Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 4. Mai 2022

Lebenshaltungskosten steigen um 1,5 Prozent. Das zeigt der Inflationsbericht der paraguayischen Zentralbank vom April. Zusammengerechnet liegt die Inflation seit Jahresbeginn damit bei 5,3 Prozent. Die der letzten 12 Monate erreicht 11,2 Prozent. Vergleicht man die Werte mit dem gleichen Vorjahreszeitraum, dann sieht man, einen deutlichen Aufwärtstrend in den Verbraucherkosten: Im April 2021 hatte die Zentralbank eine Deflation von 0,1 Prozent festgestellt. Die Gesamtinflation lag 2021 zum Ende April bei 0,6 Prozent, und damit 4,7 Prozent niedriger als im laufenden Jahr zu diesem Zeitpunkt.
Und das ist der Blick auf die Verbraucherpreise im vergangenen Monat, wie sie die Zentralbank aufführt: Die wichtigsten Preiserhöhungen gab es bei fast allen Lebensmittelsparten, bei Kraftstoffen und auch bei einigen Dienstleistungen. Weil die Preise für Rindfleisch auf dem internationalen Markt stiegen, wurden die verschiedenen Fleisch-Stücke auch in Paraguay wieder teurer. Neben Rindfleisch auch die Alternativen, – wie Innereien, Wurstwaren, Fisch und Geflügel, für die Futterherstellung ebenfalls teuerer geworden war. Aufgrund der steigenden Weizenpreise während des Krieges zwischen den Weizenproduzenten Russland und Ukraine, wurde Mehl teurer und daher auch die Backwaren.
Mehr zahlen musste der Kunde auch für Milchprodukte, Eier, Mais, Mandiokastärke und Öle. Die fielen besonders in der Osterzeit ins Gewicht, wo der Paraguayer sein typisches Käsegebäck, die Chipa, backt, und deshalb die Nachfrage gross war. Ausserdem wurden die Genussmittel Zucker, Kaffee und Kakaopulver teurer.
Die Kraftstoffpreise beherrschten praktisch die Schlagzeilen im April. Der Kongress beschäftigt sich nach wie vor mit Projekten, die die Preisentwicklung lenken helfen sollen. Fahren wurde also für alle Kraftfahrzeughalter nochmal teurer. Daraus folgte auch, dass die Pendler mehr für die Busfahrkarte im Nahverkehr zahlen mussten. Im Bereich der Dienstleistungen stiegen die Preise für Miete, Handwerker, Wasser, Schülertransporte und in den Gaststätten. Auffällig ist, dass der Inflationsbericht keine Angaben über das Preisverhalten in der Bereichen Gesundheit und Importgüter macht. Es ist anzunehmen, dass es in diesen Sparten im April keinen nennenswerten Preisveränderungen gegenüber dem Vormonat gegeben hat. (BCP/eigene Beobachtung)

Neue Kommission im Abgeordnetenhaus. Auf ihrer ordentlichen Sitzung stellen die Volksvertreter heute eine Kommission zusammen, die sich mit der Zurückerlangung von Ländereien befasst, die unrechtmäßig erworben wurden. Das gab Última Hora bekannt. Die neue Kommission wird aus 6 Abgeordneten bestehen und sich so nennen: „Comisión Nacional para el Estudio de los Mecanismos de Recuperación de las Tierras Malhabidas”.
Die Gründung der Kommission stand als erster von 20 Punkten auf der heutigen Tagesordnung. Weitere Punkte sind unter anderem das Gesetzprojekt, das die Brennstoffgutscheine für Staatsbedienstete abschafft, ein Projekt, das Veränderungen im Wahlgesetzbuch vorsieht, und ein Projekt, das Vetternwirtschaft im Staatsdienst unterbinden soll. Die Abgeordneten tagen laut Tagesordnung seit 8:30 Uhr. (Última Hora)

Modernisierungsarbeiten am Wasserkraftwerk Itaipú. Die wird ein Konsortium der Wasserkraftsparte „GE Renewable Energy“ durchführen, in Zusammenarbeit mit 2 paraguayischen Partnerunternehmen. Darüber schreibt die Agentur Latina Press. Demnach hat das Konsortium den Auftrag zur technischen Modernisierung des 14-Gigawatt -Wasserkraftwerks an der paraguayisch-brasilianischen Grenze erhalten. Das doppelstaatliche Kraftwerk wurde 1984 in Betrieb genommen und gilt als das zweitgrößte Wasserkraftwerk der Welt. Wie es heißt, muss die Technologie des Kraftwerks aufgerüstet werden, weil viele Anlagen noch analog oder technologisch veraltet und seit fast vierzig Jahren in Betrieb sind.
Der Schwerpunkt der Modernisierungsarbeiten wird deshalb auf der Aktualisierung der Kraftwerkstechnologie liegen. Der Arbeitsumfang umfasst die Modernisierung der Ausrüstung und der Systeme aller zwanzig Turbinen an dem Kraftwerk. Außerdem werden die Mess-, Schutz-, Steuer-, Regel- und Überwachungssysteme von „Itaipu Binacional“ verbessert.
GE, wie das Unternehmen kurz genannt wird, wird Energiemanagementsysteme, Mittelspannungsschaltschränke und Automatisierungstechnik liefern, sowie Schutz-, Steuerungs- und Überwachungssysteme für die Kraftwerksblöcke, das Umspannwerk und die bestehenden 500-Kilovolt Übertragungsleitungen. Darüber hinaus wird das Unternehmen zwei neue kompakte Umspannstationen liefern, die von einer gasisolierten Schaltanlage besteuert werden. Die Modernisierung des Kraftwerks wird voraussichtlich vierzehn Jahre dauern. GE wird von den paraguayischen Partnerunternehmen „CIE“ und „Tecnoedil“ unterstützt. „CIE“ wird für die Montage verantwortlich sein, während „Tecnoedil“ allgemeine Materialien liefern wird. (Latinapress)

In El Estribo ist heute ein Konsumladen eingeweiht worden. Er wurde im Rahmen eines Kooperationsabkommens mit der Vereinigung der Dienste für indianisch-mennonitische Zusammenarbeit, Ascim aufgebaut. Die Siedlung El Estribo und die Ascim hatten heute zu einer feierlichen Eröffnung eingeladen. Der Laden befindet sich in Santa Fe, einem der 11 Dörfer, die zu El Estribo gehören.
Die Siedlung der Ethnie Enxet Sur liegt südlich der Transchacostrasse, in der Nähe von Südmenno. Dort leben rund 1.600 Menschen. Ein erster Kontakt zwischen Mitarbeitern der Ascim und den Bewohnern fand 2017 statt. Im Juli 2021 stellte die Siedlung bei der Ascim den Antrag auf eine Zusammenarbeit, dem im August stattgegeben wurde. Daraufhin fanden Treffen mit den Dorfsvorsitzenden statt. Man plante, was die Zusammenarbeit konkret beinhalten würde. Der Konsumladen, der heute eingeweiht wird, ist eines der ersten konkreten Ergebnisse der Kooperation. (Einladung von Ascim/Ascim/Corteidh)


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