Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 14. Juni 2025

In Encarnación sind zwei Geschwister an den Folgen von Influenza gestorben. Gestern  wurde der Tod von zwei Minderjährigen bestätigt, so die Tageszeitung La Nación. Bei den Kindern handelt es sich um einen 6-jährigen und um einen 12-jährigen Jungen. Beide starben aufgrund von Komplikationen durch Influenza. Sie wurden mit schweren Grippe-Symptomen im Krankenhaus des Nationalen Fürsorgeinstituts, von Encarnación eingeliefert. Nach den Tests wurde bestätigt, dass der 6-Jährige an Influenza B litt, während der 12-Jährige aufgrund derselben Krankheit eine Lungenentzündung entwickelt hatte.
Die Leitende Ärztin des IPS-Krankenhauses in Encarnación wies in einer Pressekonferenz daraufhin, dass die Grippe eine Krankheit ist, die sich rasch verschlimmern kann. Die medizinische Stabilität bei Kindern kann innerhalb von Stunden variieren, so die Ärztin. Beide Kinder hatten nicht die Verstärkungs-Impfung gegen Influenza verabreicht bekommen. (Diario La Nación)

Im Kongress wird ein Gesetzesentwurf für lebenslange Haft bei extremen Verbrechen diskutiert. Gestern fand im Abgeordnetenhaus eine öffentliche Anhörung statt, um über eine lebenslange Haftstrafe in schweren Verbrechen zu diskutieren. Wie die Tageszeitung Hoy mitteilt, handelt es sich um das Gesetzesprojekt „Änderung und Erweiterung von Artikel 105 des Gesetzes Nummer 1.160/1997, des Strafgesetzbuches der Republik Paraguay, und Einführung der überprüfbaren lebenslangen Haftstrafe im paraguayischen Strafrecht“.
Der Gesetzesvorschlag vom Abgeordneten Rubén Rubin sieht die Einführung der lebenslangen Haft mit regelmäßiger gerichtlicher Überprüfung vor. Das Gesetz würde angewandt werden auf Verbrechen von extremster Schwere, wie zum Beispiel vorsätzlicher Mord, sexueller Missbrauch, Zugehörigkeit zu kriminellen Organisationen, Terrorismus mit Todesfolge und Entführung mit Todesfolge.
In den Begründungen zur Schaffung des Projekts werden beispielhafte Fälle erwähnt, die in der paraguayischen Gesellschaft großen Einfluss hatten. Zum Beispiel die Entführungen und Morde an Cecilia Cubas, Edelio Morínigo und Oscar Denis; die Attentate auf den Vizepräsidenten der Republik, Luis María Argaña, und den Staatsanwalt Marcelo Pecci; die Ermordung von Journalisten wie Santiago Leguizamón und Pablo Medina; sowie Verbrechen wie den Missbrauch und den späteren Tod des Mädchens Felicita in Yaguarón.
An dem Treffen im Kongress beteiligten sich unter anderem mehrere Minister, Vertreter staatlicher Institutionen, Mitglieder der Nationalpolizei, die Vereinigung der paraguayischen Richter, wie auch Überlebende schweren Gewaltverbrechen. Rubín betonte, der Gesetzestext befinde sich noch im Reform- und Änderungsprozess. Gegenstimmen der Idee zur Gesetzeseinführung von lebenslanger Haft für Schwerst-Verbrechen weisen unter anderem auf fehlende Gefängnisse oder mangelnde Infrastrukturen der Haftanstalten hin.  (Diario Hoy/Última Hora)

Die paraguayischen Exporte sind in den ersten Monaten des Jahres um 9 Prozent zurückgegangen. Das geht aus dem Bericht zum Außenhandel hervor, den die Zentralbank monatlich veröffentlicht. Bis Ende Mai wurden Waren im Wert von 6,5 Milliarden Dollar ausgefahren, 9% weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum. Beim wichtigsten Exportprodukt, Sojabohnen, gab es einen Rückgang um 26%. Das liegt daran, dass es letztes Jahr in weiten Teilen von Ostparaguay so trocken war, dass die Ernteerträge ungewöhnlich niedrig waren. Gleichzeitig gab es einen deutlichen Preisverfall bei Soja auf dem Weltmarkt.  Die Ausfuhren von Sojamehl gingen sogar um ein Drittel zurück.
Dagegen stiegen die Fleischexporte um 36%, bei Weizen gab es sogar eine Verdoppelung der Exporte, auch die Maisexporte konnten einen bedeutenden Anstieg verzeichnen, um ein Drittel. Bei den Exporten aus der Industrie, die nach der Maquila-Regelung arbeiten, gab es einen kleinen Zuwachs, um 5%. Die Importe stiegen in den ersten fünf Monaten des Jahres um 4% an und erreichten knapp 7 Milliarden US-Dollar. (Ultima Hora)

