In Yalve Sanga haben sich Leiter der indigenen Siedlungen getroffen

Der Indigenen-Verband des zentralen Chaco, FRICC, begann gestern eine zweitägige Sitzung. Behandelt wurden die Themen Leiterschaft in den Siedlungen und Menschenhandel. Anwesend waren auch Vertreter des Frauenministeriums. Wie Adolf Harder von der Vereinigung der Dienste für indianisch-mennonitische Zusammenarbeit, ASCIM, gegenüber Radio ZP-30 erklärte, ist das Thema Leiterschaft eine Herausforderung in den Siedlungen. Gestern Nachmittag wurden Vertreter von sieben Siedlungen, die der ASCIM unterstellt sind, darin geschult, wie Leiterschaft konkret aussieht und welche die Verantwortungen innerhalb einer Gemeinschaft sind. Die Siedlungs-Leiter bekamen auch die Gelegenheit, ihre Erfahrungen auszutauschen.  

Heute Vormittag wurde das Thema Menschenhandel zur Sprache gebracht. Die Koordinatorin für Bewusstmachung und Schulung zur Vorbeugung von Menschenhandel des Frauenministeriums, Lourdes Herlán, erklärte, dass es ein neues Thema für die indigenen Völker sei. Besonders Menschen aus einem ärmlichen Umfeld seien anfällig für Zusicherungen auf ein besseres Leben im Ausland, so Herlán. Diese oft falschen Versprechen betreffen aber nicht nur Frauen, sondern auch Kinder, Jugendliche und Männer.  

Das Frauenministerium plant in Zusammenarbeit mit der FRICC die Übersetzung von Flyern in indigene Sprachen. Das Bewusstmachungsmaterial soll so den Einheimischen in ihrer Muttersprache zur Verfügung stehen. Dadurch soll ihnen eingeschärft werden, dass Arbeitsangebote im Ausland gründlich überprüft werden sollten. Der Menschenhandel ist ein schweres Vergehen gegen die Menschenrechte. (ZP-30) 

Foto: Adolf Harder