Vor allem größere, wie der 100.000-Schein, sind laut Angaben der Polizei ideal, um als Fälschung unter die Leute zu bringen. Bevorzugt werden dabei kleinere Lokale, wo Einkäufe schnell abgewickelt werden, zum Beispiel bei Tankstellen, oder dort, wo man für kleine Summen einkauft und mit großem Schein bezahlen kann. Vor Falschgeld warnte gestern der Sprecher der Hauptdienststelle der Polizei vom Departament Boquerón, José González. Er wies dabei auf folgende vier Aspekte hin, die es gilt, beim Prüfen eines Geldscheines anzuwenden: fühlen, schauen, drehen oder wenden, und hören.
Wir erläutern kurz, was das bedeutet und wie die Polizei empfiehlt, vorzugehen, – anhand eines 100.000-Scheines: Bei einem 100-Tausender fühlt man einen Unterschied zwischen einem echten und gefälschten Schein in der Oberfläche des Papiers. Sie ist entweder glatter oder poröser. Beim Schauen auf den Schein geht es um mehrere Merkmale: Am Ende des Scheines gibt es eine etwa kreisförmige helle Fläche, die scheinbar unbedruckt ist. Dort ist eine Wassermarke versteckt, die man erst sieht, wenn man den Schein vor eine Lichtquelle hält. Dann wird dort ein kleineres Bild von San Roque González de Santa Cruz sichtbar. Bei unechten Scheinen, ist dieses Bild jederzeit gut sichtbar. Bei echten erst vor der Lichtquelle. Wichtig: Nicht zu verwechseln ist dieses kleinere Bild mit dem größeren Bild von San Roque González de Santa Cruz, dass es auf der anderen Hälfte des Scheines größer abgebildet gibt und das dort jederzeit sichtbar ist. – Auf echten und unechten Scheinen gleichermaßen.
Schauen sollte man auch auf den glänzenden Echtheits-Streifen, der vertikal in den Schein eingearbeitet ist, normalerweise unterbrochen sichtbar ist und bei echten Scheinen gegen Licht komplett sichtbar wird, – als durchgezogene Linie. Die Scheine werden in drei Schichten gedruckt. Bei unechten Scheinen fallen Bilder daher oft unscharf oder unvollständig aus, – je nachdem, wie gründlich gearbeitet wurde. Bei echten Scheinen sind die Merkmale klar und scharf abgebildet. Da sieht man spätestens gegen Licht die kompletten Figuren.
Auf ein anderes Echtheitsmerkmal kommt man, wenn man den Schein und den Bereich intensiv betrachtet, wo die Hunderttausend steht. Dieser Bereich auf dem Schein schimmert normalerweise in mehreren Farben. Laut der Polizei ist es Fälschern bisher nicht gelungen, diesen gemischten Farbschimmer auf das Papier zu bringen. Also wird man ihn auf unechten Scheinen nicht finden.
Zu guter Letzt kann man echte von unechten Scheinen auch durch das Geräusch unterscheiden, wenn man ihn bewegt. Wenn man einen Schein faltet und ruckartig wieder auseinanderzieht, hört man bei dem echten Schein ein eher klopfendes oder dumpfes Geräusch, bei der Fälschung eher das helle knisternde Geräusch von zerknittertem Papier. Das kommt daher, dass der echte Schein aus einem stabileren Papier-Material hergestellt wird.
Gefälschte Scheine werden weniger in größere Geschäfte infiltriert, da dort die Scheine eher geprüft werden, – mitunter auch vor ultraviolettem Licht. Viel öfter gelingt es Fälschern, die unechten Scheine bei kleineren Lokalen unterzubringen, und wo Einkäufe schnell abgewickelt werden, – wo man für kleine Summen einkauft und mit großem Schein bezahlen kann. – Wo der Falschgeld-Besitzer eine gute Menge an Wechselgeld in echten Scheinen zurückbekommt, was sein Verdienst ist.
Laut der Erfahrung der Polizei sind kleine Geschäfte, wo viel Ware des täglichen Bedarfs im Angebot steht und schnell oder spontan eingekauft wird, die idealen Situationen, wo Fälscher größere unechte Scheine in Umlauf bringen können. Deshalb gilt Vorsicht bei kleinen Summen, die mit großen Scheinen bezahlt werden. Wer einen unechten Schein bemerkt, sollte die Notrufnummer 911 anrufen oder sich bei der örtlichen Polizei oder Staatsanwaltschaft melden. Denn strafbar ist laut Gesetz nicht nur die Fälschung von Geldscheinen, sondern auch die Verbreitung von Falschgeld. (ZP-30/BCP)
