Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 22. Juni 2022

Die nach Paraguay gebrachten Mädchen sind wieder in Deutschland. Der Rechtsanwalt, Ingo Bott sagte dem Westdeutschen Rundfunk, den zehn und elf Jahre alten Kindern gehe es gut; es habe alles reibungslos geklappt. Die Mädchen waren demnach vor einer Woche gemeinsam mit ihren Elternteilen aus Essen und München nach Deutschland geflogen. Die anderen beiden Elternteile, die mit den Mädchen ausgewandert waren, befinden sich laut dem Magazin «Der Spiegel» noch in Paraguay. Geplant war zumindest, dass auch sie nach Deutschland reisen, wo sie sich wegen Kindesentziehung vor Gericht verantworten müssen.
Das Paar ist in zweiter Ehe miteinander verheiratet und war im November mit den beiden Kindern ohne Zustimmung der jeweiligen Ex-Partner nach Paraguay ausgewandert. vor gut zwei Wochen war die monatelange Suche nach den Mädchen zu Ende gegangen. Das Auswanderer-Paar hatte sich nach Verhandlungen mit den beiden Rechtsanwälten der Elternteile in Deutschland der Polizei gestellt. Daraufhin hatte das Kinder- und Jugendgericht in Asunción die Rückkehr der Kinder genehmigt. Daraufhin waren sie ihren anderen Elternteilen übergeben worden – die zehnjährige Clara aus Essen an ihre Mutter, die elfjährige Lara wiederum an ihren Vater. Die Übergabe fand offenbar bei den Jesuitenruinen von Trinidad, in der Nähe von Encarnación statt. Laut Angaben des zuständige Polizeichefs, gab es dabei keinerlei Polizeieinsatz und auch keine Polizeipräsenz, um eine Situation zu vermeiden, die für die Mädchen traumatisch hätte sein können, wie er sagte.
Angeblich hatte das Auswandererpaar die Kinder vor der deutschen Impf-Politik schützen wollen. Die Ausreise geschah unter einem Vorwand: Ihren Ex-Partnern hatten die beiden erzählt, sie würden mit Lara und Clara eine Kurzreise nach London machen. Für die Elternteile in Deutschland hiess das nach sieben Monaten Aufatmen. Sie hatten ihre Töchter aus erster Ehe seit November nicht gesehen. (WDR)

IWF fordert von Paraguay Steuerreformen. In einem Kommuniqué, aus dem die Nachrichtenagentur EFE und die paraguayische Zeitung Última Hora heute zitieren, fordert der internationale Währungsfond die paraguayische Regierung auf, eine Steuerreform zu verabschieden, die mehr Einnahmen bringt. In dem Schreiben vom Dienstag legt die UN-Finanz-Sonderorganisation Paraguay nahe, spezifisch mehr Geld für die Finanzierung von Gesundheit und Bildung aufzubringen. Ausserdem sollen von Investitionen generierte Einnahmen in die Infrastruktur fliessen.
In diesem Zusammenhang schlägt der IWF vor, die Verschwendung von Ressourcen zu beseitigen und durch Partnerschaften mit dem privaten Sektor das Geld effektiver auszugeben. Diese Instrumente würden aber nicht ausreichen, um die Lücken zu schließen, wenn keine Steuerreform durchgeführt wird, heißt es in den Empfehlungen. Der Währungsfond weist darauf hin, dass die paraguayische Wirtschaft aufgrund der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, der jüngsten Dürreperioden und des weltweiten Preisanstiegs vor «komplexen Herausforderungen» steht.
Lobend hebt der IWF die geplanten Reformen im Bereich des öffentlichen Auftragswesens und der Staatsstruktur hervor, die dazu beitragen würden, die Korruption einzudämmen. Obwohl der IWF das Wachstum des Brutto-Inlandspruduktes von Paraguay für 2022 auf lediglich 0,3 Prozent schätzt, sind die mittelfristigen Aussichten aus sicht des Fond günstig, und er prognostiziert für 2023 ein Wirtschaftswachstum von 4,5 Prozent.
Im April hatte die paraguayische Zentralbank die Wachstumsprognose des Landes für dieses Jahr von 3,7 auf 0,2 Prozent gesenkt, da die Dürre die Landwirtschaft und andere Sektoren stark beeinträchtigt. Darüber hinaus hat die Zentralbank die Inflationsprognose für dieses Jahr von 4,5 % auf 8,2 % angepasst. (EFE/Última Hora)

