Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 27. Juli 2020

Am Samstag sind die ersten Liter Wasser bei Loma Plata aus dem Aquädukt geflossen. Es handelt sich um einen historischen Höhepunkt in der Geschichte des Landes, wie Ingenieur Zoilo Benítez gegenüber Radio ZP-30 sagte. Benítez ist der Vorsitzende für Trinkwasser und Sanierung des MOPC und koordiniert die ganze Arbeit um das Aquädukt, das nun Wasser vom Paraguayfluss in den zentralen Chaco bringt. Die ersten Millionen Liter Wasser werden bei Loma Plata in die Wasserlöcher einiger Bewohner gepumpt. Obwohl das Wasser sauber und sicher ist, kann es noch nicht offiziell als Trinkwasser vermarktet werden, wie Benítez erklärte. Zunächst steht dem Wasser, das durch die 203-Kilometer lange Leitung von Puerto Casado fließt, eine Reinigung bevor, nach den Vorschriften der Weltgesundheitsorganisation, um offiziell als Trinkwasser vermarktet werden zu können. Dann kann das Wasser in das Reservoir in Loma Plata gelassen werden um es schließlich an die anderen Reservoirs und Verteilerzentren unter anderem in Filadelfia, Neuland, Teniente Irala Fernández und in Südmenno weiterzuleiten.
Die Verteilung in die anderen Städte und Ortschaften wird etwa Mitte August erwartet, wie Benítez gegenüber Radio ZP-30 sagte. Insgesamt sollen 100.000 Bewohner im Chaco von der Wasserleitung profitieren. Darunter auch 84 indigene Siedlungen. Dort sollen nach den Worten Benítez´ die Wasseranschlüsse in allen Wohnungen eingerichtet werden. Verwaltet wird die Wasserverteilung und der Verkauf von dem staatlichen Sanierungsdienst Essap. Benítez war bereits an der Einrichtung des ersten Trinkwassersystems in Mariscal Estigarribia beteiligt. Er habe sich in den Chaco verliebt, sagte der Asuncioner. Im Gespräch mit Radio ZP-30 bedankte er sich bei den Chacobewohnern für das Verständnis. Trotz der Schwierigkeiten und fehlender Resultate von jahrzehntelangen Versprechen in Bezug auf den Aquädukt, seien die Chacobewohner ihm immer freundlich begegnet. (Radio ZP-30)

 

Gesundheitsämter warnen vor Covid-19-Ansteckung auf dem Arbeitsplatz. Das Gesundheitsministerium meldete heute aus der 11. Gesundheitsverwaltungszone insgesamt über 100 Neuinfektionen in 3 Betrieben; – 40 in einem Schlachthof in Asunción, 63 in einem Supermarkt in Luque und 19 aus einer Wurstwarenfabrik. Der Leiter der betroffenen Gesundheitsverwaltungszone sagte laut Hoy im Interview mit Radio Monumental, bei jedem positiven Covid-19 Fall müsse man mindestens 30 weitere Tests in dem Ort vornehmen, wo der Infizierte lebt. Das deshalb, weil man davon ausgeht, dass jeder Infizierte im Durchschnitt 10 bis 15 andere gefährdet, zusätzlich zu den im Schnitt 5 Personen, die sich in seinem direkten familiären Umfeld aufhalten. (Hoy)

Neue Asphaltstrecken in San Pedro eingeweiht. In der vorigen Woche konnte die Asphaltierung der Straße zwischen General Aquino und Colonia Santa Clara fertiggestellt werden, wie IP-Paraguay bekanntgab. Die Strecke ist Teil des größeren Projektes, zwischen den Ortschaften Cruce Liberación, Choré, Jhugua Rey, San Pablo und Cocuera die Streckenabschnitte zu asphaltieren, und damit Allwetter-Strassen zu bekommen. Auf einigen der Abschnitte wird noch gearbeitet. In der vorigen Woche konnten 2 fertiggestellt werden, wie das Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation informierte. Die Ortschaften liegen südlich, östlich und nördlich der Kolonie Volendam. Es ist eine Zone, wo die Menschen sich hauptsächlich der Landwirtschaft widmen. Die Landwirte mussten bisher immer wieder schwere Verluste hinnehmen, weil die Wege für den Transport der Ernte oft unbefahrbar waren. (IP-Paraguay)

