Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 24. August 2023

In Filadelfia wird der nationale Plan für indigene Völker vorgestellt. Die Veranstaltung begann gestern am Sitz der Departamentsregierung Boquerón und geht noch bis heute nachmittags. Anwesend sind unter anderem der Leiter des Sekretariats für Ureinwohner der Gobernación, Javier Pacce, und die Leiterin für Umweltmanagement, Claudelina González, sowie die Ministerin und Vertreter des Instituts für die Angelegenheiten der Indigenen, Indi. Auch Vertreter der Vereinten Nationen sind zugegen, wie Radio ZP-30 erfuhr. Der nationale Plan für indigene Völker, auf Spanisch „Plan Nacional de los Pueblos Indígenas, PNPI“, ist eine Richtlinie für die Regierung, um mit den Ureinwohnern zusammenzuarbeiten. Er legt in erster Linie dringende Maßnahmen fest, die getroffen werden müssen, um der indigenen Bevölkerung die Rechte zu gewährleisten, die in der Verfassung verankert sind. Dafür müssen staatliche und private Institutionen auf nationaler und lokaler Ebene eng zusammenarbeiten, heißt es.
Gegenüber Radio ZP-30 wies ein Vertreter des Indigenen-Verbandes, Fapi, Hipólito Acevei, darauf hin, dass seit etwa sechs Jahren an dem Plan gearbeitet wird, mit aktiver Beteiligung der 19 ethnischen Gruppen Paraguays. Acevei erklärte, dass der Plan auf drei Konzepten basiert: wie man früher gelebt hat, wie man heute lebt und wie man morgen leben will. Es sollten Lösungen vorgestellt werden, die morgen umsetzbar seien, so der Fapi-Vertreter.
In Paraguay leben ungefähr 122.000 Indigene. Sie stellen etwa 1,7 Prozent der Gesamtbevölkerung dar. Es gibt 19 verschiedene Volksstämme, die sich in fünf Sprachgruppen unterteilen. Über die Hälfte der indigenen Kinder wachsen in extremer Armut auf. Landesweit liegt der Prozentsatz bei 26. Der Plan für die indigenen Völker, PNPI, wird derzeit in der Gobernación Boquerón vorgestellt. Die Veranstaltung schließt heute mit einer Analyse über bereits durchgeführte Maßnahmen und Vorschläge, die kurz- und längerfristig umgesetzt werden können. Das Ziel ist, den Plan so schnell wie möglich in den Siedlungen umsetzen zu können, so wie es der Haushaltsplan zulässt. (ZP-30/FB: Gobernación Boquerón/ Presseschreiben PNPI)

Paraguay positioniert sich im Prozess der Industrialisierung. Das ist die Meinung des Ministers für Industrie und Handel, Javier Giménez, laut La Nación. Der Minister betonte während einer Veranstaltung, dass sich das Land aufgrund der Diversifizierung der Sektoren und insbesondere des boomenden Maquila-Sektors auf dem Weg zur Industrialisierung befinde. Das sei mit ein Sektor, so wie die Landwirtschaft und die Viehzuchtproduktion, so Giménez. Die Veranstaltung unter der Bezeichnung «Encuentro de Protagonistas 2023“ findet noch heute im Kongresszentrum Conmebol statt. Sie soll dazu dienen, nationalen und internationalen Geschäftsleuten die Investitionsmöglichkeiten in Paraguay zu zeigen.
Der Mic-Minister hob die Vorteile des Vorhandenseins von frischem Wasser, fruchtbarem Land und sauberer und erneuerbarer Energie hervor, sowie von Wasserkraftwerken, einer jungen Bevölkerung und einer bedeutenden Forstwirtschaft. Auch die politischen Maßnahmen, die die derzeitige Regierung mit Hilfe des Ministeriums für Industrie und Handel umsetzen will, wurden vom Minister erwähnt. Dabei ging es darum, Verfahren für den Privatsektor zu erleichtern und die Korruption zu bekämpfen. In diesem Zusammenhang sagte Giménez, dass die derzeitige Regierung sich verpflichtet habe, alle Gesetze und Steuervergünstigungen beizubehalten, um Investitionen anzuziehen. (La Nación)

