Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 26. Mai 2025

Guillermo Caballero Vargas ist verstorben. Der Politiker und Unternehmer verschied gestern am frühen Abend im Beisein seiner Familie und von Freunden, wie die Zeitungen übereinstimmend berichten. Die Todesursache wurde nicht bekannt. Guillermo Caballero Vargas wurde 81 Jahre alt. Er gründete 1991 die Partei Encuentro Nacional, für die er 1993 bei den Präsidentschaftswahlen als Kandidat antrat. Es waren nach dem Sturz von Alfredho Stroessner die ersten demokratischen Wahlen, die abgehalten wurden. Die Präsidentschaftswahl gewann damals Juan Carlos Wasmosy.
Neben seiner Tätigkeit als Politiker war Caballero Vargas tatkräftig in der Privatwirtschaft tätig. Den größten Teil seines Lebens widmete er sich den Anliegen von Bauern und der Lösung von Herausforderungen, denen diese auf dem Land begegnen. Dabei war er selbst Unternehmer im Agrar- und Viehzuchtssektor. Eine führende Rolle als Unternehmer spielte er als Vorsitzender der Textilfabrik Manufacturas Pilar S.A. Präsident Santiago Peña würdigte das Engangement und die Liebe zum Vaterland von Caballero Vargas und sprach dessen Familie sein Beileid aus. (LN, UH, Abc Color, HOY)

MEC prüft die Sprachfähigkeiten von Vorschulkindern. Das Bildungsministerium, MEC, hat in vorigen Woche begonnen, Daten über mündliche Sprachfähigkeiten von Kindern im Vorschulalter zu erheben. Die Maßnahme findet in mehr als eintausend Bildungseinrichtungen im ganzen Land statt, wie die staatliche Nachrichtenagentur IP-Paraguay informiert. Die Erhebung ist Teil des sogenannten NELI-Programms, das gemeinsam mit der Universität Oxford umgesetzt wird. Das Ziel des Programms ist, die sprachlichen Fähigkeiten von Kindern bereits im frühen Alter gezielt zu fördern.
            Im Rahmen von NELI sind bereits über dreitausend Lehrkräfte geschult worden. Sie erlernten Strategien zur frühzeitigen Förderung der mündlichen Sprache bei Kindern im Kindergarten- und Vorschulalter. Das Programm beinhaltet sowohl diagnostische als auch unterrichtspraktische Elemente. Ein zentrales Instrument des Programms ist das sogenannte „LanguageScreen“, ein digitales Werkzeug zur schnellen Erfassung von Sprachkompetenzen in Spanisch und Guaraní. Es wird über Tablets oder Computer durchgeführt, liefert automatisierte Ergebnisse und wird bereits in Ländern wie England, Australien und den Niederlanden eingesetzt. Damit kann der Fortschritt landesweit einheitlich ausgewertet werden.
            Paraguay ist dabei das erste Land in Lateinamerika, das diese Initiative in angepasster Form und unter Berücksichtigung der kulturellen und sprachlichen Besonderheiten umsetzt. Dies geschieht im Rahmen der weiteren Stärkung des Programms ÑE’ÊRY, das besonderen Wert auf Lesen, Schreiben und mündliche Ausdrucksfähigkeit legt. Begleitend zu dem Programm nimmt derzeit eine paraguayische Delegation unter der Leitung des Bildungsministers Luis Fernando Ramírez am Weltbildungsforum in London teil. Dort haben die Delegierten die Möglichkeit, Schulen in Oxford zu besuchen und Erfahrungen mit der Umsetzung von NELI zu sammeln. (IP Paraguay)

In Paraguay geht die Arbeitslosenquote zurück. Ein Bericht des Nationalen Instituts für Statistik, INE, zeigt, dass im ersten Quartal 2025 die Zahl der Arbeitslosen so niedrig war, wie seit 2017 nicht mehr. Außerdem ist die Anzahl der Beitragszahler an das Nationale Fürsorgeinstitut, IPS, gestiegen, schrieb die Tageszeitung Hoy mit Blick auf die statistischen Daten. Festgestellt wurden ein Anstieg der beschäftigten Bevölkerung und eine steigende Zahl von Menschen, die sich eine formelle Arbeit suchen. Das stärkste Wachstum an Angestellten wird im Privatsektor verzeichnet, so die Erkenntnisse des Arbeitsministeriums aus den Ine-Daten.
Laut dem INE hat die Arbeitslosenquote seit den Statistiken im Jahr 2017 ihren niedrigsten Stand erreicht. Sie sank von 6,9% damals auf 5,6%. Das bedeutet, dass mehr als 41.000 Personen aus der Arbeitslosigkeit herausgekommen sind. Der Bericht des INE zeigt weiter, dass es im Primärsektor wie der Viehzucht, Landwirtschaft, der Jagd und Fischerei rund 13.000 neue Beschäftigte gibt. Der zweitgrößte Bereich war das Bauwesen, wo 15.000 Arbeitsplätze hinzukamen. Im Dienstleistungssektor wurde das größte Wachstum verzeichnet. Hier konnten rund 29.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, und zwar in Bereichen wie Transport, Lagerung, Kommunikation, Finanzen, Versicherungen, Immobilien, Elektrizität, Gas und Wasser. Das INE hebt noch hervor, dass im Vergleich zum ersten Quartal 2024 mehr als 34.000 Frauen einen Arbeitsplatz fanden. (Diario Hoy)

Zum ersten Mal wird in Asunción eine elektronische Fußfessel bei häuslicher Gewalt eingesetzt. Ein 24-jähriger Mann, der wegen gewalttätigen Verhaltens vor Gericht steht, muss im Rahmen des Strafverfahrens eine elektronische Fußfessel tragen. Über den ersten derartigen Fall berichtet Última Hora. Dem jungen Mann wird vorgeworfen, gegenüber seiner Mutter gewalttätig geworden zu sein. Außerdem soll er gegen das Gesetz zum Waffenbesitz verstoßen haben. Der Angeklagte war zunächst am 27. April in Untersuchungshaft gekommen. Vor einer Woche beantragte die Staatsanwältin zu prüfen, ob der Einsatz einer elektronischen Fußfessel möglich sei. Die zuständige Kontrollstelle bewilligte das und in einer Anhörung wurde daraufhin die Umwandlung der U-Haft in Hausarrest mit elektronischer Überwachung beantragt und genehmigt. Der Hausarrest wurde auf sechs Monate festgelegt. Der Mann darf seiner Mutter laut Verfügung nicht näher als 800 Meter kommen. (Última Hora)