Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 21. April 2022

Die LKW-Fahrer treten heute in einen landesweiten Streik. Der Vertreter der nationalen LKW-Fahrer-Vereinigung, Isaías Acosta kündigte im Interview mit Paraguay.com an, der Ausstand sei auf unbestimmte Zeit angelegt. Die Maßnahme richtet sich gegen ein Gesetzprojekt, dass Haftstrafen für diejenigen vorsieht, die Straßen-Blockaden organisieren. Das Projekt war von dem Senator Enrique Riera im Oberhaus des Kongresses eingebracht worden. Es sieht bis zu 5 Jahre Gefängnis für Personen vor, die für Blockaden auf Fern- und Landstraßen verantwortlich sind.
Mit dem Streik, der seit heute früh stattfindet, soll Druck auf die Senatoren ausgeübt werden, das Projekt abzulehnen. In Unterstützung der Bauernorganisationen fordern die LKW-Fahrer zudem, dass das sogenannte „Riera-Zavala-Gesetz“ annuliert wird. Das von den Senatoren Fidel Zavala und Enrique Riera eingebrachte Gesetz sieht Strafen für Landraub und –Besetzung vor. (Paraguay.com/Cámara de Senadores/La Nación/Última Hora)

Departamentsregierungen von Paraguay und Bolivien schliessen Abkommen über Wasserversorgung ab. Die Zeremonie fand heute Vormittag im „Centro de Interpretación del Gran Chaco Sudamericano” statt, wie die Organsiation ProComunidades Indígenas bekanntgab. Das Dokument unterzeichneten die Gouverneure von Alto Paraguay und Boquerón, sowie von Santa Cruz und Chuquisaca in Bolivien. Die Zeremonie fand im Rahmen einer Tagung statt, die in dieser Woche hier vor Ort stattfindet und sich so nennt: „Encuentro Binacional por el Agua, la Vida y la Gobernanza Ambiental en el Chaco Paraguayo – Boliviano”, was soviel bedeutet wie: Binationales Treffen für Wasser, Leben und Umwelt-bewusste Regierung im paraguayisch-bolivianischen Chaco.
Das Abkommen zwischen den vier Gouverneuren sieht folgendes vor: Zusammenarbeit in der Suche nach einer ausreichenden Wasserversorgung und die Förderung einer umweltfreundlichen Politik in Zeiten des Klimawandels. Die Departamentsregierungen wollen über ein Projekt konkrete Aktionen laufen lassen, das sich „Gobernanza Ambiental – Producción Sostenible“ nennt. Das Projekt ist eingebettet in das übergeordnetes Projekt Zicosur, das es mit Unterstützung der Europäischen Union und anderen Nicht-Regierungsorganisationen seit 2018 gibt. Es hat zum Ziel, die Region so zu verwalten, dass die trockenen Chaco-Buschgebiete und das südamerikanische Pantanal nachhaltig geschützt werden, während dort Entwicklung und Produktion stattfinden. An dem Abkommen haben die Regierungen von Alto Paraguay, Boquerón, Santa Cruz und Chuquisaca vier Jahre lang gearbeitet. Beteiligt sind an dem Abkommen über langfristige Wasserversorgung die Organisationen Cipca, Oxfam, Alter Vida und Pro Comunidades Indígenas. (Info-Schreiben von ProComunidades Indígenas)

