Anlass war das 50. Jubiläum des Freizeitlagers. Eröffnet wurde es im September 1972, nach einem Jahr Arbeit unter der Beteiligung aller Fernheimer, vor allem der Jugendlichen. Organisiert hatte die Feier das Flor del Chaco-Komitee, das sich aus Vertretern aller KfK-Gemeinden zusammensetzt. Zu dem Fest waren etwa 1 tausend 300 Menschen gekommen.
Das bunte Programm bestand aus Gesang, einer Andacht und einem geschichtlichen Überblick. Außerdem wurde das Projekt zum Bau eines neuen Versammlungsraumes vorgestellt. Bis zum Mittagessen blieb Zeit für Spaziergänge, Spiel und Begegnung. Während des Mittagessens wurden gespendete Sachen verlost. Denn alle Anwesenden hatten an der Einfahrt ein Los bekommen, mit dem sie an dem Gewinnspiel teilnahmen.
Die Idee für den Bau des Lagers wurde 1971 umgesetzt, nachdem die Kolonie Fernheim den Jugendwart Hans Dürksen mit dem Projekt beauftragt hatte. Damals schlugen die Jugendlichen aus den Dörfern Schönwiese und Schönbrunn den Weg zu dem ausgewählten Standort frei. Das Gelände wurde von Schülern der damaligen vierten Zentralschulklasse gesäubert. Nachdem der erste Brunnen bei Flor del Chaco gebohrt worden war, musste Doktor Wilhelm Käthler das Wasser kosten, und es wurde als gut befunden. Als 1972 das Freizeitlager eröffnet wurde, kamen 1 tausend Menschen. Geplant worden war, dass mindestens für jede Familie ein schattenspendender Algarrobo-Baum auf dem Gelände stand. Bei dem Ausbau des Geländes und insbesondere bei den Gebäudebauten, wirkten in Arbeitseinsätzen an den Wochenenden und Feiertagen die Jugendlichen und Teenager der 6. Klasse als Handlanger mit.
Unter der Leitung des Jugendwartes Theodor Dürksen wurde mit Hilfe der Kooperative und des Oberschulzen Helmut Giesbrecht der Tajamar gebaut. Den Pier bauten die Jugendlichen aus den Harbinerdörfern. 1985 kamen zu den Freizeiten über 400 Jugendliche nach Flor del Chaco. Mit den Jahren kamen zum Ausbau des Lagers ein großes Dach, der Tinglado mit Spielfläche dazu, und nach einer großen Überschwemmung im Jahr 2006 ein Damm, der die Einrichtungen auf dem Hof schützen sollte. 2009 gab es in der Handhabung des Freizeitlagers eine Umstrukturierung. Es wurde beschlossen, dass das Komitee für Kirchenangelegenheiten, die KfK, die Einrichtung verwaltet und die Betriebskosten deckt. Bei Großprojekten hilft die Asociación Fernheim zu 50 Prozent mit.
Das Freizeitlager Flor del Chaco wurde in diesem Jahr bereits von 3 tausend 400 Menschen besucht. Dass man gern hinkommt, zeigten gestern die rund 1 tausend 300 Fernheimer, die sich gern nach mehreren Jahren wieder zu einem Koloniefest trafen.