Abendnachrichten von Radio ZP-30 am 17. Mai 2022

Paraguay nimmt zum ersten Mal als Vollmitglied an der UN-Kommission für Strafrecht teil. Erstmalig ist Paraguays Regierung Vollmitglied dieses Gremiums, das in diesen Tagen zusammenkommt. Vertreten wird die paraguayische Regierung dort durch den stellvertretenden Minister für Kriminalpolitik des Justizministeriums, Daniel Benítez. Darüber informiert IP-Paraguay. Eines der Ziele der Tagung ist die Stärkung der internationalen Zusammenarbeit bei der Bekämpfung und Verhinderung des illegalen Handels und Tötens von wild lebenden Tieren sowie des illegalen Handels mit Pflanzen. Auf der Tagung wird zudem ein Rechtsrahmen für den Schutz von Kindern gesucht, ebenso für die Bekämpfung des Menschenhandels. Außerdem geht es um die Suche nach Antworten auf Fragen des Strafvollzugs. Paraguays Vertreter in der UN-Kommission für Strafrecht sagte in seiner Rede auf der Tagung, dass die paraguayische Regierung der Bekämpfung des organisierten Verbrechens Priorität einräume. Er wies darauf hin, dass das Justizministerium an der Stärkung des Strafvollzugs arbeitet, um eine bessere Arbeit gewährleisten zu können. (IP Paraguay)

Der flüchtige Täter im Entführungs- und Mordfall Ediger ist gefasst worden. Er ging der brasilianischen Bundespolizei gestern in San Miguel de Yguazú ins Netz, das rund 40 Kilometer von der paraguayischen Grenze entfernt liegt. Das gab ABC-Color heute bekannt. Bei dem Festgenommenen handelt es sich um den 30-jährigen Cleomar Neves. Bei seiner Festnahme trug er einen gefälschten Personalausweis bei sich. Neves hatte gemeinsam mit Alfredo Benítez, der in Haft sitzt, am 22. November 2021 in Santaní den 75-jährigen Estanzia-Besitzer Helmut Ediger Friesen und zwei seiner Angestellten entführt und getötet, obwohl die Familie Ediger den Entführern 2 Milliarden Guaraníes Lösegeld gezahlt hatte. Einem vierten Entführungsopfer war die Flucht gelungen. Schon bald nach dem Verbrechen konnte Alfredo Benítez gefasst werden, der die Tat gestand. Neves, dem die Flucht gelungen war, war auf die Fahndungsliste der Interpol gesetzt worden, mit Dringlichkeitsstufe Rot. Nun wird er bis zu seiner Auslieferung nach Paraguay in Foz do Yguazú festgehalten. (ABC-Color/Archiv ZP-30)

104 Millionen US-Dollar sind vom Pandemie-Nothilfefondsfür die Grundversorgung ausgegeben worden. Das geht aus einem Bericht hervor, der vom Finanzministerium herausgegeben worden ist, wie ABC Color meldet. Nach Angaben eines Berichts, der die Finanzhilfe der Regierung während der Pandemie untersucht hat, wurden 104 von 107 Millionen US-Dollar für Dienstleistungen der Stromgesellschaft Ande und des Sanierungsdienstes Essap ausgegeben. Der Restbetrag von 3 Millionen US-Dollar wurde noch nicht ausgegeben, heißt es. Die Subvention wurde im Rahmen der Maßnahmen zur Abmilderung der Auswirkungen der Pandemie auf die paraguayische Wirtschaft eingeführt. Die Mittel stammten aus dem per Notstandsgesetz genehmigten Darlehen in Höhe von 1,6 Milliarden US-Dollar. In dem Bericht des Finanzministeriums heißt es, dass auf diese Weise die Hälfte aller Strom- und Wasserrechnungen in dem Zeitraum der Pandemie bezahlt werden mussten. Besonders Sektoren wie die Gastronomie, Veranstaltungen und Unterhaltung, Hotels, sowie Tourismusagenturen konnten von dieser Hilfe profitieren. Auch Arbeitnehmer und Gewerbetreibende aus den Grenzstädten Paraguays mussten damals nichts für die Dienstleistungen Wasser und Strom zahlen. (ABC Color)

Die Zahlen von Beschäftigten in Paraguay deuten auf eine Wirtschaft hin, die nicht in die Gänge kommt. Darüber informiert La Nación. Die vom Nationalen Institut für Statistik Ine veröffentlichten Daten für das erste Quartal 2022 zeigen, dass eine große Anzahl von Personen aufgrund der Inflation und Einkommensverluste ihren Arbeitsplatz verloren hat. All diese Indikatoren würden auf eine Wirtschaft hinweisen, die nicht in die Gänge komme, so die Ökonomin und ehemalige Finanzministerin Lea Giménez laut La Nación. Laut dem Ine liegt die Arbeitslosenquote in Paraguay derzeit bei 8,5 Prozent. Vor der Pandemie betrug sie 6,5 Prozent. In Zahlen ausgedrückt sind es derzeit 317 Tausend Personen, die arbeitslos sind, davon 160 Tausend Männer und 156 Tausend Frauen. Giménez betonte, dass die fehlende Ankurbelung der Wirtschaft besorgniserregend sei und dass die Qualität der Arbeitsplätze sinke. Es würden klare politische Entscheidungen fehlen, so die Ökonomin, denn bisher seien ein Rückgang der Löhne und ein Anstieg der Schwarzarbeit zu erkennen. Auf Wirtschaftsebene müssten mittel- und langfristige Entscheidungen getroffen werden, so Giménez, damit die Beschäftigung, Produktivität und Formalität im Arbeitssektor gefördert werden. (La Nación)


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