Abendnachrichten am 9. März 2012

Asunción: Das Gesundheitsministerium hat einen Gesundheitsalarm ausgerufen, da eine Frau in Lambaré von einer Fledermaus mit Tollwut gebissen worden ist. Die 86 jährige Frau wandte sich an das Centro Antirrabico Nacional, wo sie eine Tollwutimpfung zur Vorbeugung erhielt. Das Gesundheitsministerium rief daraufhin den Gesundheitsalarm aus, um weitere Fälle vorzubeugen. Der letzte Fall von Tollwut bei einer Person in Paraguay, wurde im Departament von Guairá im Jahr 2004 registriert. Die ersten Anzeichen einer Tollwuterkrankung sind der Grippe ähnlich, wie Fieber, Kopfschmerzen und Ermüdung. Danach werden die Atemwege und Nervensysteme, sowie das Verdauungssystem angegriffen. Hierauf schreitet die Krankheit bis zu einer kompletten Lähmung des Patienten fort, gefolgt von Koma und Tod. Nachdem die Symptome auftreten, gibt es keine Behandlung und die Krankheit ist in fast allen Fällen tödlich. Die Impfung von Haustieren, wie Hunde und Katzen gegen Tollwut wird von Gesundheitsautoritäten empfohlen. Außerdem sollte man Kontakte mit frei herumlaufenden Haustieren und anderen vernachlässigten Tieren vermeiden. (lanacion)

Asunción: Die paraguayische Zentralbank will ab sofort die Vernichtung der Banknoten öffentlich machen. Da die Transparenz und Verantwortlichkeit dem Volk gegenüber ein Grundstein der Körperschaft sein soll, hat man die Entscheidung getroffen, die Banknotenvernichtung live zu übertragen. Dazu ist ein Bildschirm im Erdgeschoss des Hauptgebäudes der Zentralbank aufgestellt worden, damit das Generalpublikum diesem Prozess beiwohnen kann. Die Zentralbank lädt die Presse, Schulen und Universitäten ein, dabei zusein. Die Uhrzeiten der geplanten Vernichtungen kann man auf der Internetseite der Zentralbank finden. In Zukunft ist geplant, diesen Prozess auch live übers Internet zu übertragen. (lanacion)

Horqueta: Die EPP hat gestern erneut eine Estancia in Concepción überfallen. Drei Mitglieder der EPP haben das Zugangshäuschen der Estancia Agüerito abgebrannt. Sie hinterließen erneut eine schriftliche Bitte, um Hilfe für die Indigenengemeinschaft Reconquista. Der Überfall fand um etwa 19 Uhr statt. Zwei Männer und eine Frau mit ihrer getarnten Uniform kamen bis zum Eingang der Estancia, wo sich der Wächter mit seiner Frau und Tochter befand. Das Gebäude diente als Wohnung, wie auch als Wachhaus. Die Eindringlinge zwangen den Wächter und seine Familie, ihre Eigentümer aus der Wohnung zu entfernen und den Ort zu verlassen, worauf die EPP Mitglieder das Haus abbrannten. Danach schossen sie auf den Wassertank und einen Generator für Stromverteilung. Später wurde auch nicht-detoniertes Explosionsmaterial in der Nähe der Wohnung gefunden. Die Mitglieder der EPP zwangen den Wächter, einen Zettel an den Eigentümer der Estancia zu schreiben. In diesem Schreiben bitten sie den Eigentümer, einen Arzt für die Gemeinschaft Reconquista einzustellen, sowie Medikamente für 10 tausend Dollar zur Verfügung zu stellen und den Bewohnern 5 geschlachtete Rinder zu überreichen. Eine andere Bitte war, den Gebrauch von Pflanzenschutzmitteln einzustellen und den Wald schnell wieder aufzuforsten. Der Verwalter der Estancia hat schon kund gegeben, dass sie diese Bitte nicht erfüllen werden, da es nicht ihre Aufgabe sei, sondern die der Regierung. Die Estancia gehört dem Brasilianer Renato Resende und hat eine Fläche von 30 Tausend Hektar und über 24 tausend Kopf Vieh. (abc)