Ande setzt Stromleitungsbauten im zentralen Chaco fort. Im Gespräch mit Radio ZP-30 sagte der Regionalleiter des staatlichen Stromverteilers, Trifilo Jara, dass eine größere Lieferung von Material eingetroffen sei, um die Arbeiten weiterführen zu können. Es handelt sich demnach um 900 Strommasten und Kabel von 70 und 150 Millimetern Dicke. Demnächst werde eine weitere Lieferung erwartet, so der Ande-Regionalleiter. Das Baumaterial wird nun in westliche Richtung in das Pilcomayo-Ufergebiet gebracht. Dort sollen in den nächsten sechs Monaten Leitungsarbeiten in acht Siedlungen durchgeführt werden: Cristo Rey, Lagunita, San Agustín, María Auxiliadora, La Represa, La Pava und Pelícano sollen dadurch noch in diesem Jahr elektrischen Strom bekommen.
Weitere Ortschaften, die Anschluss an das Ande-Stromnetz bekommen sollen, sind Xakmok Kasek und Kenatén, die in östlicher Richtung auf dem Weg nach Puerto Piñazco liegen. Ande-Angestellte arbeiten an der Leitung, die von der Transchaco bei Salazar aus in die Siedlungen führt. Die Arbeiten waren wegen fehlender Strompfosten unterbrochen worden.
Trifilo Jara erinnerte in Zusammenhang mit den Arbeiten an Stromleitungen an den Stromausfall am kommenden Sonntag. In Alto Paraguay und Boquerón wird an dem Tag der Strom wegen Wartungsarbeiten an der Stromstation Loma Plata ausfallen. Nicht betroffen werden Pozo Colorado und andere Orte in Presidente Hayes sein, weil dort der Strom über eine Leitung kommt, die von Concepción Richtung Südwesten bis Ávalos Sánchez und weiter bis General Díaz am Pilcomayo führt. (ZP-30)

Interpol geht Paraguayer ins Netz, der von der argentinischen Justiz gesucht wurde. Darüber schreibt heute das Nachrichtenportal Paraguay.com. Nach dem 58-jährigen Mann wurde demnach seit neun Jahren gefahndet. Er soll in Argentinien über eine längere Zeit seine Stieftochter sexuell missbraucht haben, während deren Mutter auf Arbeit ging. Der Paraguayer soll in das Nachbarland ausgeliefert werden, damit ihm dort der Prozess gemacht werden kann. (Paraguay.com)

Senepa stellt erste Fälle von Chikungunya fest. Der Leiter der Behörde, Gustavo Chamorro, sagte dem Nachrichtenportal Paraguay.com, man habe die ersten Fälle der fiberhaften Viruserkrankung in diesem Jahr registriert. Es handelt sich demnach um zwei erkrankte Teenager aus Mariano Roque Alonso. Chikungunya wird wie das Denguefieber und andere Krankheiten, von der Tiger-Stechmücke übertragen. Typische Chikungnya-Symptome sind neben hohem Fieber starke Muskel- und Gelenkschmerzen. Laut dem Senepa-Vorsitzenden gibt es in Paraguay zudem derzeit 26 bestätigte Fälle von Denguefieber. 2 tausend 900 Verdachtsfälle befinden sich in Isolation. Im vorigen Jahr hatte es laut Senepa keinen Ausbruch von Dengue gegeben. Trotz vieler Mücken sei bestehe derzeit keine epidemiologische Gefahr, so Chamorro. (Paraguay.com)

Bildungsinitiative im Busnahverkehr. In Bussen der Linie 12 werden Passagieren Bücher angeboten. Das Unternehmen, das die Linie 12 im Großraum in Asunción betreibt, ermöglicht den Fahrgästen, dass sie während der Reise kostenlos ein Buch lesen können. Die Initiative beginnt laut Última Hora am kommenden Samstag, zeitgleich mit dem Internationalen Tag des Buches. Beim Einsteigen in einen Bus der Linie wird der Fahrgast neben dem Fahrer aus verschiedene Bucharten eines aussuchen können, das er während der Fahrt lesen möchte. Vor dem Aussteigen am Zielort muss der Lesestoff dort auch wieder abgegeben werden. Das Unternehmen wies darauf hin, dass die Passagiere in der Regel zwischen 30 Minuten und anderthalb Stunden unterwegs sind. Die Zeit könne genutzt werden, um in einem Buch zu stöbern, wie es heißt. Zur Auswahl steht Lesematerial für Kinder und auch für Erwachsene zur Verfügung.
Die Verantwortlichen der Kampagne gaben außerdem an, dass der Bibliobus, wie er genannt wird, den Nutzern Wissen bringen und zur Alphabetisierung der paraguayischen Gesellschaft beitragen soll. Viele Menschen hätten in ihrem Alltag sonst keinen Zugang zu Büchern, heißt es zur Begründung. Die Line 12 deckt eine der wichtigsten Fahrtstrecken zwischen San Lorenzo und Asunción ab. (Última Hora)


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