Langersehnter Regen im Chaco

Am vergangenen Sonntag hat es im paraguayischen Chaco endlich flächendeckend geregnet. Innerhalb von wenigen Stunden fielen in einigen Ortschaften mehrere hundert Millimeter Regen. Wie aus Daten unserer Korrespondenten hervorgeht, hat es in der Gegend von Chamacoco, auf dem Weg nach Carmelo Peralta, innerhalb von 18 Stunden bis zu 320 Millimeter geregnet. Im Lolita- und Paratodo-Bezirk regnete es am Sonntag auf den meisten Stellen zwischen 100 und 200 Millimeter. Etwas weniger Regen fiel in Fernheim und Nordmenno – in nur wenigen Ortschaften erreichte der Regenmesser die 100-Millimeter-Marke. Laut unseren Korrespondenten hat es im Chaco keine Sturmschäden gegeben. Nur einige Anbaukulturen, vor allem Baumwolle, könnten aufgrund der hohen Feuchtigkeit in Mitleidenschaft gezogen werden, wie es heißt.
           Am stärksten betroffen von den Regenfällen sind die Ortschaften in der Nähe des Paraguayflusses, hauptsächlich aus den Departamenten Alto Paraguay und Concepción. Wie der Bürgermeister von Carmelo Peralta, Silverio Adorno, gegenüber Radio ZP-30 erklärte, ist die Stadt Puerto Sastre überschwemmt. Etwa 300 Millimeter Regen fielen am vergangenen Wochenende und 300 Familien mussten evakuiert werden. Die meisten davon kamen aus den indigenen Siedlungen, wie Adorno erklärte. Er lobte die schnelle Hilfe von Seiten des Notstandssekretariats SEN, das mit der Evakuierung behilflich war und Lebensmittel spendete. Die evakuierten Familien wurden in höher gelegene Gebiete gebracht und kommen derzeit in Schulen unter.
            Auch in Concepción mussten aufgrund des Hochwassers bereits einige Ortschaften evakuiert werden. Besonders betroffen sind die Städtchen Puerto Casado und Vallemí am Paraguayfluss. Laut der Ministerin des SEN, Gladys Zunilda Borja, sind insgesamt mehr als 2.000 Familien von den Überschwemmungen betroffen. Laut Borja hat das SEN bereits Notunterkünfte und Lebensmittel für die Betroffenen zur Verfügung gestellt. In San Lázaro im Departament Concepción wurde für 90 Tage der Notstand ausgerufen. Das Wasser habe die Kapazität der Abflussrohre ausgeschöpft, erklärte die Bürgermeisterin von San Lázaro, Joaquina Azuaga, gegenüber Radio ZP-30. (ZP-30/HOY/La Nación)