Paraguay ist mit 150.000 Dollar bei der Internationalen Atomenergie-Behörde verschuldet. Laut Angaben der Zeitung ABC Color beläuft sich die Schuld auf unbezahlte Mitgliedsbeiträge. Weil Paraguay mit seinen Zahlungen im Rückstand ist, hat der paraguayische Vertreter in dieser Woche nicht an einer Abstimmung teilnehmen können. Laut dem Zeitungsbericht ging es bei der Abstimmung um die Situation im Iran.
Verantwortlich für die Zahlungen ist die Regulierungsstelle für Strahlung und Nuklearanwendungen. Trotz diverser Aufforderungen seien die Zahlungen nicht durchgeführt worden, hieß es von Seiten des Außenministeriums. Insgesamt zahlt die Regierung für die Mitgliedschaft in 29 Internationalen Organisationen. (ABC Color)                                        

Das Ministerium für Landwirtschaft und Viehzucht will den Knoblauchanbau in Itapúa stärker fördern. Wie die Zeitung ABC Color berichtet, muss Paraguay momentan 95% des Knoblauchs, der im Land verbraucht wird, importieren. Der größte Teil der Knoblauchimporte kommt dabei aus China. Seit April läuft in der Ortschaft General Artigas in Itapúa ein Pilotprojekt mit etwas mehr als 100 Bauern. Jeder Bauer hat eine Parzelle von einem Viertel Hektar. In den 80er Jahren wurden in General Artigas etwa 200 Hektar Knoblauch angebaut. Die Produktion reichte damals, um auch in die Nachbarländer exportieren zu können. Im Laufe der Jahre ging die Produktion zurück, weil die Böden ausgelaugt waren, die Wetterbedingungen ungünstig waren und weil die Bauern nicht rechtzeitig in Innovationen investiert hatten.
In dem neuen Pilotprojekt soll mit neuen Knoblauchsorten aus Brasilien gearbeitet werden. Außerdem will man investieren in Bewässerungssysteme, in die Bodenverbesserung und in Schulungen für die Bauern. Momentan liegt die Rendite im Knoblauchanbau in Itapúa bei 4.500 bis 6.000 Kilogramm pro Hektar. Mit den geplanten Maßnahmen erhofft sich das Landwirtschaftsministerium eine Erhöhung der Rendite auf 9.000 Kilogramm pro Hektar. (ABC Color)

Die Staatsanwaltschaft hat die Anklagen gegen den Expräsidenten Horacio Cartes fallen gelassen. Darüber berichten unter anderem die Zeitungen La Nación und Última Hora. Gegen den ehemaligen Staatspräsidenten war im Jahr 2022 vom damaligen Innenminister Arnaldo Giuzzio Anzeige erstattet worden. Dabei ging es um Geldwäsche, illegale Bereicherung, Steuerhinterziehung und Schmuggel. Nach einer dreijährigen Untersuchung erklärte die Staatsanwaltschaft in dieser Woche, dass man keine Beweise für die Anklagepunkte gefunden habe, und deshalb die Fälle nicht weiterverfolgen werde.
Die Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika hatte Cartes als erheblich korrupt bezeichnet und ihn auf die sogenannte „Specially Designated Nationals“ Liste, kurz SDN, gesetzt. Das Vermögen von Personen oder Unternehmen auf der Liste wird von der US-Regierung eingefroren, und Bürger der USA dürfen mit diesen Personen oder Unternehmen keine Geschäftsbeziehung aufrechterhalten. Horacio Cartes befindet sich nach wie vor auf der SDN-Liste. (Ultima Hora, La Nación)