Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 13. Mai 2020

Exporte sind im April um 50 Prozent gefallen. Wie ABC Color unter Berufung auf einen Bericht von der Zentralbank schreibt, wurden im Monat April 589 Millionen US-Dollar weniger eingenommen als im April 2019. Insgesamt wurde im ersten Quartal 18 Prozent weniger exportiert als im ersten Quartal 2019. Die Zentralbank vermutet bis zum Jahresende einen Gesamt-Rückgang von 6,5 Prozent und stützt sich dabei auf aktuelle Daten und die künftigen Reaktivierungspläne. Chef-Ökonom der Zentralbank, Miguel Mora, sagte, in fast allen Bereichen habe es Rückgänge im Export gegeben – nur beim Fleisch nicht. Wie es im Bericht der Zentralbank heißt, wurde Fleisch im gesamten ersten Quartal um 4 Prozent mehr exportiert als im gleichen Vorjahreszeitraum. (ABC Color/IP Paraguay) 

Regierung eröffnet 11 sogenannte „Gesundheitshotels“. Wie ABC Color schreibt, sollen so aus dem Ausland einreisende Landsleute die Möglichkeit haben, ihre Quarantäne in Hotels zu absolvieren, wenn sie die Hotelgebühren selbst bezahlen. Von der Tourismusbehörde und dem Gesundheitsministerium wurden dazu 11 Hotels ausgewählt. Die Angestellten der Hotels wurden per Zoom für die Betreuung von unter Quarantäne stehenden Menschen geschult, und zwar von Ärzten und Fachleuten des Gesundheitsministeriums. In den 11 Hotels ist nun Raum für 500 Paraguayer, die noch aus dem Ausland einreisen wollen, wie Tourismusministerin Sofía Montiel de Afara sagte. Es wird eine Person pro Zimmer geplant. Hotelbesitzer wurden dazu aufgefordert, ihre Preise solidarisch zu setzen. Hotel-Quarantäne-Gäste bekommen für die Gebühr die Unterkunft, 3 Hauptmahlzeiten pro Tag und die Wäschereidienstleistung. 

Mit diesem neuen Plan soll unter anderem auch dem Hotelsektor unter die Arme gegriffen werden, der auch erheblich von der Pandemie betroffen ist. Für die Hotel-Quarantäne-Gäste gelten dieselben Regeln wie für andere von der Regierung zugewiesene Quarantäne-Einrichtungen. Die Hotel-Quarantäne werden laut Zeitungsartikel offenbar vor allem paraguayische Fußballer absolvieren, die sich zurzeit in Argentinien befinden. Die sogenannten Gesundheitshotels befinden sich in Asunción und den Departamenten Central, Alto Paraná und Itapúa. (ABC Color)

In Ciudad del Este könnte sich als Folge der Corona-Krise eine Katastrophe anbahnen. Juan Vicente Ramírez von der Handelskammer in Ciudad del Este sagte in einem Radio-Interview, aufgrund der Grenzschließung rechne man damit, dass etwa 100 tausend Personen ihre Arbeitsstelle, und damit ihr Einkommen verlieren. Angesichts der Regierungspläne, die Grenzen erst im August oder September wieder zu öffnen, versuche man mit den verbleibenden Möglichkeiten zu vermeiden, dass die Wirtschaft in dem wichtigsten Handelszentrum des Landes kollabiert. Eine wirtschaftliche Katastrophe sei aber kaum noch abzuwenden, so Ramírez.
Die kleineren Unternehmen versuchen sich auf dem lokalen Markt über Wasser zu halten, aber für große Geschäftsinhaber ist das laut Ramírez keine Lösung. Dort müsse man schließen oder Massenentlassungen vornehmen. Zahlreiche Geschäftsinhaber haben sich entschieden, gar nicht erst ihr Unternehmen zu beleben, sondern hätten direkt dicht gemacht.
Eine Alternative, die auch der Zoll und das Ministerium für Industrie und Handel für möglich halten, wäre noch, den Handel mit Elektronikartikel im großen Stil und international übers Internet zu gestalten. Um damit die Wirtschaft anzukurbeln, müsse man über moderne Technik verfügen und in den Handelsprozessen bereit sein, flexibel zu werden. Der Vertreter der Handelskammer kündigte für Juni eine Veranstaltung an, wo man unter dem Motto „Ciudad del Este erfindet sich neu“, Ideen für Investoren und Unternehmer austauschen will. (Hoy)

Quarantäne erfolgreich überstanden. Eine Gruppe von 98 Paraguayern konnte heute die Militärakademie in Capiatá verlassen, wo sie 20 Tage obligatorische Isolation absitzen mussten. Die gute Nachricht dabei ist: Die gesamte Gruppe konnte die Quarantäne-Einrichtung verlassen, weil der abschließende Test auf Covid-19 bei allen negativ zeigte. Die Entlassenen konnten dem Zwangsaufenthalt etwas Gutes abringen und sagten Reportern von Paraguay.com, in der gemeinsam verbrachten Zeit habe man sich richtig angefreundet. Außerdem seien sie vom Militär bestens betreut worden. Die 98 können nun die Reise nach Hause antreten. (Paraguay.com)

