Jüngst wurden dort in dem Stadtbereich „Zona Cuatro“ oder Zone Vier, 41 Grundstücke an Familien übergeben, die dort eine Sozialwohnung vom Staat bekommen sollen. Über das Thema sprachen wir mit dem Leiter des Katasteramtes Mariscal Estigarribia, Cristian Cantero. Nach seinen Aussagen wurden in den letzten Jahren unter Bürgermeister Victor Díaz rund 750 Sozialwohnungen gebaut. Cantero betonte, dass diese Art des Wohnungsraumes für arme Familien gedacht ist, die sonst keinen Zugang zu einem Eigenheim bekommen.
Es handelt sich um Sozialwohnungen, die die Familien zu besonders günstigen Bedingungen erwerben können. Der Bau dieser Wohnungen wird vom Ministerium für Städteplanung und Wohnraum, MUVH koordiniert. Die „Zona Cuatro“ von Mariscal Estigarribia wird seit 2021 erschlossen. Bisher wurden in der Zone 75 Wohnungen gebaut, demnächst sollen noch zweimal 50 dazukommen. In diesem Anliegen arbeiten mehrere Kommissionen von lokal ansässigen Bewohnern zusammen. Sie sind in verschiedenen Kulturkreisen entstanden und dürften künftig sowas wie einen multikulturellen Stadtteil von Mariscal Estigarribia bilden. Das Anliegen der Kommunalregierung ist laut Angaben des Kataster-Beauftragten Cantero, dass möglichst viele Familien ein Dach über dem Kopf bekommen, wo sie in Würde leben können.
Behilflich sind da neben dem Ministerium MUVH, ein begleitender Beratungsdienst, sowie das Regierungsprogramm «Che Roga Porá» und der Fond für sozialen Wohnungsbau, FONAVIS. Für die Wohnung wird jeder Begünstigte mindestens Gs. 4.000.000 an die Baufirma zahlen müssen, je nach Modell und Beschaffenheit des Hauses. Die kleinsten Wohnungen umfassen rund 42 Quadratmeter. Das ist dann eine geschlossene Wohnung mit Schlafzimmer, Bad, Wohn- und Esszimmer.
Cantero wies darauf hin, dass der größte Teil von Mariscal Estigarribia ländliches Gebiet ist und der Boden nur mit Aufwand zu bearbeiten ist. Daher sei es wichtig, die Bürger, die dort leben wollen, zu unterstützen und dabei gleichzeitig die Stadtplanung von Mariscal Estigarribia im Auge zu behalten. Bedingungen für den Erwerb einer Sozialwohnung sind folgende: Dass man sich mindestens zwei Jahre in Mariscal Estigarribia aufgehalten hat, sozusagen schon mit der Stadt verbunden ist, Führungszeugnis und Meldebescheinigung vorweisen. Wer den Antrag auf eine Sozialwohnung stellt, sollte eine Familie haben, denn für Singles sei es weitaus schwieriger, so der Mann vom Katasteramt.
Herausfordernd ist für die Stadt bei dem Prozess der Bearbeitung von Anträgen, dass viele Menschen kommen, deren Identität erstmal geklärt werden muss. Laut Cantero wollen viele in Mariscal Estigarribia leben, wegen der Nähe zum künftigen biozeanischen Korridor. Dabei kommen viele auch aus Ostparaguay. Man wolle vermeiden, dass Menschen kommen, sich arm stellen, eine Wohnung finanziert bekommen und diese dann vermieten und selbst wieder verschwinden, weil sie eigentlich sonst wo im Land wohnen, betonte der Kataster-Beauftragte.
Das Bürgermeisteramt Mariscal Estigarribia hat nun 41 Grundstücke an Anwärter für Sozialwohnungen in „Zona Cuatro“ zur Verfügung gestellt. Die Kommission, die sich dafür einsetzte, besteht aus 54 Familien, von denen 41 kein Grundstück besaßen. Die künftigen Eigentümer müssen nun den Prozess bis zum Bezug ihres Eigenheims durchlaufen, wobei sie auch ihre eigene Landeigentumsurkunde, sprich: Den Titel, bekommen. (ZP-30)