Feuerwehren im Chaco rüsten sich für kommende Einsätze

In der Winterzeit bilden sich nach und nach Trockengebiete, Regen wird seltener. Damit steigt das Risiko für Brände in Wald und Feld. Am Sitz der freiwilligen Feuerwehr Filadelfia fand in der vorigen Woche eine Schulung für die Bekämpfung von Waldbränden statt. Organisiert wurde sie zusammen mit dem Verband der freiwilligen Feuerwehren von Paraguay, dem die Feuerwehr Filadelfia als Mitglied angehört. Unterstützung bekamen sie von der internationalen Organisation für Natur- und Artenschutz, WWF, die für das Essen sorgte. Wir sprachen über die Veranstaltung mit dem Kommandant der Feuerwehr Filadelfia, Adán Giménez.

Laut seinen Angaben nahmen an der Schulung über Waldbrandbekämpfung 24 Einsatzkräfte teil. Vier von ihnen kamen von der Brigade „Yaguareté“ aus Bahía Negra dazu. Giménez freute sich über 24 Feuerwehrleute, die bei kommenden Einsätzen in Sachen Waldbrandbekämpfung besser vorbereitet sein werden als bisher. In dem Kurs hätten die Teilnehmer tiefere Erkenntnisse in Techniken der Feuerbekämpfung bekommen, und neue Perspektiven darüber, was die Brände anrichten. Insgesamt sei ein kompletteres Wissen aufgebaut worden, das künftig beim Einsatz zum Tragen kommen wird. Giménez wies zum Beispiel auf wertvolle Erkenntnisse hin, die auch die Gesundheit betreffen: gesundheitliche Probleme, mit denen sich Feuerwehrleute auseinandersetzen müssen, wenn sie im Einsatz sind und dabei zum Beispiel Rauch einatmen und mit Chemikalien arbeiten müssen.

Foto: Radio ZP-30

Die Schulung bestand aus intensivem Lernen in 12 Lektionen in Theorie, die von Donnerstag, den 17. bis Samstag, den 19. Juli durchgenommen wurden und mit einer Prüfung am späten Samstagabend endeten. Am Sonntag fanden dann die praktischen Übungen statt. Auf einem dafür zur Verfügung gestellten Landstück der Guaraní-Siedlung Yvopey-Renda übte man Techniken, die das Feuer abhalten und löschen helfen.

Mit der Zertifizierung, die die Feuerwehr Filadelfia durch diesen Kurs bekommt, ist die Einheit berechtigt, in Zukunft auch Einsätze im Ausland durchzuführen. – In den Nachbarländern Bolivien und Argentinien, zum Beispiel, oder bei Bedarf, auch in Brasilien oder Chile. Das könnte in Fällen sein, wo dortige Einheiten, oder die von hier, bei Großbränden Verstärkung brauchen. Die gemeinsame Sprache, sowie einheitliche Protokolle und Systeme zur Brandbekämpfung helfen dann, dass man sich in solchen Fällen gegenseitig unterstützt, so Giménez.

Brand in der Gegend um Chovoreca, September 2024. Foto: Radio ZP-30

Der Kommandant schickte voraus, dass es am 1. August wieder eine besondere Gedenkzeit für die Opfer des Großbrandes von Ycuá Bolaños geben wird. Dann wird die Feuerwehr gegen Mittag die Sirenen ertönen lassen und anschließend eine Schweigeminute einlegen, um an diejenigen zu erinnern, die bei dem Brand 2009 umkamen. In der Folge des Großbrandes bei dem Asuncioner Supermarkt hatte die Regierung den 1. August zum Tag der paraguayischen Feuerwehrleute erklärt, um damit die Einsatzkräfte zu ehren.

Im Blick auf die bevorstehende Zeit, wo Brände durch die klimatischen Bedingungen in unserem Land häufiger vorkommen, hat die Feuerwehr einen Apell an die Bürger gerichtet. Der lautet wie folgt: Vermeide die Verbrennung von Müll und das Abbrennen von Feldern und Kämpen. Wenn du ein Grund- oder Landstück von Wildwuchs säubern möchtest, gebrauche dazu Handwerkzeug oder Maschinen, – kein Feuer! Und wenn du ein Feuer siehst, dass außer Kontrolle gerät, ruf die Feuerwehr! Das Motto der Feuerwehr in dieser Jahreszeit lautet: „Ein Tag ohne etwas anzuzünden ist ein Tag mehr für die Sicherheit“. (ZP-30/Freiwillige Feuerwehr Filadelfia)