Letra Paraguay übergibt erste Bibelübersetzung an die Guaraní Ñandeva

Die Übergabe findet am Samstag, den 1. April, in der Siedlung Damasco in Laguna Negra statt, wie Radio ZP-30 in Erfahrung bringen konnte. Die Feier beginnt um 9:00 Uhr morgens und endet mit einem Mittagessen. Die Übersetzungsarbeit der Bibel in die Sprache der Guaraní-Ñandeva hatte im September 2014 begonnen. Dabei behilflich waren vier einheimische Übersetzer. Im Jahr 2020 war der Rohentwurf der Übersetzung des Neuen Testaments abgeschlossen worden. In der zweiten Jahreshälfte 2022 waren die Bibeln schließlich in Druck gegangen. Einer der Mitarbeiter von Letra Paraguay hatte im Interview mit Radio ZP-30 erklärt, dass in einer ersten Auflage Tausend Bibeln gedruckt und an die Familien der Ñandeva übergeben werden sollen.
Parallel zu den Übersetzungsarbeiten war mit einer Probephase begonnen worden, die sich „Uso de Escrituras“ nennt. Dazu gehört auch Jüngerschaftsarbeit mit verschiedenen Altersgruppen. Den Missionaren vor Ort werden schon übersetzte Teile der Bibel zur Verfügung gestellt, noch während der Übersetzungsprozess läuft. Die übersetzten Teile können dann verwendet werden, um Bibelverse auswendig zu lernen und Bibelbegriffe zu lehren. Im Idealfall werden diese Testphasen zur selben Zeit wie der Übersetzungsprozess durchgeführt, und nicht zum Schluss. Es kann dann nämlich überprüft werden, wie die Übersetzungen bei den Einheimischen ankommen. Dementsprechend können Korrekturen durchgeführt und die Bibel weiter angepasst werden.
           Letra Paraguay ist eine gemeinnützige Organisation, die sich mit Bibelübersetzung und Alphabetisierung beschäftigt. Die Organisation sucht nach Sprachen in Paraguay, für die es noch keine Bibelübersetzung gibt. Letra Paraguay entstand nach zwei Schulungen, die Bibelübersetzer von Wycliffe in den Jahren 2000 und 2001 durchgeführt hatten.
           Die Idee, die Bibel in die Sprache der Guaraní-Ñandeva zu übersetzen, entstand aus den Unterschieden zwischen dem Guaraní und dem Guaraní-Ñandeva. Laut einem der Übersetzer, Higinio Mendez, sind diese Unterschiede zwar nicht so groß, aber einige Worte und Akzente sind unterschiedlich und es kann zu Missverständnissen kommen. Aus diesem Grund habe man sich entschieden, die Bibel ins Guaraní-Ñandeva zu übersetzen, so Mendez. Im September vorigen Jahres hat auch die Übersetzungsarbeit des Alten Testaments begonnen. Bis Dezember war das Erste Buch Mose übersetzt worden. Für die Übersetzung des gesamten Alten Testaments rechnet man mit 10 bis 12 Jahren. (ZP-30/letraparaguay.org/Archiv ZP-30)