Zwei Tote bei Wohnungsbrand in Asunción. Im Stadtteil Santa María kamen gestern früh eine Mutter und ihr Sohn ums Leben, nachdem in ihrer Wohnung ein Feuer ausgebrochen war. Darüber berichtet Paraguay.com. Demnach hatte es in den frühen Morgenstunden in einem Wohnkomplex eine Explosion gegeben, in dem eine größere Familie wohnte. Die Feuerwehr konnte 8 Personen aus den Flammen retten. Für die 51-jährige Mutter und ihren 14-jährigen Sohn kam die Hilfe zu spät. Was die Explosion auslöste, ist noch unbekannt. Die Ermittler vermuten eine Gasflasche. Verbreiten konnte sich das Feuer vor allem so schnell, weil die Flammen einen Abstellraum erreichten, in dem leicht entzündbarer Recycling-Müll gelagert war. (Paraguay.com)

Polizei nimmt mutmaßliche Tankstellen-Banditen fest. Bei mehreren gleichzeitig durchgeführten Hausdurchsuchungen im Großraum Asunción konnte die Polizei heute früh 4 Personen verhaften, wie Paraguay.com berichtet. Die Vier werden verdächtigt, zu einer Bande zu gehören, die Tankstellen überfällt und ausraubt. Der jüngste Fall hatte sich am 28. Juni ereignet. (Paraguay.com)

Heute hat der virtuelle Schulunterricht wieder begonnen. Wie Última Hora schreibt, kehrten heute rund 1,5 Millionen Schüler aus dem öffentlichen- und rund 330.000 Schüler aus dem Privatsektor zwar nicht in die Klassenräume zurück, aber in die virtuellen Unterrichtsstunden und an die Hausaufgaben. Die Bewertungsetappe des ersten Semesters zieht sich jedoch noch bis zum 31. Juli und erst in den ersten August Wochen soll es Noten oder Resultate geben. Von Lehrern und Schülern wird fehlende Information vonseiten des Bildungsministeriums beanstandet, wie Última Hora schreibt. Von Schülerverbänden heißt es, es gebe noch die gleichen Schwierigkeiten für den virtuellen Unterricht wie im ersten Semester. (Última Hora)

Neugeborenes positiv auf Covid-19 getestet. An diesem Wochenende, wurde ein Neugeborenes im Alter von nur 15 Tagen positiv auf Covid-19 getestet, wie La Nación schreibt. Der Junge war für einen chirurgischen Eingriff aus San Pedro nach Asunción gebracht worden. Dies wäre der jüngste registrierte Fall auf Landesebene. Vor dem Eingriff wurde das Baby mehreren Analysen unterzogen. Dabei wurde festgestellt, dass er mit dem Coronavirus infiziert ist. Nun muss abgewartet werden, bis er das Virus überwindet, bevor die OP durchgeführt werden kann. Von der Gesundheitsüberwachung wurde sofort die Gesundheitsregion informiert, um mögliche Kontakte des Kleinkinds zu identifizieren. (La Nación)

Von den Drogen zur Kunst. IP Paraguay berichtet von dem Häftling im Regionalgefängnis in Emboscada, Cristian Daniel Ocampos. Ocampos wurde als Kleinkind von seinen Eltern verlassen und ist bei seinen Großeltern aufgewachsen. Obwohl er seine Grundschulbildung abgebrochen hat, konnte er später an der staatlichen Kunsthochschule Kurse belegen und wurde zum Straßenkünstler. Er verkaufte seine Bilder vor dem Heldenpantheon in der Asuncioner Altstadt. Durch Drogenkonsum und Kriminalität kam er von seiner Künstlerkarriere ab, wie Ocampos erzählt. Schließlich wurde er festgenommen und zu 8 Jahren Gefängnis verurteilt. Dort hat sich der 38-jährige erneut intensiv der Kunst gewidmet und verkauft seine Bilder zu einem symbolischen Preis von 15- bis 20.000 Guaraníes.
Er habe sich von den Drogen abgewandt und sei nun auf dem Weg, sich für eine Wiedereingliederung in die Gesellschaft vorzubereiten. Er werde beweisen, dass er sich verändert hat, dass sie Haftanstalt ihn verändert hat, so Ocampos. Eigenen Angaben zufolge hat er auch schon einen Schüler im Gefängnis, dem er das Malen beibringt. Er wolle wieder in Freiheit seine Kunst ausstellen und vor allem ein persönliches Zeugnis für Jugendliche hinterlassen über die Wege, die nie eingeschlagen werden sollten, erzählte Ocampos. (IP Paraguay)