch Polizisten dieser Stelle- die mit dem Fall betraute Staatsanwältin Laura Ávalos – und ihre Gefolgschaft begleiteten, und dazu die Beamten der anderen bereits erwähnten Behörden. An Ort und Stelle, auf dem Betrieb „La Última Esperanza“ nahm man folgendes in Beschlag: 300 Sack zu je 20 Kilogramm Zwiebeln mit Beschreibung. Zudem 2.920 Sack Zwiebeln, die nicht gezeichnet waren und 3.200 leere Säcke, die gezeichnet waren. Diese vermeintlichen Beweise wurden an die Zollstelle Mariscal Estigarribia überstellt. Soweit die Informationen aus den Berichten von zwei Abteilungen der Polizei, die der ZP-30-Redaktion vorliegen.

            Mehrere Produktionsgremien haben sich daraufhin in einem Kommuniqué zu dem Fall geäußert, das ebenfalls unserer Redaktion vorliegt. Dort drücken der Zusammenschluss von Produktionskooperativen, Fecoprod, der Koordinationstisch der Landwirte von Paraguay, Cap, und der Produktionsverband, UGP, ihre Besorgnis über die Ereignisse aus. Sie

weisen auf folgende Tatsachen hin, die Sorge bereiten: Dass das Anwesen eines Landwirtes aus dem Chaco, der im Anbau von Feldfrüchten langjährige Erfahrung hat, in einer dermassen schnellen Art und Weise und mit starkem Polizeiaufgebot durchsucht und der Eigentümer als Schmuggler bezeichnet wird. Dass dabei außer Acht gelassen wird, welche Investitionen, Mühe und technische Einrichtungen hinter dem Projekt stehen, 70 Hektar Zwiebeln mit Bewässerung anzubauen. Das habe dazu geführt, dass von diesem Betrieb im vorigen Jahr erstmals in dem Masse Zwiebeln von dem Betrieb nach Argentinien exportiert werden konnten.

            Weiter führen die Produktionsgremien in ihrem Schreiben das fragwürdige Verhalten von in dem Thema kompetenten staatlichen Institutionen auf, die sich hier gegen mutmaßlichen Schmuggel aufspielen, aber an anderer Stelle, wo es tatsächlich um Schmuggel geht, wegschauen. Die Produktionsgremien mahnen, dass sich die Institutionen mit derartigem Verhalten auf dem falschen Weg befinden. Sie weisen auf die Gefahr hin, dass aufgrund dessen irgendwelche Produzenten künftig als schuldig gelten, wenn sie nicht sofort Beweise für ihre Unschuld aufweisen.

Die Produktionsgremien Fecoprod, Cap und UGP fordern für den Produktionssektor juristische Sicherheit und Garantien, die Investitionen in diesem Sektor schützen und fördern. – Ein Sektor, der zahlreiche Arbeitsplätze schafft. In dem Schreiben fordern sie Schutz und die Bestrafung der Verantwortlichen in diesem Fall. Dabei betonen die Vertreter der Landwirte, dass sie Teilhaber und Mitgestalter des Landes in seiner Entwicklung sein wollen, durch solide Produktion, die Familien und dem ganzen Land zugutekommt.  (ZP-30/Polizeiberichte/Kommuniqué von FECOPROD, CAP, UGP)

Die Stevia-Produktion in Paraguay zeigt positive Entwicklung. Nach einer schwierigen Phase, die durch die Auswirkungen der Pandemie und klimatische Herausforderungen geprägt war, beginnt sich der Anbau deutlich zu erholen. Der Vorsitzende des paraguayischen Verbandes von Stevia-Bauern, Capaste, Juan Barboza, teilte Reportern von La Nación mit, dass der Sektor an Dynamik gewinnt, – dank einer stabilen Nachfrage auf lokalen und internationalen Märkten. Stevia oder Ka’a He’e, wie die Pflanze in Paraguay auf Guaraní genannt wird, wird inzwischen in mehr Departamenten angebaut. Barboza verwies auf einen Bericht des Produktionsverbandes, UGP, der feststellt: Der natürliche Süßstoff wird immer stärker bei der Produktion von Yerba-Mate- und in den Molkereien in der Lebensmittelherstellung verwendet.

Traditionell konzentrierte sich der Anbau von Ka’a He’e in Paraguay auf Cordillera und Amambay; doch in den letzten Jahren hat sich die Produktion auf San Pedro, Canindeyú, Caaguazú, Paraguarí, Itapúa und Alto Paraná ausgedehnt. Der Vorsitzende des Verbandes der Stevia-Produzenten, Barboza, betonte, dass man im kommenden Jahr die Anbaufläche noch weiter ausbauen wolle. Das Ziel sei, den pflanzlichen Süßstoff zu einer stabilen Einkommensquelle für kleine und – und mittelständische Betriebe auf dem Land zu machen. Paraguay exportiert derzeit Stevia vor allem nach Frankreich, Deutschland, Spanien und Schweden. In der arabischen Welt bekunden manche Kunden Interesse. Der lokale Konsum bleibt laut Barboza stabil. Er werde gestützt durch das zunehmende Bewusstsein über die gesundheitlichen Vorteile und vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von Stevia, so der Chef des Verbandes Capaste. (La Nación)

Die paraguayische Pharmaindustrie setzt auf den Export. Der Vorsitzende des Verbandes der paraguayischen Pharma-Unternehmer, Cifarma, Gerardo García, sprach jüngst auf einem Treffen paraguayischer Unternehmer über die Zukunft des Pharma-Sektors. Dabei stellte er fest, sie hänge stark von der Erschließung neuer internationaler Märkte ab. Wie La Nación berichtet, wies García darauf hin, dass der paraguayische Markt klein sei. Doch die Investitionen seien erheblich. Derzeit setzt man auf den Bereich „Bioprodukte“, der noch höhere Investitionen erfordert. Ohne Zugang zu externen Märkten wäre die Produktion im Pharma-Bereich wirtschaftlich kaum tragbar, so der Hinweis des Cifarma-Vorsitzenden.

García betonte, die internationale Anerkennung der nationalen Gesundheitsüberwachungsbehörde, Dinavisa, sei entscheidend, um die Exportmöglichkeiten von Pharma-Produkten zu fördern. Wenn Dinavisa im Ausland anerkannt wird, sei das Fundament für weiteres Wachstum der paraguayischen Medikamenten-Industrie gelegt. García wies darauf hin, dass paraguayische Unternehmen bereits ihre technische Kompetenz und ihr Interesse an internationalen Standards unter Beweis gestellt hätten – nun sei institutionelle Unterstützung nötig, um global Fuß zu fassen.

Der Chef der Gesundheitsüberwachungsbehörde, Dinavisa, Jorge Ilou, unterstrich, wie notwendig es ist, Risiken für die Arzneimittelqualität zu verringern und Wert auf die berufliche Qualifikation von Personal in dem Sektor zu legen. Beide wiesen auf die konstanten Investitionen der lokalen Unternehmen hin, die sich in Infrastruktur, Technologie und Fachkräften zeigen und direkten Einfluss auf die Qualität der in Paraguay hergestellten Medikamente haben. (La Nación)


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