Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 17. Februar 2024

Hydroponik-Salat aus dem Gefängnis Tacumbú wird seit gestern vermarktet. Die Strafvollzugsanstalt Tacumbú in Asunción hat im vergangenen Jahr ein Projekt gestartet, um den Häftlingen eine Möglichkeit zu bieten, sich wieder in die Gesellschaft zu integrieren und ein Einkommen zu generieren. Wie die staatliche Nachrichtenagentur IP Paraguay schreibt, begannen die Insassen Ende Oktober 2023 damit, ein Gewächshaus auf dem Gefängnishof zu bauen. Ende Januar dieses Jahres wurde zum ersten Mal Gemüse in Hydrokultur angebaut. Den ersten Salat ernteten die Insassen in dieser Woche. Rund 300 Salatköpfe wurden an Gemüseläden verkauft. Insgesamt wurden 2.000 Setzlinge gezüchtet, die nun zum Verkauf bereitstehen.
Hydroponik ist eine Art des Pflanzenanbaus beziehungsweise ein Gartenbau ohne Erde. Dabei hängen die Wurzeln der Pflanze in einer Nährlösung, einem Gemisch aus Wasser und darin gelösten Nährstoffen. Das Ziel der Hydroponik ist, der Pflanze optimale Lebensbedingungen zu bieten, um möglichst hohe Ernteerträge zu erzielen. (IP Paraguay/ Archiv ZP-30)

Paraguay exportiert zum ersten Mal Produkte mit Nanotechnologie. Über das Unternehmen Nanotek Paraguay sollen die Produkte nach Australien und Ghana exportiert werden, wie das Nachrichtenportal Hoy berichtet. Der Minister für Industrie und Handel, MIC, Javier Giménez, bezeichnete dieses Ereignis als historisch. Er betonte, dass es sich um einen Schritt zur Ausweitung der nationalen Produkte auf der Weltbühne handele. Das Unternehmen Nanotek Paraguay wurde im Oktober 2023 eingeweiht und hat seinen Sitz in der Stadt Luque.
Ein Vertreter des Unternehmens, Omar Grossi, erklärte, dass in Australien die Firma Robertson Paints beliefert werden soll. Sie ist spezialisiert auf die Herstellung aktiver antimikrobieller Farben. Die Nanotechnologie ermöglicht hier die Herstellung bioaktiver und selbstreinigender Farben, die eine dauerhafte Schutzschicht gegen Pilze, Viren und Bakterien bieten. In das westafrikanische Land Ghana wird Nanotek Paraguay eine bioaktive Textillösung exportieren. Sie wird eingesetzt, um Obst und Gemüse länger haltbar zu machen. Es handelt sich dabei um eine Hülle, die auf Nanotechnologie basiert und Frischwaren umhüllt.
Die Nanotechnologie gilt als eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts. Nanopartikel werden bereits heute in vielen Bereichen eingesetzt, beispielsweise in Lebensmitteln, Verpackungen, Textilien, Düngemitteln, Autozubehör oder Kosmetika. Diese Form der Wissenschaft umfasst unterschiedliches Wissen aus den Bereichen Physik, Biologie und Chemie. Ein Nano-meter bezeichnet den Milliardsten-Teil von einem Meter. Der Begriff kommt aus dem Griechischen und bedeutet wörtlich übersetzt „Zwerg“. Es geht also tatsächlich um etwas sehr kleines, nicht nur unsichtbar für die Augen, sondern auch nicht sichtbar mit herkömmlichen Mikroskopen.
Im Nano-Bereich lassen sich Eigenschaften von Materialien durch Größe und Form eines Objektes ändern. Es wird also die Atom-Struktur von Objekten verändert. Auf der Nanometer-Skala werden, so wie mit Legobausteinen, neue Materialien und Systeme erzeugt. Die Partikel können mit Hilfe eines Elektronen-Mikroskops hergestellt, charakterisiert und modelliert werden. Benutzt wird die Nanotechnologie auch in der Elektronik und der Energietechnik, beispielsweise bei der Herstellung von Festplatten und Solarzellen. (Hoy/ nano.tf.fau.de/ bund.net/ nano.fraunhofer.de/ Wikipedia)

In San Bernardino findet am Wochenende ein besonderes Autoren-Treffen statt. Dabei handelt es sich um eine Buchmesse und ein Treffen mit nationalen Schriftstellern, wie ABC Color berichtet. Die Veranstaltung nennt sich „San Ber Literario“ und findet im Erlebniszentrum der Tourismusbehörde, SENATUR, Casa Büttner statt. Heute begann das Programm um 10:00 Uhr mit einer nationalen Buchmesse und um 16:00 Uhr findet die Eröffnungszeremonie statt. Am Abend wird eine literarische Runde abgehalten, an der verschiedene Schriftsteller ihre Erfahrungen teilen werden. (ABC Color)

