Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 13. Juni 2020

Am Montag den 15. Juni beginnt die Phase 3 der intelligenten Quarantäne. Das hat Gesundheitsminister Julio Mazzoleni am Donnerstag bekanntgegeben, wie das Ministerium auf seiner Webseite schreibt. Als Ausnahmen werden die Departamente Concepción und Paraguarí in der zweiten Phase bleiben, bis die Ansteckungssituation dort unter Kontrolle ist. Den Angaben des Gesundheitsministeriums zufolge bleiben in der dritten Phase alles wie vorher, mit einigen Ausnahmen und Lockerungen. Ab Montag wird die Ausgangserlaubnis bis um 22 Uhr ausgeweitet. Unter Absprache mit dem Ministerium können Departamentsregierungen die Öffnungszeiten der Geschäfte entsprechend anpassen.

Auch die Restaurants dürfen ihre Räume für Kunden öffnen. Dafür sollen noch genaue Vorschriften festgelegt werden. Es ist unter anderem vorgesehen, dass maximal 6 Personen an einem Tisch sitzen dürfen, die alle entweder aus einer selben Familie oder einer Arbeitsgruppe stammen. Bei Universitäten werden unter anderem Examen, Verteidigungen von Abschlussarbeiten oder „Tesis“ und praktischer- sowie Laborunterricht erlaubt – das alles mit einer begrenzten Personenanzahl.
Individueller Sport darf im Freien getrieben werden – maximal 2 Personen zusammen. Für Sport in Fitnessstudios, Sporthallen oder Akademien müssen die Menschen sich anmelden. Im Kultursektor gibt es ab Montag die Erlaubnis für Auto-Kinos und -Theater oder Ähnliches, so lange die physische Distanz eingehalten wird. Der religiöse Sektor darf in Gruppen mit bis zu 20 Personen zusammenkommen, sei es für Gottesdienste oder andere Veranstaltungen, ebenfalls mit Einhaltung der vorgegebenen Hygiene- und Schutzmaßnahmen. Diese Angaben wurden auf der Internetseite des Gesundheitsministeriums veröffentlicht, ein Dekret des Präsidenten gibt es dazu noch nicht. (mspbs.gov.py)

ACA-Anführer ist in Loreto von der Polizei getötet worden. Wie ABC Color berichtet, handelt es sich um den 28-jährigen Antonio Ramón Bernal Maíz – alias Tyvyta. Er war der mutmaßliche Anführer der neuorganisierten Gruppierung Bewaffneter Bauern, Agrupación de Campesinos Armados, Aca.
Auf einem Privatgrundstück im Distrikt Loreto im Departament Concepción war eine Gruppe von Beamten des Operationskommandos für interne Verteidigung Codi angerückt, um eine Gruppe der Aca-Mitglieder abzufangen, die dort vorbeiziehen sollte. Die Information war von der Antientführungseinheit der Nationalpolizei geliefert worden. Gegen Mitternacht waren 3 der Aca-Mitglieder aufgetaucht. Sie hatten einen Hund bei sich, der ihnen sofort die Gegenwart von den Militärs meldete. Sie warfen eine hausgemachte Granate auf die Beamten. Die konnten der Explosion ausweichen und keiner wurde verletzt. Es kam zu einem Schussgefecht, bis einer der Kriminellen von den Polizisten tödlich getroffen wurde. Die beiden anderen Männer konnten entkommen. Bei dem Eingriff konnten zudem außer Waffen und Munition auch Notizhefte und Landkarten beschlagnahmt werden.
Die Militäreinheit Codi ist die, die auch die Sondereinsatztruppe FTC leitet. Der getötete Antonio Bernal war bereits 2010 schon einmal festgenommen worden, damals noch als Mitglied der EPP. Die gesamte damals festgenommene Gruppe war 2011 von einem Richter wieder freigelassen worden, mit der Begründung, die Anschuldigungen der Staatsanwaltschaft seien zu schwach. Die Entscheidung des Richters wurde zwar rückgängig gemacht, Bernal hat sich jedoch nicht wieder bei der Justiz gestellt.
Sein Bruder Bernardo Bernal Maíz, alias Coco, wurde in der Nacht von der Polizei getötet, als Arlan Fick entführt wurde. 2016 wurde der nun umgekommene Bernal und ein anderer Bruder von ihm aus der EPP ausgeschlossen. Daraufhin traten sie zusammen mit einem weiteren ausgeschlossenen Kollegen der Gruppe „Ejército del Mariscal López“ bei. Mit der Gruppe waren sie an der Entführung von dem Viehzüchter Félix Urbieta beteiligt, der bis heute verschwunden bleibt. Wegen einer persönlichen Auseinandersetzung wurden die Brüder auch aus der EML-Gruppierung ausgeschlossen. Infolgedessen organisierten sie die Aca-Gruppe neu, die 2014 von der FTC zerschlagen worden war. (ABC Color)

