Milchbauern aus dem Chaco sind nach Uruguay gereist

Organisiert von der Stiftung IDEAGRO fand die Reise vom 28. Mai bis zum 3. Juni statt. Daran beteiligten sich insgesamt 23 Personen aus Menno, Fernheim und Neuland, wie der Veterinär und Verantwortliche für die Milchbauern beim Beratungsdienst Fernheim, Rudolf Klassen, im Interview mit Radio ZP-30 erklärte. Das Ziel dieser Reise war, von der uruguayischen Milchproduktion zu lernen und gegebenenfalls einige Techniken im paraguayischen Chaco anzuwenden. Von Montag bis Mittwoch besuchte die Gruppe acht verschiedene Milchbetriebe von unterschiedlicher Größe – von 100 Milchkühen bis hin zu 13.000.

            Klassen erklärte weiter, dass die Vorgehensweise beim Melken in Uruguay ähnlich sei wie im Chaco. Uruguay habe aber den Vorteil, dass das Klima günstiger für die Kühe sei, mit milderen Temperaturen als im paraguayischen Chaco, so Klassen. Zudem hat sich Uruguay zum Teil auf Stallhaltung spezialisiert, wodurch die Milchproduktion gefördert werden kann. Auch im Bereich Technologie ist Uruguay laut dem Veterinär moderner. Neben der konventionellen Melkmethode werden in einigen Betrieben die Kühe von einem Roboter gemelkt. Die Kuh geht von alleine in den Melkstand, wird dort von dem Roboter gereinigt und gemelkt und verlässt anschließend wieder den Stand. Klassen wies darauf hin, dass bei dieser Methode jedoch nur 70 Kühe pro Tag gemelkt werden können.

            Laut dem Verantwortlichen für Milchbauern des Beratungsdienstes Fernheim ist die neueste Melkmethode auf dem Markt das Karussell. Es handelt sich dabei um eine rotierende Plattform, an der die Melkzeuge installiert sind. Diese Methode ist für größere Herden mit mehr als 100 Tieren geeignet. Die Kühe gelangen meist ohne Treibhilfe zum Melkplatz. Bei dem Melkkarussell können bis zu 70 Kühe zugleich gemolken werden.

Foto: Blog Fernheim

            Zeitgleich mit der Reise der Milchbauern nach Uruguay fand die Expo Mercoláctea statt, eine Ausstellung rund um den Milchsektor. Die Expo fand vom 1. bis zum 3. Juni statt. Veterinär Rudolf Klassen erklärte, dass es die erste Ausgabe in Uruguay gewesen sei; bisher war die Expo Mercoláctea in Argentinien durchgeführt worden. Laut statistischen Daten exportiert Uruguay 70 bis 80 Prozent seiner Milch und Milchprodukte in andere Länder. In Bezug auf die Milchproduktion im Chaco sagte Klassen, dass sie sich nach der Dürre erholen würde. Die meisten Bauern seien dabei, ihre Futterreserven aufzustocken, so der Veterinär. (ZP-30/ blog.fernheim.com/ Wikipedia)