Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 10. Juli 2025

Mehrere Behörden absolvieren in dieser Woche Arbeitsreisen durch den Chaco. Die Leiter selbst des Instituts für Ländliche Entwicklung und Landbesitz, INDERT, und der Steuerbehörde DNIT besuchen mehrere Distrikte. Das Anliegen ist, über die Arbeitsweise der jeweiligen Behörde zu informieren und Anliegen der Bürger zu sammeln.
Der INDERT-Vorsitzende Franzisco Ruiz Díaz besuchte am Wochenende die Expo Agua Dulce, im Norden. Die und auch der 10. Gründungstag der Landwirtschaftlichen Vereinigung von Agua Dulce, APAD, boten einen geeigneten Rahmen, um langersehnte Landeigentumsurkunden an Bürger zu übergeben. Die Übergabe der sogenannten Landtitel nach zum Teil jahrzehntelangen Wartens fand im Rahmen einer Zeremonie statt. Ruiz Díaz betonte in Interviews mit Radio ZP-30 und anderen Medien, wie wichtig die Urkunde für den Landwirt ist. Erst, wenn das Land auch rechtlich ihm gehöre, könne der Landwirt investieren, Arbeitsplätze schaffen und produzieren, und das auch dokumentieren, – formell nachweisen. Agua Dulce liegt an der Grenze zu Bolivien im Norden des paraguayischen Chaco, im Departament Alto Paraguay. Eine Zone, die sich in den letzten Jahren stark entwickelt hat.
Genau vor einem Jahr kündigte der Vorsitzende der Landwirtschaftlichen Vereinigung von Agua Dulce, APAD, Celso Muxfeld an, dass im Zentrum des Städtchens ein Handels- und Wohngebiet entstehen soll. Dafür stehen etwa 500 Ha. Land zur Verfügung. Sie sind für etwa 200 Familien ausgegeben, die in der Gegend auf Landwirtschafts- und Viehzuchtbetrieben arbeiten. Sie sollen die Möglichkeit bekommen, in ihrem Umfeld einzukaufen, zur Schule und zum Arzt zu gehen. Ein neues Regionalbüro der Tiergesundheitsbehörde, SENACSA, soll bei der Verwaltung und Kontrolle des Viehbestandes helfen. Mit rund 400.000 Kopf Vieh ist Agua Dulce eines der Distrikte von Paraguay, in denen die meisten Tiere geimpft werden. Die Regierung unter Präsident Santiago Peña hat angekündigt, noch während der laufenden Amtszeit die Fernstraße PY-16 zu asphaltieren, die durch Agua Dulce führt. Das Straßenprojekt nennt sich „Corredor Transnacional del Sur“.
Der INDERT-Vorsitzende reiste anschließend weiter in den südlichen Chaco. In der Pilcomayozone, bei Línea 12 oder Santa María de los Apóstoles, hielt er eine öffentliche Anhörung ab. Er sagte, es sei ihm wichtig, die Anliegen der Bewohner vor Ort zu hören. In Wirklichkeit habe das INDERT die Bedürfnisse im Chaco viel zu lange ignoriert, meinte er. Auch in Bezug auf den südlichen Chaco erklärte der INDERT-Vorsitzende nochmal die Idee der Regierung Peñas, die Besitzverhältnisse über Ländereien zu klären und die Landwirtschaft zu formalisieren. Das solle Investitionen fördern und die Produktion in den wichtigsten Sektoren verbessern, so Ruiz Díaz. Er äußerte sich überzeugt davon, dass der Chaco so einen Großteil zum Wirtschaftswachstum Paraguays beitragen kann.
Auf Arbeitsbesuch ist auch der Leiter der Steuerbehörde, DNIT, Oscar Orué, im Chaco gewesen. Er war zunächst in Infante Rivarola, im Westen, an der Grenze zu Bolivien, kam danach nach Loma Plata und Filadelfia und reiste anschließend weiter nach Carmelo Peralta. Begleitet wird Orué von einem mobilen Büro, das sich PAC-Móvil nennt; – ein Bus auf dem noch der alte Name der Steuerbehörde, SET, steht. Von diesem fahrenden Büro aus bietet die Steuerbehörde dort, wo sie hinkommt, den Bürgern an, sie in Sachen Steuerangelegenheiten und Formalisierung von Unternehmen zu informieren und zu beraten. Das betrifft zum Beispiel auch die Prozesse rund um die Ausstellung von Zahlungsbelegen an Kunden und Buchführung des eigenen Unternehmens.
In Filadelfia hielt der Direktor der Steuerbehörde am Dienstagabend einen Vortrag. In der Aula der Gobernación sprach er über das paraguayische Steuersystem und seine Wichtigkeit für die Entwicklung der Wirtschaft. Im Gespräch mit ZP-30 sagte Orué, die Idee sei, Bewusstsein über Steuer-Verpflichtungen zu schaffen und dem Bürger in der Bürokratie entgegenzukommen, wenn es um Steuerangelegenheiten geht. Da geht es um die bürokratischen Wege die es zu durchlaufen gilt, wenn man ein Unternehmen gründet, anmeldet und führt, um die Ausstellung von Quittungen, Fakturas oder Einkunftsbelegen, und um eine korrekte Steuerabrechnung. – Auch als Nicht-Unternehmer, als Privatperson, die auf Einkünfte Steuern an den Staat abführen muss. Orué betonte, das paraguayische Steuersystem sei kundenfreundlich: einfach und zudem ein System der niedrigen Steuersätze. Es war das erste Mal, dass die Steuerbehörde in dieser Arbeitsweise in den Chaco kam. (ZP-30/Archiv)

