Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 31. Mai 2025

Ein neues Gesetz soll Kinder besser vor Ausbeutung schützen. Darüber berichten die staatliche Nachrichtenagentur, IP-Paraguay und die Zeitung Hoy. In der vorigen Woche hatte der Minister für Kinder und Jugendliche, Walter Gutiérrez, ein Gesetzprojekt angekündigt, dass stärkere Maßnahmen gegen das sogenannte „Criadazgo“ vorsieht. Dabei handelt es sich um eine Praxis, bei der Kinder aus armen Familien von ihren Eltern an andere Familien abgegeben werden, wo sie im Haushalt arbeiten. Diese Kinder leben häufig unter Bedingungen, die der Ausbeutung gleichkommen: ohne Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung oder freier Zeit.
Ein erster Gesetzentwurf, der das Problem bekämpfen sollte, war zuvor von den Senatoren abgelehnt worden. Laut dem MINNA-Minister Gutiérrez lag das unter anderem an Unklarheiten in der Begriffserklärung. Deshalb arbeitet das Ministerium nun an einem neuen und klarer formulierten Vorschlag. Er soll nicht nur die Praxis des Criadazgo genau definieren, sondern auch konkrete Strafen für diejenigen festlegen, die Kinder auf diese Weise ausbeuten. Ein Kind bei einer anderen Familie unterzubringen, sei nur dann vertretbar, wenn dies im Rahmen einer gerichtlichen Schutzmaßnahme geschieht. Dann würde gewährleistet sein, dass das Kind zur Schule geht, bei Bedarf medizinisch versorgt wird und in einem sicheren Umfeld lebt, so der Minister.
Das neue Gesetz wird im Kongress just in dem Monat behandelt, wo es sowieso verstärkt um den Schutz von Kindern geht. – Denn der 31. Mai ist in Paraguay Aktionstag gegen Missbrauch und Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen. Aus dem Anlass finden den Monat über besondere Veranstaltungen zur Sensibilisierung für das Thema statt. Als Symbol gilt die grüne Schleife. Der Aktionstag gegen Missbrauch und Ausbeutung von Minderjährigen geht auf ein Verbrechen im Jahr 2004 zurück, als ein Mädchen namens Felicita Estigarribia am 31. Mai in Yaguarón sexuell missbraucht und ermordet wurde. Für den Schutz von Kindern und Jugendlichen setzt sich in Paraguay vor allem die Behörde Codeni ein. Sie arbeitet auf Distriktebene und nimmt eine Schutz- und Beratungsfunktion ein.
In dem neuen Gesetz, das der MINNA-Minister in den Kongress einbringt, sollen Ausbeutung und Knechtschaft gestoppt werden, die häufig durch den gängigen „Criadazgo“ entstehen. Das Gesetzprojekt will klar zwischen fürsorglicher Betreuung und Ausbeutung unterscheiden und eine gesetzliche Grundlage schaffen, auf der Strafen für Ausbeuter formuliert werden können. (IP Paraguay, Hoy/Archiv ZP-30)

Paraguay begeistert in Japan mit seinen Speisegerichten. Die Gastronomie Paraguays findet im Rahmen der Expo Osaka 2025 guten Anklang. Wie Última Hora berichtet, erlebten Gäste der Expo in dieser Woche einen einzigartigen kulinarischen Tag. Auf der Messe wurden ihnen unter anderem einige der typischsten und traditionellsten Gerichte aus der paraguayischen Küche kredenzt.
Die Hauptakteurin der Initiative war die paraguayische Unternehmerin Mika Nishijima. Sie bot eine Meisterklasse in paraguayischer Kochkunst an, für eine Gruppe von 14 Teilnehmern. Zu der Gruppe gehörten bekannte Köche, Kochlehrer und japanische Hausfrauen. Weiter ging die Verkostung in einem bei Paraguayern in Japan beliebten Restaurant. Nishijima war zusammen mit der 64-köpfigen Delegation paraguayischer Unternehmer nach Japan zu der Expo Osaka gereist. Zu den beliebtesten Gerichten, die sie vorstellte, gehörten die Suppe „Vorí Vorí“, der bekannte Reis-Eintopf und die paraguayische Chipa. Auch die typisch paraguayischen frittierten Teigtaschen „Empanadas“ wurden von den Japanern gelobt. Die paraguayische Köchin betonte, die Beziehungen zwischen Japan und Paraguay würden nicht nur auf wirtschaftlicher und institutioneller Ebene gestärkt, sondern auch durch die Kochkunst. Japaner gelten als besondere Feinschmecker. Sie beeindruckt zu haben, erfülle sie mit Stolz, schrieb die paraguayische Tourismusministerin, Angi Duarte, in den sozialen Medien. (Última Hora)