Heute findet das erste Superclásico 2024 statt. Laut dem Sportportal D-10 wird das traditionelle Spiel zwischen Olimpia und Cerro Porteño heute im Stadion Defensores del Chaco stattfinden. Anpfiff ist um 18:15 Uhr. Die Rot-Blau-Mannschaft darf bei diesem Spiel wieder auf die Unterstützung ihrer Fans zählen. Ein Disziplinargericht hatte den Fans von Cerro Porteño für zwei Spiele den Zugang zu den Stadien verboten, aufgrund von Ausschreitungen bei einem Spiel im Januar. (D-10/ Versus/ Archiv ZP-30)

Im Mega-Raub auf Geldwechsler ist ein weiterer Verdächtiger festgenommen worden. Zudem haben die Ermittler einen Plan der möglichen Tunnelwege gefunden, wie die Zeitung La Nación berichtet. Bei dem Verhafteten handelt es sich um José Gabino Ramírez Adorno. Er soll für ein Landhaus in der Stadt Presidente Franco im Departament Alto Paraná zuständig gewesen sein, in dem die Strategie für den Überfall entwickelt wurde. Ramírez ist bereits vorbestraft.
Der Plan für den Überfall war auf ein Stück Pappe skizziert worden. Abgebildet waren mögliche Tunnelwege, die in den Tresor der Geldwechsler-Vereinigung, ATC, führen sollten. Das Dokument fand die Polizei versteckt hinter einem Möbelstück bei einer Razzia in dem Landhaus in Presidente Franco. Laut Kommissar Pedro Lesme stimmte der Plan mit den bisherigen Ermittlungsergebnissen überein.
Vor etwa zwei Wochen war der Haupttresor der Geldwechsler-Vereinigung, ATC, in Ciudad del Este ausgeraubt worden. Die Täter gelangten durch einen Tunnel in den Tresor. Bei den Ermittlungen wurden mehrere Sprengstoffsätze gefunden. Verhaftet wurden bisher mehrere mutmaßliche Mitglieder der Bande. Am Donnerstag verhaftete die Polizei in Brasilien den mutmaßlichen Anführer, Flavio Dornaldo, alias Gordinho. Laut Polizei setzt sich die Gruppe aus Paraguayern und Ausländern verschiedener Nationalitäten zusammen. Wie viele Personen in den Mega-Raub verwickelt sind, ist noch unklar. Vermutet wird, dass die Gruppe 15 bis 20 Personen umfasst. (La Nación/ Última Hora/ Archiv ZP-30)

Arbeiter von Ochsi erholen sich langsam von der Ammoniak-Vergiftung. Das Fürsorgeinstitut, IPS, hat gestern einen aktualisierten Bericht über den Gesundheitszustand der Mitarbeiter veröffentlicht, die bei der Explosion eines Ammoniak-Tanks in der Wurstfabrik Ochsi verletzt worden waren. Darüber schreibt das Nachrichtenportal Hoy. Dem IPS-Bericht nach befinden sich in dem Krankenhaus Ingavi noch acht Mitarbeiter auf der Intensivstation. Zwei von ihnen werden noch künstlich beatmet. Der Gesundheitszustand der anderen Mitarbeiter sei stabil, heißt es in dem Bericht. In dem Zentralkrankenhaus des IPS befinden sich weitere fünf Angestellte des Unternehmens Ochsi auf der Intensivstation. Vier davon sind noch intubiert.
Am Mittwoch voriger Woche war in San Lorenzo in der Wurstfabrik Ochsi ein Gastank mit Ammoniak explodiert. 37 Mitarbeiter wurden in Krankenhäuser eingeliefert. Schwer verletzt wurden 15. Zwei Mitarbeiter starben bereits nach der Explosion an den Folgen des eingeatmeten Gases. Ammoniak ist ein giftiges, farbloses Gas mit einem beißenden Geruch. Auf feuchte Körperoberflächen wirkt Ammoniak ätzend, insbesondere auf feuchte Haut, Schleimhäute, Lungen und Augen. Beim Einatmen hoher Konzentrationen des Gases besteht Lebensgefahr durch Schäden in den Atemwegen und Atemstillstand. In der chemischen Industrie wird Ammoniak beispielsweise als Kältemittel eingesetzt, da es nur schwer entzündbar ist. (Hoy/ Archiv ZP-30)