Der Bürgermeister von Puerto Pinazco, Pedro Recalde, sagte der ZP-30-Redaktion heute, in weniger als einer Woche habe es über 400 Millimeter geregnet. Weil das Land flach ist, läuft das Wasser langsam oder schlecht ab, und das sorge für die Überschwemmung ganzer Landstreifen. Von Pinazco bis zu der Ortschaft Ceibo gibt es derzeit keine Wegverbindung. Der Weg dorthin steht, wie das Umland, unter Wasser. Wer aus dem Chaco in Richtung Puerto Pinazco will, kommt von der Transchaco, nimmt bei Salazar den Weg, der dort nach Nordosten abzweigt, Richtung Colonia La Patria und Paraguayfluss. Der Weg nach Puerto Casado, der in Dürrezeiten ein Ausweg war, ist nicht brauchbar, weil er nicht hoch genug liegt.
Der Bürgermeister wies daraufhin, dass zwischenzeitlich durch Starkregen der Wasserstand des Paraguay-Flusses um drei Meter gestiegen war, der Fluss über die Ufer getreten, und manche Ufergebiete überschwemmt hatte. In manche Schulen der Zone müssen die Schüler derzeit mit Booten fahren. In der Zone hat die Katastrophenschutzbehörde, SEN, in diesen Tagen rund 1.400 Familien mit lebensnotwendigen Hilfsgütern unterstützt. Eine Blinddarm-OP-Patientin musste gestern von einer Estanzia in Presidente Hayes mit dem Hubschrauber geholt werden. Nach einer Zwischenlandung in Rio Verde, wurde sie nach Villa Hayes gebracht. Patienten werden je nach Fall auch über den Fluss nach Concepción gebracht. Im Zentrum von Puerto Pinazco habe es Gott sei Dank bisher keine Überschwemmung gegeben, sagte der Bürgermeister. Dafür müsste der Flusspegel die 5,50 Meter erreichen. Nun sei das Wasser bis 5,10 Meter.
Am Dienstag hatten sich die Bürgermeister von Presidente Hayes über die Hochwassersituation beraten. Dort hatte der Bürgermeister von Loma Plata, Ernst Giesbrecht, gemahnt, dass die Situation richtig kritisch ist. Am dringendsten Hilfe brauchen laut dem Bürgermeister von Puerto Pinazco, Nueva Mestre, La Patria-í und San Carlos. Dort ist die SEN derzeit mit Hilfsgütern unterwegs. Puerto Pinazco liegt südlich von Puerto Casado, am Paraguay-Fluss. Das Städtchen ist in Presidente Hayes nach Villa Hayes und Benjamín Aceval der drittgrößte Distrikt. Am Río Paraguay ist der Pegel in den letzten Tagen wieder deutlich gesunken. Auch für den Distrikt Puerto Pinazco gilt, wie in anderen Kommunen des Chaco, sich auf die Aufbau-Phase nach der Überschwemmung einzustellen. Da wird es vor allem darum gehen, die Wege wiederaufzubauen, damit die Wirtschaftsaktivitäten wieder in Gang kommen: Transporte und Handel wiederaufgenommen werden können. Wichtig sei, dass die Menschen wieder arbeiten gehen können, betonte der Bürgermeister Recalde. (ZP-30)