Das MINNA hat wieder Notunterkünfte für den Winter eingerichtet. Wie Última Hora informiert, wurden die Herbergen am Dienstag fertiggestellt. In weiten Teilen des Landes liegen die Tiefsttemperaturen zwischen 4 und 7 °C, während in den östlichen und westlichen Regionen Höchsttemperaturen zwischen 14 und 18 °C erwartet werden.
Das Ziel des Projektes ist, obdachlosen Kindern und Jugendlichen während der kalten Jahreszeit Schutz zu bieten. Die Herbergen sind rund um die Uhr geöffnet. Das Ministerium für Kinder und Jugendliche, MINNA, unterhält landesweit vier Schutzzentren für obdachlose Kinder und Jugendliche. Die Unterkünfte liegen in Asunción und drei weiteren Departamenten des Landes: Central, Itapúa und Alto Paraná. Die Arbeit ist Teil der Operation „Jaho í“, die die Regierung zum Schutz von Menschen in gefährdeten Situationen durchführt. (ÚH)

Die ländliche Produktivität wird durch die Landtitulierung gesteigert. Laut Studien des Instituts für Ländliche Entwicklung und Landbesitz, INDERT, kann die Landwirtschafts-Produktion enorm erhöht werden, wenn die Bauern eine eigene Landeigentumsurkunde auf ihr Ackerland besitzen. Von den Erkenntnissen des INDERT schreibt die Online-Wirtschaftszeitung Economía Virtual.
Das INDERT, hatte für Donnerstag ein Seminar zum Thema organisiert, und eingeladen. Dort hob der internationale Experte Carlos Ludeña fünf Hauptauswirkungen der Formalisierung von Landbesitzverhältnissen hervor. An der Veranstaltung nahmen Vertreter des privaten Sektors aus Landwirtschaft, Gewerkschaften, und Fachkreisen teil, sowie Vertreter öffentlicher Einrichtungen.
Die fünf Auswirkungen der Landtitelvergabe, die der Gastredner nannte, – hier eine Zusammenfassung: Als Erstes erklärte Ludeña, dass wenn klar ist, wem das Land gehört, die Bereitschaft größer ist, dort in großangelegten Ackerbau zu investieren. Zweitens: Durch gesicherten Landbesitz wird der Zugang zu Krediten erst möglich, um auf dem Land zu produzieren. Drittens werden Anreize für Investitionen geschaffen, weil langfristig juristische Sicherheit besteht für den Landbesitz. Als vierte Auswirkung nannte der Experte die Verringerung von Konflikten. Dadurch, dass eine eindeutige Festlegung von Grenzen vorliegt, werden Streitigkeiten über Landbesitz vermieden. Und als fünfte Auswirkung von formeller Landtitulierung sieht Ludeña langfristig den gesicherten Anbau von diversen Produkten, die für Lebensmittelsicherheit sorgen.
Innerhalb von anderthalb Jahren ist die Übertragung von Eigentumstiteln auf rund 9.000 Grundstücke erreicht worden. Das Ziel der Peña-Regieurng ist, auf 50.000 Grundstücke zu kommen, die formell einen rechtmäßigen Besitzer bekommen. (Economía Virtual, INDERT)

Taiwan sieht hohes Technologie-Potenzial in Paraguay. Im September wird das Departament Alto Paraná Gastgeber des Internationalen Halbleiterforums sein. Davon schreibt die Tageszeitung La Nación, der der Botschafter der Republik China auf Taiwan, José Chih-Cheng Han, in diesen Tagen ein Interview gab. Halbleiter sind Festkörper, deren elektrische Leitfähigkeit zwischen der von elektrischen Leitern und der von Nichtleitern liegt. Sie werden in fast allen Bereichen der Elektronik eingesetzt. Mobiltelefone, Laptops, Spielekonsolen, Mikrowellen und Kühlschränke arbeiten mit Halbleiterbauelementen wie integrierten Chips, Dioden und Transistoren. Der taiwanesische Botschafter sagte, dass Paraguay über günstige Bedingungen für ausländische Investitionen verfüge, insbesondere im Technologiesektor. Daher würde seine Regierung am ehesten in Paraguay investieren, wenn Taiwanesen eine Produktionsstätte für Halbleiter in Südamerika aufbauen wollten.
Derzeit werden in diesem Bereich etwa 28 junge paraguayische Techniker in der Republik China auf Taiwan ausgebildet. Der Inselstaat in Fernost ist weltweit führend in der Chip-Produktion. Botschafter Chih-Cheng Han lobte die guten Bedingungen Paraguays für Investoren: Die wirtschaftliche Stabilität Paraguays, wenig und günstige Steuern und die strategische geografische Lage des Landes. (La Nación).