Mitglieder der Bauernorganisation FNC haben sich heute in der Altstadt zu Demonstrationen versammelt. Sie wollen damit nach eigenen Angaben auf die Säumigkeit in der Regulierung von Landeigentum hinweisen. Das gab die Zeitung Hoy bekannt. Demnach hatten sich die Bauern und ihre Anführer am frühen Morgen auf der Plaza O’Leary versammelt, um von dort aus bis vor den Sitz des Indert zu marschieren.
Das Institut für Ländliche Entwicklung und Landbesitz ist laut Gesetz dafür da, die Menschen vom Land in die Wirtschafts- und soziale Entwicklung des Landes zu integrieren. Es hat, wie der Name sagt, die Aufgabe, geeignete Bedingungen dafür zu schaffen, dass die Bevölkerung auf dem Land sich selbst entwickeln und auch zur Entwicklung des Landes beitragen kann. Das Institut für Ländliche Entwicklung und Landbesitz ist deshalb zuständig für die Regulierung von Landbesitz und stellt auch die Landeigentumsurkunden aus. Kommt es zu Konflikten um die Besitzrechte eines Landstückes, hat immer auch das Indert in der Sache mitzuentscheiden.
Die Bauern, die nach Asunción gekommen sind, fordern die Klärung der Besitzrechte von Ländereien auf denen sich Bauern angesiedelt haben, und Einsicht in die entsprechenden Akten. Morgen ist ein Bauernmarsch bis vor das Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation vorgesehen. Hoy-Reporter berichteten von einem erhöhten Polizeiaufgebot in der Altstadt von Asunción. (Hoy/Indert/Gesetz 2.419)
Das Gesundheitsministerium schlägt Alarm wegen Affenpocken. Gestern Nachmittag hat das Gesundheitsministerium beschlossen, wegen der bereits in 11 Ländern neu aufgetretenen Krankheit, Maßnahmen zu ergreifen. Darüber berichten Última Hora und La Nación. Bei Affenpocken handelt es sich um eine seltene Krankheit, die durch ein vom Tier auf den Menschen übertragenes Virus verursacht wird. Typische Symptome, die auftreten können, sind hohes Fieber, starke Kopf-, Gelenk-, Muskel- und Rückenschmerzen, geschwollene Lymphknoten und ein charakteristischer Ausschlag mit Bläschen, die sich zu Pusteln entwickeln. Die Symptome dauern in der Regel 2 bis 3 Wochen an, schwere Fälle sind selten.
Vom Gesundheitsministerium ergeht folgende Aufforderung an Menschen mit Symptomen und Reisende aus Ländern, in denen Fälle von Affenpocken bekannt sind: Dass Sie den nahen Kontakt mit anderen Menschen meiden, einen Mund-Nasen-Schutz aufsetzen und einen Arzt aufsuchen. Das Arbeitsministerium wies darauf hin, dass diese Maßnahmen angesichts anderer steigender Fallzahlen derzeit ratsam sind: Das betrifft Menschen mit Atemwegserkrankungen, Covid 19 und Influenza. (Última Hora, La Nación)
Das Ministerium für Industrie und Handel hat die Preise Mipymes 2022 verliehen. Gestern wurden 44 kleine und mittelständische Unternehmen in 5 Kategorien ausgezeichnet, wie die staatliche Nachrichtenagentur, IP-Paraguay, bekanntgab. Demnach erhielten 6 Unternehmer den Preis in der Kategorie „Excelencia“ und 35 in der Kategorie „Empoderamiento de la mujer“. In den Kategorien „Juventud emprendedora“, „Acción Climática y Economía Circular” und “Comercio Justo y Desarrollo Comunitario” wurde jeweils ein Preis verliehen. Die Preisträger bekommen technische Unterstützung und die Möglichkeit an Fortbildungen teilzunehmen, im Wert von bis zu 5 tausend Dollar.
Mipymes steht für „Micro, Pequeñas y Medianas Empresas“, also für kleine und mittelständische Unternehmen. Es ist ein Projekt, mit dem die Regierung zusammen mit Unterstützung der Republik China auf Taiwan diese Unternehmen stärken will. Mipymes läuft verwaltungstechnisch unter Aufsicht des Industrie- und Handelsministeriums, Mic. Dort wird das Projekt wie ein Vizeministerium oder Untersekretariat gehandhabt. Dem steht derzeit Isaac Godoy vor, mit der Amtsbezeichnung Mypimes-Vizeminister. Laut Angaben des Statistikamtes von 2020 gibt es in Paraguay rund 850 tausend kleine und mittelständische Unternehmen. Laut dem Jahresbericht von Mypimes von 2021 machen die Kleinen und mittelständischen Unternehmen in Paraguay 90 Prozent des Unternehmertums aus. Fast 70 Prozent von ihnen sind allerdings im informellen Bereich tätig. (IP-Paraguay/Infonegocios/MiPyme Informe 2021)
Der Kongress will die Satzung der Zentralbank ändern. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, soll der Senat in seiner Sitzung morgen über ein Gesetzprojekt abstimmen, dass das Bankgeheimnis weiter einschränkt. Laut den Initiatoren des Projektes soll die Zentralbank in Zukunft gezwungen sein, alle Anfragen der beiden Kongresskammern ohne Ausnahmen zu beantworten.
Hintergrund des Projektes ist ein Streit zwischen dem Kongress und der Leitung der Zentralbank im April. Die Senatoren hatten von der Zentralbank Auskünfte über die Finanztransaktionen des ehemaligen Staatspräsidenten Horacio Cartes angefordert. Die Zentralbank hatte etwa 100 Seiten Material geliefert, dass allerdings zum größten Teil geschwärzt, also unleserlich gemacht worden war. Der Präsident der Zentralbank, José Cantero, hatte sich dabei auf das Gesetz 489 berufen. Darin wird festgelegt, dass die Informationen von Dritten nicht veröffentlicht werden dürfen.
Cartes wird verdächtigt, gemeinsam mit dem inzwischen verhafteten Dario Messer Geld gewaschen und illegal Geld ausgeliehen zu haben. (ABC Color)
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