Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 19. September 2020

Gestern sind 27 Menschen im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Das meldet ABC Color unter Berufung auf das Gesundheitsministerium. Gestern waren weitere mehr als 1.000 neue Infektionsfälle bestätigt worden, von insgesamt mehr als 3.400 getesteten Proben. Gesundheitsminister Julio Mazzoleni hatte gestern bei seiner Pressekonferenz empfohlen, die Infektionszahlen schienen zurückzugehen, das könne aber erst in den kommenden Wochen bestätigt werden. Er hat dem Präsidenten eigenen Angaben zufolge empfohlen, die soziale Quarantäne in den Departamenten Concepción, Caaguazú, Central, Boquerón, Alto Paraná und in den Städten Asunción und Carmelo Peralta zu verlängern. Die Vorbeugungsmaßnahmen der Bevölkerung scheinen Mazzoleni zufolge Wirkung zu zeigen. Der Direktor für Gesundheitsüberwachung, Guillermo Sequera sagte seinerseits, die Fälle würden vermutlich ab Anfang November zurückgehen, mit einer Höchstanzahl von bestätigten Infektionsfällen in der zweiten Oktoberhälfte. Sequera betonte auch, dass mittlerweile mehr Menschen, die wegen einer Covid19-Erkrankung auf die Intensivstation müssen, überleben. (ABC Color)

 

Brasilianische Polizisten haben 12 Tonnen paraguayisches Rauschgift beschlagnahmt. Davon berichtet ABC Color. Die 12 Tonnen Marihuana-Erzeugnisse waren auf einem LKW unter einer Ladung Sojabohnen versteckt. Der LKW war auf dem Weg in den brasilianischen Bundesstaat Río Grande del Sur. Die Beamten hatten den Lastwagen auf einer Fernstraße in der Nähe der brasilianischen Stadt Amambai angehalten – etwa 40 Kilometer von der paraguayischen Stadt Capitán Bado im Departament Amambay entfernt. Die nervöse Reaktion des Chauffeurs erschien den Beamten verdächtig. Daraufhin wurde die Ladung durchsucht und die verpackten Rauschmittel unter den Sojabohnen entdeckt. Den Ermittlungen zufolge stammen die Marihuana-Erzeugnisse aus der Gegend von Capitán Bado. (ABC Color)

Zollbeamte haben 3 Gewehre mit langer Reichweite sichergestellt. Wie ABC Color berichtet, waren die Gewehre in Paketen per Post geschickt worden. In der Beschreibung stand geschrieben, es handele sich um Ersatzteile für Maschinen. In die Ermittlungen um den Versand sind die Zollbehörde beim Flughafen Silvio Pettirossi, die Staatsanwaltschaft und die Behörde für Kriegsmaterial Dimabel. Die Pakete stammen aus Miami in den USA. Von dem ermittelnden Staatsanwalt hieß es, es handele sich um einen illegalen internationalen Handel. (ABC Color)

Der Wasserstand beim Paraguayfluss ist so niedrig wie seit 50 Jahren nicht mehr. Das meldet ABC Color. Bei Asunción beträgt der Wasserpegel momentan 14 Zentimeter, wie von der Behörde für Meteorologie und Hydrologie gemeldet wurde. Zuletzt war die Situation zwischen 1966 und 1973 ähnlich. Der historisch niedrigste Wasserstand seit Beginn der Aufzeichnungen war Minus 40 Zentimeter im Jahr 1969. Ursache ist aktuell die ausbleibenden Regenfälle. Üblicherweise ist der Paraguayfluss bei Asunción zu dieser Jahreszeit etwa einen Meter tief. Vom Schiffssektor wird geschätzt, dass die Situation bis Dezember noch schlimmer werden könnte. Der Vertreter des Zentrums für Fluss- und Meeres-Reedern, Cafym, Esteban Dos Santos sagte, man habe die Regierung bereits vor mehr als einem Jahr auf die Prognosen für einen niedrigen Wasserstand hingewiesen. Kürzlich hätten dann mehrere Meteorologie-Organisationen bestätigt, dass das als „La Niña“ bekannte Dürre-Phänomen sich über die nächsten 5 Jahre ziehen werde, sagte Dos Santos.
Bereits vor fast einem Jahr hatte das MOPC ein Ausschreibungsverfahren vorbereitet, um das Flussbett ausbaggern zu lassen. Bislang ist das Verfahren Dos Santos zufolge jedoch noch nicht eingeleitet worden. Ihnen habe man gesagt, im kommenden Monat werde die Ausschreibung durchgeführt. Der Prozess dauert jedoch 3 Monate. Bis die Arbeit begonnen wird, würden bereits alle durch den niedrigen Wasserstand Schaden davongetragen haben, sagte Dos Santos. Auch im Haushaltsplan für dieses Jahr sei kein Geld für das Ausbaggern des Flussbettes vorgesehen worden. Das Einzige, was ihnen nun helfen könne, sei ein Notstandsgesetz für die Flüsse des Landes. Dieses würde erlauben, Gelder aus anderen Institutionen für die Zwecke der Institution Cafym zu benutzen, wie Dos Santos erklärte. (ABC Color)

„Die Tafel kommt in dein Heim“. So nennt der Lehrer Cayetano Gómez aus San Roque González im Departament Paraguarí sein persönliches Projekt. Allen seinen 7 Schülern aus der ersten Klasse hat er eine kleine Tafel geschenkt, die er selbst angefertigt hat. Es handelt sich dabei hauptsächlich um minderbemittelte Schüler, die keinen Zugang zu Smartphones oder anderen virtuellen Unterrichtsmöglichkeiten haben. Jeden dieser 7 Erstklässler besucht Gómez persönlich, um ihnen Unterricht zu erteilen. Ihm sei wichtig, dass seine Schüler lesen und schreiben können, bevor sie in die zweite Klasse kommen, sagte der Lehrer. Dabei sollten sie vor allem auch lernen, Silben und Worte zu bilden. Mit der Tafel sollten sie lernen, von der Tafel in ihre Hefte abzuschreiben. „Durch das Schreiben lernt man“, ist Gómez´ Philosophie. Auch Kreidestücke haben die Kinder bekommen, um selber an der Tafel üben zu können. (ABC Color)

Im Sozialviertel „San Francisco“ sind 17 Personen wegen Hausbesetzung angeklagt worden. Wie Última Hora schreibt, waren die Personen in leerstehende Wohnungen des Viertels eingebrochen und dort eingezogen. Die Wohnungen befinden sich im Besitz des Wohnungsministeriums und stehen noch im Prozess an neue Eigentümer übergeben zu werden. 2018 waren die Hausbesetzer von der derzeitigen Behörde Senavitat aufgefordert worden, die Wohnungen zu verlassen. Sie weigerten sich. Nun hat die Staatsanwaltschaft eingegriffen und die Personen angeklagt. Das Sozialviertel „Barrio San Francisco“ befindet sich in Asunción in der Nähe des botanischen Gartens. Das Viertel beinhaltet eine Schule, eine katholische Kirche und Arbeitsmöglichkeiten für die Bewohner. Eintausend Wohnungen wurden dort gebaut und zum großen Teil mit Familien aus Armenvierteln besiedelt. Bei der Auswahl wurden besonders solche begünstigt, deren Wohnstellen jährlich vom steigenden Flusspegel überschwemmt wurden. Es handelt sich um eines der großen Projekte von ex-Präsident Horacio Cartes. (ABC Color)