Angesichts des bevorstehenden Sommers bemühen sich die Behörden um die Wasserversorgung im Chaco

Gleich an mehreren Stellen werden in diesen Tagen zum einen Wasserläufe gesäubert und zum anderen -Anlagen und Systeme in Betrieb genommen, die eine sichere Versorgung mit Trinkwasser gewährleisten sollen. Wenn die Sommerregen kommen, soll das kostbare Nass dorthin kommen, wo es in Dürrezeiten dringend gebraucht werden wird. Gestern berichteten wir von einer Anlage in Campo Alegre, wo mit Hilfe aus dem Ausland eine Wasseraufbereitungsanlage aufgebaut -und Sickerbrunnen in Casuarina eingerichtet -wurden. Heute geht es um eine Anlage in der Ayoreosiedlung Ijnapui und um die Wasserversorgung am Pilcomayo.

In der Ayoreosiedlung Ijnapui, im Norden des Distriktes Filadelfia, stellte der Bürgermeister, Claudelino Rodas, in der vorigen Woche eine Anlage zur Wasserversorgung vor. Sie beinhaltet einen Tank, ein System, wo Tajamarwasser gefiltert wird, und ein Leitungssystem, über das das Wasser zu strategischen Stellen in der Siedlung gebracht wird. Zum Einsatz kommen dabei Solarpaneele, die für Strom sorgen. Sie wurden von der deutschen Botschaft in Paraguay gespendet. Die Anlage ist Teil eines Partner-Projektes mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, GIZ, über ihr Programm Forest for Life. Beteiligt sind auch die Siedlung Ijnapui selbst und die Stiftung Pro-Chaco. Das Projekt wird von der deutschen Botschaft in Paraguay finanziert. Bürgermeister Rodas lobte die Zusammenarbeit zwischen Siedlung, dem Bürgermeisteramt und internationalen Partnern und hob hervor, wie derartige Initiativen die Lebensqualität in der Ayoreo-Siedlung erhöhen.

In Cacique Sapo soll eine groß-angelegte Wassersammel-Stelle entstehen, die die Bürger der Siedlung und auch der angrenzenden Dörfer mit sauberem Wasser versorgen wird. Sie soll ähnlich wie die in Campo Loa werden, wo von einem größeren Feld das Wasser geerntet und gesammelt wird. Der Umwelt- und Entwicklungsbeauftragte der Departamentsregierung Boquerón, Hugo Riveros, sagte der ZP-30-Redaktion, die Versorgung der Bürger mit Wasser sei eine ständige Herausforderung. Deshalb habe man zusammen mit dem Katastrophenschutz, SEN, und dem Ministerium für öffentliche Bauten nach einer Lösung in dieser Zone gesucht. Nun reiste Riveros zusammen mit dem Kollegen des Krisenstabs in Boquerón, Delio Silva, mit Gouverneur Harold Bergen und Vertretern des MOPC nach Cacique Sapo. Dort soll als nächstes die Idee der Wassersammelanlage den Bürgern vorgestellt werden. Danach muss sich das MOPC um den Bau der Anlage kümmern. Finanziert werden soll das Projekt von der Entwicklungsbank für Lateinamerika und die Karibik, CAF. Cacique Sapo ist eine Siedlung in der Nähe des Pilcomayo, an der Grenze zum Departament Presidente Hayes. Dort könnten mit dem Wasser von der Anlage bis zu 1.000 Menschen mit Wasser versorgt werden.

Indess laufen die Arbeiten flussaufwärts am Pilcomayo auf Hochtouren. Im Gespräch mit dem Leiter der Pilcomayo-Kommission, Darío Medina, erfuhren wir gestern, dass besonders intensiv an dem Kanal Meyer gearbeitet wird. Den Kanal gibt es seit 2019 in der Zone von La Dorada, südlich von Pedro P. Peña, wo der Fluss auf paraguayisches Gebiet kommt. Dort will man mit dem Kanal erreichen, dass das Wasser auch auf paraguayisches Territorium kommt. – Denn durch die besonderen Gegebenheiten an dem launischen Fluss, verschlickt das Bett und das meiste Wasser fließt nach Süden nach Argentinien. Dort schaufeln derzeit, laut Medina, acht Bagger den Kanal breiter und tiefer. Er wies auch auf den anderen kritischen Punkt im Süden bei General Díaz hin, wo das Vertragsunternehmen auf dem Abschnitt des Flusses nun unter den Brücken das Flussbett reinigt und ausbaggert. Er bedauerte, dass die Arbeiten beim Pilcomayo in diesem Jahr spät begonnen hatten. Das bringe die Arbeitskräfte derzeit enorm unter Zeitdruck.   

 Glücklicherweise sei noch viel Wasser, das schon durch Regen kommt, zunächst in dem Gelände im Norden eingesickert, so der Kommissionsvorsitzende. Während die größeren Sommerregen, und damit große Wassermengen, jederzeit erwartet werden, arbeitet man auch intensiv noch weiter nördlich in Pozo Hondo. Medina lobte, dass dort die Departamentsregierung Boquerón mit Maschinen die Arbeit am Flussbett unterstützt. Der Leiter der Pilcomayo-Kommission wies darauf hin, dass insbesondere in praktisch allen Kurven des Flusses die Gefahr von Verschlickung des Bettes und Überschwemmung groß sei. Deshalb werde man im Sommer auch ständig, mit dem Amphibienbagger einsatzbereit sein, der sowohl auf festem Land als auch in Wasser, Sumpf und weichem Gelände eingesetzt werden kann. Die Arbeiten am Pilcomayo sind in drei Abschnitte geteilt und an drei Vertragsunternehmen übergeben worden. Jedes der Unternehmen muss mit zwei Schwimm-Baggern einsatzbereit sein. Die Regierung stellt für die Arbeiten am Pilcomayo in diesem Jahr bis zu Gs. 100.000.000.000 zur Verfügung. (ZP-30/Archiv/Municipalidad de Filadelfia/RCC)