Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 2. September 2022

In Filadelfia entsteht eine neue Futterfabrik der Kooperative Fernheim. Der Spatenstich für den Neubau wurde Freitag Vormittag auf dem Baugelände gefeiert, im Beisein von Funktionären der Kooperative und Asociación Fernheim und Angestellten des Industriewerkes. Die neue Fabrik wird an der Umgehungsstraße westlich der Tankstelle Petropar Sur liegen, etwa 700 Meter vom Asphalt entfernt. Sie umfasst Silos, Umladestation, Produktions- und Lagerhalle. Der Bau wird voraussichtlich etwa 2 Jahre dauern und 12 bis 15 Millionen Dollar kosten. Wie unsere Korrespondentin Dorothea Eid von der Kooperative und Asociación Fernheim informierte, werden in einer ersten Bauphase die Silos gebaut, die mit einer modernen Annahmestelle mit Kippstation für Lastkraftwagen vorgesehen sind. Um die Rohstoffe optimal annehmen zu können, werden zurzeit sechs Silos von je 500 Tonnen Fassungsvermögen eingerichtet, und für die Lagerung nochmal vier Silos von je 2 tausend Tonnen. Hinzu kommen eine 2 tausend Quadratmeter große Halle für die Lagerung von Mehl-Rohstoffen und eine Industriehalle für die Produktion von Kraftfutter. Dort sollen 20 Tonnen Futtermittel pro Stunde produziert werden können. In einer Logistikhalle sollen außerdem die Fertigprodukte gelagert werden können. (ZP-30)

Die Vorbereitungen für die bevorstehende Volkszählung gehen in die neue Phase. Das Nationale Statistikamt sucht nun Mitarbeiter, die Volkszähler oder Interviewer, die die Umfragen in den Haushalten durchführen werden. Gestern stellte das Ine in Asunción die Plattform im Internet vor, auf der sich Freiwillige für den Job anmelden oder bewerben können. Das Ine sucht auch Personen, die als Aufseher bei der Volkszählung mitarbeiten werden. Die Plattform wurde gestern im Nationalarchiv des Kongresses vorgestellt. Die Einschreibung als Mitarbeiter bei der Volkszählung geht so: Auf die Internetseite des Statistikamtes gehen. Die heißt www.ine.gov.py. Dann das Fenster „Inscribíte“ anklicken. Dann öffnet sich ein Fenster, das zur Einschreibung auffordert. Per Klick geht es dort weiter zu einem Fenster, das die Bedingungen für Volkszähler listet. Schließt man das Fenster, zeigt sich der Anmeldebogen zum Ausfüllen. Vorab: Wer mitmachen möchte, muss einen Personalausweis besitzen, mindestens 18 Jahre alt sein und darf nicht vorbestraft sein. Censo-Interviewer bekommen vom Ine ein Reisegeld in Höhe von 100 tausend Guaraníes gezahlt, Aufseher 200 tausend, die ihnen später über das Mobiltelefon überwiesen werden. Laut einem Abkommen mit dem Bildungsministerium können Lehrer und Lehrerseminaristen, die als Interviewer oder Aufseher bei der Volkszählung mitarbeiten, sich dafür 100 volle Stunden als Fortbildung anrechnen. Studenten bekommen vom Ine für ihre Mitarbeit 40 Stunden gutgeschrieben, die an ihrer Uni je nach deren internen Reglement zu Kreditpunkten verrechnet werden können. Die Volkszählung Censo 2022 ist für den 9. November vorgesehen. Der Kongress muss dem Datum per Gesetz zustimmen, in dem dann auch der Stichtag als Feiertag erklärt wird. Die Volkszählung 2022 wird die Größte zu Friedenszeiten in der Geschichte Paraguays sein.
Gestern fand in Filadelfia eine Schulung der sogenannten Jefes distritales, der Oberaufseher auf kommunaler Ebene statt. Der Koordinator der Volkszählung für das Departament Boquerón, Juan Casco traf sich mit den Vertretern von den vier Distrikten: Filadelfia, Mariscal Estigarribia, Loma Plata und Boquerón. Der Ine-Koordinator sagte im Gespräch mit Radio ZP-30, diese vier Personen würden eng mit der Statistikbehörde zusammenarbeiten und die Schulung der Mitarbeiter bei der Volkszählung vorbereiten und durchführen. (INE/ZP-30)

Die Regierung hat in den ersten 8 Monaten des Jahres 12,7 Billionen Guaranies an Steuereinnahmen verbucht. Darüber berichtet die Zeitung La Nación. Mit diesem Ergebnis liegen die Einnahmen 14 Prozent höher als im gleichen Vorjahreszeitraum. Während die Steuern auf landwirtschaftliche Erträge aufgrund der schlechten Ernte um 78 Prozent zurück gingen, sind Einkünfte aus anderen Steuerarten deutlich gewachsen. So legten beispielsweise die Einnahmen der Gewinnsteuer für Unternehmen um ein Drittel zu, die persönliche Einkommenssteuer IRP verbuchte einen Zugewinn von 28 Prozent, und die Mehrwertsteuer um fast 5 Prozent. (La Nación)

Die Exekutive legt dem Nationalkongress den Entwurf des Haushaltsplans 2023 vor. Der Plan wurde gestern vom Finanzminister Oscar Llamosas dem Kongress vorgelegt, wie die staatliche Nachrichtenagentur IP Paraguay berichtet. Gleichzeitig wird das Dokument über die Website des Finanzministeriums der Bevölkerung zur Verfügung gestellt. Der Entwurf sieht Ausgaben in Höhe von etwa 102,6 Billionen Guaraníes vor. Im Vergleich zum diesjährigen Haushaltsplan ist das ein Anstieg von 6 Prozent. Llamosas wies darauf hin, dass versucht werden soll, die während der Pandemie gestiegenen Investitionen in das Gesundheitswesen aufrechtzuerhalten. Auch sieht der Entwurf Investitionen vor für Bildung, Wohnungsbau, Sicherheit, Bekämpfung der organisierten Kriminalität, sowie Sozialprogramme wie zum Beispiel Tekoporã. Was die Steuereinnahmen betrifft, so wird ein Anstieg von 9 Prozent gegenüber der letzten Schätzung erwartet, was eine Steuerbelastung von 10,4 Prozent im kommenden Jahr bedeuten würde. In Bezug auf das Haushaltsdefizit wies Finanzminister Llamosas darauf hin, dass man ein Defizit von 2,3 Prozent anstrebe. Das liegt deutlich unter den für dieses Jahr vorgesehenen 3 Prozent. Ein Haushaltsdefizit entsteht, wenn der Staat mehr Geld ausgibt als er einnimmt. Es wird in Prozenten des Bruttoinlandsproduktes gemessen. Das paraguayische Gesetz schrieb ursprünglich vor, dass das Defizit nicht höher liegen darf als 1,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. (IP Paraguay, La Nación, Archiv ZP-30)


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