Im Kampf gegen die Dengue-Mücke nicht nachlassen. Dazu fordert laut Última Hora das Gesundheitsministerium auf. Obwohl die Dengue-Epidemie Ende März offiziell für beendet erklärt worden war, ist die Zahl der Dengue-Fälle nicht auf 0 gesunken. Dengue ist in Paraguayeine endemische Krankheit, das heißt, sie tritt das Jahr hindurch auf. Am Montag hatte die Nachricht von einem neuen Dengue-Todesfall das Land erschüttert. Es handelte sich dabei um einen 28-jährigen Arzt aus dem Trauma-Krankenhaus, der an hämorrhagischem Dengue-Fieber gelitten hatte. Der Verstorbene wird als eine Person beschrieben, die sich für die Notleidenden engagierte. Der tragische Vorfall habe erneut daran erinnert, dass der Kampf gegen die Dengue-Mücke nicht aufgehört hat, hieß es.
Zum Höhepunkt der Epidemie in der ersten Februarwoche gab es mehr als 33.000 Meldungen von vermutlichen Dengue-Fällen. Bis Anfang Mai ist die Zahl auf 152 gesunken. Die Zahl befindet sich im Rahmen der Erwartungen für diese Jahreszeit. Die Totenzahl in diesem Jahr ist mittlerweile auf 64 gestiegen. Vom Gesundheitsministerium wird dringend dazu aufgefordert, weiterhin mögliche Brutstätten für die Aedes Aegypti-Mücke zu entfernen. (Última Hora)

Tekoporã-Empfänger erhalten ab heute einmaliges Zusatzgeld. Die 165 tausend betroffenen Familien bekommen die Hälfte der üblichen Tekoporã-Summe als Zusatzhilfe in Corona-Zeiten, wie der Minister für Soziales, Mario Varela, gestern auf einer Pressekonferenz im Lópezpalast bekanntgab. Zuvor hatte er sich mit Staatspräsident Abdo Benítez in der Sache besprochen. Der Minister sagte, für diese Zusatzzahlung werde der Staat 31 Milliarden Guaraníes ausgeben.
Laut Angaben von Varela sind über 80 Prozent der Sozialhilfeempfänger Frauen, die eine Familie durchbringen müssen. Daher könne man dieses Geld auch als Muttertags-Geschenk ansehen. Von den 165 tausend Familien, die Tekoporã-Gelder vom Staat erhalten, sind 28 tausend Ureinwohner indigenen Ursprungs. 9 tausend Tekoporã-Empfänger haben eine Behinderung. Das Tekoporã-Geld wird unter anderem nach der Anzahl der Kinder berechnet, die in der Familie des Antragsstellers leben. Gibt es Personen mit besonderen Einschränkungen in einer Familie, wird das zusätzlich berücksichtigt. (IP-Paraguay)

Fußballverband überprüft Fußballstadien. Wie das Sportnachrichtenportal D10 schreibt, wurden gestern 2 Stadien von der Planungskommission des paraguayischen Fußballverbandes APF in Begleitung einer Infektiologie-Fachfrau besichtigt – „Defensores del Chaco“ und „Arsenio Erico“ vom Verein Nacional. Der Fußballverband hat einen Plan zur Wiedereröffnung der Fußballsaison eingeleitet. In der ersten Phase – die Phase Null – werden die Stadien von 11 Vereinen der paraguayischen Liga überprüft. Das Stadion „Feliciano Cáceres“ von Sportivo Luqueño befindet sich ohnehin vorübergehend gesperrt, nachdem 2018 dort ein Teil der Tribüne eingestürzt war. Die Stadien müssen von der Gesundheitsabteilung des Verbandes zugelassen werden, damit dort Spiele stattfinden können, wenn professioneller Sport erst wieder erlaubt ist und das Apertura-Turnier fortgesetzt werden kann. Im Fußballkreisen wird geschätzt, dass das erst im Juli oder August soweit sein wird. (d10.ultimahora.com/apf.org.py)

Virtuelles Ständchen zum zwei-hundert-neunten Unabhängigkeitstag. Wie La Nación berichtet, wird es statt den viel besuchten Volksfesten in der Asuncioner Altstadt nun ein virtuelles Festival geben. Zahlreiche paraguayische Musiker werden in Zusammenarbeit mit Regierungsinstitutionen ein virtuelles Live-Programm gestalten. Am Donnerstag, den 14. Mai ab 21 Uhr werden Interessenten auf der Facebook-Seite der Kulturbehörde live Musik genießen können – „Secretaría Nacional de Cultura de Paraguay“. Auftreten werden das nationale Symphonieorchester OSN und paraguayische Musiker, die in Kanada und den USA leben. Die Darbietung wird auch auf dem Fernsehsender Paraguay TV mitzuverfolgen sein. Das Programm trägt den Namen: „Ein Ständchen für das Vaterland und für die Mutter“. (La Nación)