24 neue Covid-19 Fälle. Wie IP Paraguay informiert, wurden gestern Eintausend 840 Proben getestet – 24 davon positiv. 18 sind aus dem Ausland gekommen und 6 hatten Kontakt zu einer infizierten Person. Alle befinden sich in Isolation, heißt es. Damit steigt die Gesamtzahl der Infektionsfälle auf 1.254. Die Zahl der Krankenhauspatienten, die an Covid-19 leiden ist auf 10 gestiegen, davon 2 auf Intensivstation. Die Zahl der Genesungen ist auf 633 gestiegen. (IP Paraguay)

Skandal-Unternehmen Imedic wird vorübergehen zwangsgeschlossen. Das hat laut ABC Color das Gesundheitsministerium verfügt. Hintergrund ist eine Empfehlung der Medizinüberwachungsbehörde Dinavisa. Die Ermittlungen hätten genügend Beweise geliefert, um eine vorübergehende Suspendierung zu rechtfertigen, hieß es in einem entsprechenden Kommuniqué des Gesundheitsministeriums. Die leitenden Frauen des Unternehmens sind vom Staat angeklagt, sowie ein Angestellter aus der Zollbehörde. Das Unternehmen Imedic S.A. ist in zahlreiche Unregelmäßigkeiten verwickelt, wie etwa die mutmaßliche Fälschung von Rechnungen und anderen Unterlagen. Außerdem hatte die mit Covid-19-Einkäufen beauftragte Firma wiederholt qualitativ unzureichende Güter importiert. Der Vertrag der Regierung mit der Firma wurde schließlich gekündigt. (ABC Color)

Die Türkei hat Hilfsgüter für die Bekämpfung von Covid-19 gespendet. Darüber berichtet IP Paraguay. Die Ladung sollte gestern am Flughafen Silvio Pettirossi eintreffen. Die Spende folgte auf die Bitte der Präsidentengattin Silvana Abdo an ihre türkische Amtskollegin Emine Erdogan. Der Versand wurde zwischen den Gesundheits- und Außenministerien beider Länder koordiniert. Geschickt wurden 50 Tausend Schutzanzüge, 30 Tausend Mund-Nasenschutzmasken, 100 Tausend chirurgische Masken, 2 Tausend Schutzbrillen und 50 Tausend Schutzbezüge für die Schuhe. Bei ihrer Ankunft sollten die Güter direkt an Vertreter des Gesundheitsministeriums übergeben werden. (IP Paraguay)

Wer auf den Rutas ohne Begründung unterwegs ist kann festgenommen werden. So hieß es laut La Nación von der Wegepolizei. Zudem wurde darauf hingewiesen, dass bis Sonntag um Mitternacht weiter die Vorschriften der zweiten Phase gelten. Caminera-Chef Luis Christ Jacobs sagte gegenüber Radio Mil, alle Personen, die auf den Fernstraßen des Landes unterwegs sind, müssen eine Bescheinigung aufweisen können, die ihre Reise begründet. Christ Jacobs gab zudem bekannt, dass vor Juli keine Führerscheine oder Fahrzeugzulassungen kontrolliert werden. (La Nación)

Erste Kostprobe von gekühltem paraguayischem Rindfleisch in der Republik China auf Taiwan. Wie IP Paraguay schreibt, sind gestern 6 Tonnen paraguayisches Rindfleisch in Taiwan angekommen. Dem paraguayischen Botschafter in dem Inselstaat, Marcial Bobadilla zufolge ist es das erste Mal, dass das Fleisch in gekühltem Zustand nach Taiwan exportiert worden ist, bei einer Temperatur von 1 bis 2 Grad Celsius. Importeur von dieser Ladung ist das taiwanische Unternehmen Game Meat. Nach der Ankunft des Fleisches in Neu-Taipeh wurden den Unternehmern bei einem Festakt Kostproben angeboten. (IP Paraguay)