Arregui wird aus dem Verwaltungsrat der BNF ausgeschlossen. Carlos Arregui ist aus dem Verwaltungsrat der Nationalen Förderbank, BNF, entfernt worden, wie der Kanal N-PY meldet. Arregui bezeichnete diese Tatsache als willkürliche Maßnahme vom Staatspräsidenten Santiago Peña. Es gäbe keine Gründe dafür, ihn aus dem Verwaltungsrat zu entfernen, so Arregui. Das Gesetz lege die Gründe fest, aus denen ein Mitglied des Vorstands abberufen werden könne, sagte er. Dieser Ausschluss verletzt laut Arregui die Rechtssicherheit des Landes. Es sei eine negative Botschaft, die auf diese Weise an potenzielle Investoren Paraguays vermittelt werde, sagte er. (Paraguay.com)

Lehrer drohen mit Streik, wenn es keine Einigung mit dem Mec gibt. Die Lehrergewerkschaft Fep droht mit einer Mobilisierung am kommenden Montag und Dienstag, wenn sie keine Einigung mit dem Bildungsministerium erzielen. Darüber informiert das Nachrichtenportal Paraguay.com. Der Vorsitzende des paraguayischen Lehrerverbandes, Fep, Silvio Piris erklärte, dass sie eine Gehaltserhöhung von bis zu 16 Prozent für Lehrer fordern. Außerdem fordern sie die Auszahlung der Lehrergehälter für die letzten vier Jahre in Höhe von 35 Millionen US-Dollar, was 35.000 Lehrern zugute käme. Laut Piris soll zudem der Familienzuschuss angehoben werden, und zwar von 80.000 auf 150.000 Guaraníes. Außerdem fordern die Lehrer zusätzliche Gelder für Schulen und Hochschulen, die derzeit Büroleiter und Repräsentationskosten haben. (Paraguay.com)

Grenzhändler melden Umsatzeinbußen aufgrund der Abwertung des argentinischen Peso. Die starke Abwertung der Währung gibt Anlass zur Sorge und hat negative Auswirkungen auf den Grenzhandel, wie La Nación schreibt. Das ist aber nicht nur in Paraguay so, sondern auch in anderen Ländern der Region, wie es heißt. Vertreter des Handelssektors erklärten, dass es zu einem starken Rückgang der Verkäufe gekommen sei. Die argentinische Situation verschlimmert ihre negativen Auswirkungen auf den Grenzhandel und schlägt sich nach Angaben der Referenten bereits in einem Rückgang der Umsätze nieder. Der Vorsitzende der Handelskammer von Encarnación, Conrado Kiener, sagte, man habe zwar nicht handfeste Statistiken, aber die Aussichten seien chaotisch.
Nach Abschluss der Vorwahlen in Argentinien in der letzten Woche hat der Peso einen Wert von 7 Guaraníes erreicht. Er liegt damit auf einem Niveau, das noch nie zuvor erreicht worden war. Der Stand des Peso zwingt die Grenzhändler dazu, Subsistenzbedingungen zu schaffen, da sie keine Gewinne erzielen können. Kiener zufolge wird derzeit davon abgeraten, in Encarnación einzukaufen, weil es für die Menschen günstiger ist, die Grenze zu überqueren und in der benachbarten argentinischen Stadt Einkäufe zu tätigen. Bei diesem Peso-Kurs wolle niemand verkaufen, sagte Kiener. Er erklärte, dass dies auch die Gewinnspanne der Händler beeinträchtige.
Obwohl der Handel in der paraguayischen Grenzstadt behindert wird, wies der Gewerkschaftsvorsitzende darauf hin, dass es bei einigen Produkten immer noch Vorteile gebe, die von den Argentiniern genutzt werden können. Die Situation auf der Brücke San Roque González de Santa Cruz sei jedoch ein weiterer Faktor, der die Argentinier noch mehr entmutige, so Kiener. Es gibt dort nämlich lange Warteschlangen. Der Vorsitzende der Handelskammer von Encarnación forderte die Behörden auf, dieses Problem zu lösen, da es den Handel an der Grenze erschwere und die Wettbewerbsfähigkeit Paraguays verringere. (La Nación)


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