Asunción: In den letzten fünf Jahren sind etwa 150 Millionen Dollar in Supermärkte investiert worden. Insgesamt wurden in diesem Zeitraum landesweit 20 neue, mittlere bis große Supermärkte eröffnet. Je nach Größe des Geschäftes beläuft die Investition zwischen 6 und 8 Millionen Dollar pro Supermarkt. Dieser Preis beinhaltet den Landkauf, Bau und Ausstattung des Supermarktes. Wie Oliver Hiebl von Casa Rica aussagte, ist das Einkommen der Mittel- und niedrigeren Klasse in den letzten Jahren gestiegen, wodurch mehr Nachfrage nach verschiedenen Produkten und Marken besteht. Mehrere lokale Unternehmer haben diese Geschäftsgelegenheit wahrgenommen und neue Marken und ein erweitertes Angebot von Produkten nationaler Herstellung entwickelt. Die großen Supermarktketten wie Pueblo, Real und GranVía haben sich in den letzten fünf Jahren am meisten erweitert. In einigen Fällen wurde das Geld in die Erweiterung oder Umgestaltung von schon existierenden Lokalen investiert, um sich an die Bedürfnisse der Kunden anzupassen und um konkurrenzfähig zu bleiben. Auch bringt der Bau neuer Shopping Centers die Gelegenheit, dort einen neuen Supermarkt zu eröffnen. (uhora)

Asunción: Der Konsum von Hähnchenfleisch pro Person hat sich in den letzten fünf Jahren verdoppelt. Laut Daten des Ministeriums für Ackerbau und Viehzucht zeigt der interne Markt einen beständigen Anstieg in der Nachfrage nach Geflügelproteinen an, welches die Investitionen in dieser Industrie förderte. Von einem durchschnittlichen Verbrauch von 8 kg pro Person vor 5 Jahren, ist der Hähnchenfleisch-konsum auf die derzeitigen 14,9 kg pro Person angestiegen. Als eine der hauptsächlichen Ursachen hierfür wird der hohe Preis für Rindfleisch angegeben. Dank des ständigen Anstieges der Fleischpreise ist die Geflügelzucht gewachsen und besetzt heute einen der wichtigsten Plätze in der Ökonomie. Die Produktion von Geflügelfleisch ist von 48 tausend 200 Tonnen auf 94 tausend Tonnen angestiegen, hauptsächlich für den internen Markt. Die Geflügelindustrie hat ihre Internationale Präsenz wegen dem unstabilen Dollarwechsel aufgegeben. Gleichzeitig mit dem Anstieg im Verbrauch von Hähnchenfleisch, kam ein Rückgang im Verbrauch von Rindfleisch. In den letzten 5 Jahren ging der Konsum von Rindfleisch von 35 auf 28 kg pro Person pro Jahr, zurück. Trotz des großen Anstiegs ist der Durchschnittskonsum von Hähnchenfleisch jedoch noch viel niedriger, als in den Nachbarländern Brasilien und Argentinien. In Brasilien werden jährlich durchschnittlich 40 kg und in Argentinien 36 kg Hähnchenfleisch pro Person verbraucht. Das Vizeministerium der Viehzucht sieht die Einführung von Unterstützungsaktionen vor, um dieser Industrie in ihrem Wachstum weiter zu helfen. Der Plan beinhaltet die kommerzielle Produktion von Hähnchen, die kommerzielle Produktion von Eiern und eine organisierte Strukturierung der familiären Produktion. Außerdem erwägt der Plan die genetische Verbesserung der kreolischen Arten um die Produktionsleistung von Fleisch und Eiern zu erhöhen. Auch die Förderung des Konsums von Hähnchenfleisch und Eiern auf nationalem und internationalem Markt ist vorgesehen. (uhora)