Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 30. Juli 2025

„Paraguay se casa“ kommt in den zentralen Chaco. Das staatliche Projekt will möglichst vielen Paaren in Paraguay den Schritt zur Eheschließung ermöglichen. – Kostenlos und in einer Massenhochzeit. Der Staat nennt die Veranstaltung „Boda comunitaria“ , was zu deutsch sowas wie eine Gemeinschaftshochzeit wäre. Wer zusammen mit vielen anderen heiratswilligen Paaren ohne Kostenaufwand heiraten will, kann sich bis Ende August in einem der örtlichen Standesämter anmelden. Das geht online am Computer oder direkt mit einem Besuch auf dem Standesamt. Das Besondere an dem Programm ist, dass Paaren die 250.000 – 300.000 Gs. erspart werden, die sonst bei einer zivilen Eheschließung anfallen würden.
Im Departament Boquerón gibt es 12 Zivilregister. Nicht bei allen davon werden Eheschließungen vollzogen, aber in allen kann man einen Eintrag ins Geburtenregister vornehmen lassen. Um sich für die Eheschließung bei der Massenhochzeitsfeier anzumelden, braucht es einen gültigen Personalausweis und vier Zeugen. Bei der Anmeldung werden Daten erfragt wie die Namen der Eltern und wo sie wohnen, Angaben zum Beruf und zum Alter der Heiratswilligen. Wer heiraten will, muss mindestens 16 Jahre alt sein. Wer unter 18 ist, muss allerdings die Erlaubnis seiner Eltern mitbringen.
Über das Thema sprachen wir gestern mit dem Koordinator des Zivilregisters in Boquerón, Gerhard Penner. Der erklärte, in manchen Siedlungen würden Eheschließungen meist in der Gemeinde stattfinden. Das Paar bekommt dort oft einen Eheschein und sieht sich als verheiratet an, hat aber keine Heiratsurkunde, die rechtsgültig ist. Die Heiratsurkunde aber ist in den meisten Fällen für Anträge von staatlichen Dienstleistungen notwendig.
Für die Massentrauung werden ab September Ort und Zeitpunkt bekanntgegeben. Anmelden kann man sich dafür bis zum 31. August, in einem der Standesämter. Die liegen in Boquerón an folgenden Standorten: In Filadelfia im Gebäude der Kooperativs-Verwaltung Fernheim und beim Rathaus auf dem Hof der Stadtverwaltung. In Loma Plata im Zentrum und in Pesempo‘ó, in Yalve Sanga, in Mariscal Estigarribia im Zentrum und übergangsweise in Laguna Negra, sowie in Pozo Hondo, Pedro P. Peña , San José Esteros und in Neuland. Laut Penner wurden von Joel Estigarribia die Bücher des Standesamtes nach Neuland verlegt, wo an einem neuen Standort eine Anlaufstelle für Bewohner aus den indigenen Siedlungen eingerichtet wird. Die Standesämter sind geöffnet von Montag bis Freitag, zu den üblichen Bürozeiten. Außerdem am Samstag Vormittag. (ZP-30)

Rio Verde-Bewohner können Sozialgelder bald vor Ort abheben. In den nächsten Wochen soll in der Zone ein Bankautomat der nationalen Förderbank, BNF, eingerichtet werden, wie es gestern von den Verantwortlichen aus der Hauptstadt hieß. In Asunción waren Vertreter der Siedlungen von Río Verde, von der Behörde für Anliegen der Indigenen, INDI, des Innenministeriums und von der Senatorenkammer zusammengekommen, um über die Forderung der Siedler zu beraten. Anschließend wurde das Treffen von allen Beteiligten als erfolgreich bezeichnet.
Der Leiter der Kommission für die Anliegen von Ureinwohnern in der Senatorenkammer, Orlando Penner, erklärte den Presseleuten im Kongress die Situation der Siedler im Inland. Laut seinen Angaben gibt es im zentralen Chaco und anderen weit entfernten Siedlungen Tausende Staatsbürger, die Nutznießer von staatlichen Sozial-Leistungen sind und daher mit einer Karte bei der BNF abheben könnten. – Wenn sie nicht so weit weg von einem Automaten leben würden. Diese Menschen müssen deshalb weit reisen und geben dafür viel Geld aus. Daher die Forderung nach einem Geldautomaten der Bank in der Nähe. Der soll nun nach Río Verde kommen.
Im August soll dort eine Kabine gebaut werden. Die wird die Stadt Villa Hayes bauen. Der Bürgermeister habe konkret dafür Gelder in seinem Haushaltsplan freigesetzt, sagte Penner anerkennend. Wenn die Kabine fertig ist, wird in Río Verde der Geldautomat eingerichtet. Senator Penner hatte am Freitag, als Bewohner von Río Verde die Transchaco blockiert hatten, an Ort und Stelle vermittelt und versprochen, in gemeinsamer Runde eine Lösung zu finden. Der INDI-Vorsitzende, Ramón Benegas, zeigte sich zufrieden, dass das Projekt endlich konkret und realisiert werde. Die Installation des Automaten in Río Verde sei schon vor längerem vorgesehen gewesen, es hätten nur noch Details geklärt werden müssen, so Benegas. Gefragt nach weiteren Anliegen, die Siedlungsleiter an INDI heranbringen, sagte er, es gebe laufend Bittgesuche nach dem Bau von Sozial-Wohnungen. Da versucht INDI ein Vermittler zu sein zum Ministerium für Städteplanung und Wohnungsbau, MUVH. (Cámara de Senadores/Archiv ZP-30)


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