Gefängniswärter im Hungerstreik vor dem Justizministerium. Rund 25 Gefängniswärter haben am Dienstag um 5 Uhr morgens einen Hungerstreik begonnen. Wie Última Hora informiert, hat sich die Gruppe vor dem Justizministerium niedergelassen. Es wird erwartet, dass die Zahl der Streikenden in den nächsten Tagen noch ansteigt, da noch weitere Beamte aus verschiedenen Gefängnissen teilnehmen wollen. Die Gefägniswärter fordern mit der Zwangsmaßnahme, dass der Staat die gekürzte Lebensmittelbeihilfe wieder aufstockt. Laut einem neuen Gesetz steht nur noch denjenigen Personen die Lebensmittelbeihilfe zu, die 24 Stunden am Tag arbeiten. Vorher hätten diese Beihilfe alle Gefängniswärter bekommen, hieß es. (Última Hora, Paraguay.com)

Paraguay erneuert seine Zusammenarbeit mit Unicef, um Kinderhilfswerke auszubauen. In Zusammenarbeit mit dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, will die paraguayische Regierung das Projekt für die frühkindliche Betreuung «Kunu’ú» fortsetzen, wie IP Paraguay informiert. Gestern fand im Regierunspalast im Beisein von Staatspräsident Mario Abdo Benítez und seiner Ehefrau Silvana, die Unterzeichnung des Arbeitsplanes für das gemeinsame Projekt Unicef-Kunu`ú statt.
Die Ministerin für Kinder und Jugendliche, Teresa Martínez, erklärte, dass 12 Jahre nach dem Start des Kinderhilfswerkes „Kunu’u“, das Projekt nun auf größere politische Ebene ausgeweitet werde. Die Ministerin kündigte an, dass in den nächsten Monaten weitere Hilfszentren für Kinder in verschiedenen Städten des Landes eröffnet werden sollen. Ursprünglich seien 14 Hilfzentren geplant gewesen, sagte sie, bis jetzt seien es bereits 22. Die Vertreterin der Unicef, Viviana Limpias, betonte, dass Paraguay eines der wenigen Länder ist, in denen es solche Hilfen für Kleinkinder gibt. Sie räumte ein, dass die Unterstützung bei diesen Projekten oft unzureichend sei. Deshalb sei die technische und finanzielle Hilfe von Unicef wichtig.
Bei dem Kinderhilfswerk „Kunu’u“ handelt es sich um eine Einrichtung des Ministeriums für Kinder und Jugendliche, Minna, die Kinder im Alter von 0 bis 5 Jahren aufnimmt. In erster Linie werden hier Kinder aufgenommen, deren Eltern auf der Straße arbeiten. Den Kindern soll die Möglichkeit geboten werden, in einem sicheren Umfeld aufzuwachsen, fern ab von den Gefahren der Straße. Bei den Einrichtungen von „Kunu’u Rendá“ bekommen die Kinder unter anderem Spielmöglichkeiten, Nahrung und medizinische Versorgung. Außerdem wird Früherziehung für die Kinder angeboten. Laut den Angaben des Ministeriums ist das Hilfswerk nicht an den Schulkalender gebunden, das heißt, dass Mütter ihre Kinder das Jahr über zur Betreuung hinbringen können. (IP-Paraguay/Archiv ZP-30)


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