Seltsamer Fund in der Stadt Concepción. Gestern früh (Mittwoch) fanden einige Kinder, die in der Nähe einer Schule in Concepción spielten, eine alte Mörsergranate, die nicht explodiert ist. Sie wurde vermutlich von Maschinen ausgegraben, die in der Nachbarschaft einen Graben ausgehoben hatten. Davon berichtet die Tageszeitung La Nación. Das Artefakt wurde auf einem Feldweg im Stadtteil San Francisco entdeckt. Das Objekt hat die Form einer alten Bombe und ähnelt einer Rakete oder Mörsergranate. Laut Angaben der Vorsitzenden der Nachbarschaftskommission vor Ort, Daisy Silvero, wurde die Angelegenheit den städtischen Behörden gemeldet.
In der Zwischenzeit wartet man in Concepción auf die Ankunft von Sprengstoffspezialisten. Das Artefakt wird von Verantwortlichen der Gemeinschaft aufbewahrt. Aufgrund seines Aussehens wird vermutet, dass die Munition aus der der Zeit der Revolution von 1947 stammt. Es trägt keine Aufschrift oder Registrier-Nummer, die auf das Herstellungsjahr hinweisen würden. Vermutet wird, dass die etwa 2 Kg. schwere Mörserkugel noch scharf ist, und daher explodieren könnte. (La Nación).

Produktionsverbände sorgen sich über Export-Verträge mit der EU. Laut Angaben des paraguayischen Dachverbandes der Produktionsgremien, UGP, sind Sojabauern besorgt, weil bereits Verträge für den vorzeitigen Kauf von Soja mit obligatorischen Klauseln der Verordnung Nummer 2013/1115 der Europäischen Union, ausgestellt werden. Wie die Tageszeitung Última Hora berichtet, warnt die UGP die Bauern, vor dem Unterzeichnen von Verträgen für den Aufkauf durch private Unternehmen oder auch Kooperativen, genau hinzusehen. Gleichgültig Verträge einzugehen könnte für die Produzenten gefährlich werden und sei im aktuellen Kontext nicht umsetzbar, so der Verband „Union de Gremios del Paraguay“.
Wie der Vorsitzende des Zusammenschlusses von Produktionskooperativen, FECOPROD, Alfred Fast, gegenüber Radio ZP 30 mitteilte, hat man beobachtet, dass Verträge für einzelne Landwirte und Genossenschaften kursieren, in denen die erwähnte EU-Verordnung als verpflichtende Bedingung aufgenommen wird. Die Vereinbarung zwischen den Gewerkschaften war stets, dass die Zustimmung seitens der Sojabauern freiwillig sein würde, betonte Fast. Er mahnte, nur die traditionellen Verträge zu unterschreiben. Im Fall, dass man sich entscheide, an die Europäische Union zu verkaufen, müsste es einen speziellen Anhang geben, der die Anliegen des Verkäufers berücksichtigt, so der Hinweis an die Landwirte.
Fast warnt die Sojabauern, weil man im Moment mehr Unsicherheit als Gewissheit habe. Das Hauptproblem bestehe in der Forderung seitens der EU, dass eine 100prozentige Segregation (Abgrenzung) der Körner erreicht werden muss, ohne jegliche Mischung zuzulassen, weshalb das System der Massenbilanz-Zertifizierung abgelehnt wird. Mit der verfügbaren Lager- und Logistikinfrastruktur sei das unmöglich zu erfüllen, so die UGP. (Última Hora)


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