Missionsnachrichten von Radio ZP-30 am 2./3. Novemer 2013

NATIONALE NACHRICHTEN

Die Mennonitenbrüdergemeinde Blumental feiert ein Tauffest an diesem Sonntag. 5 Personen lassen sich auf den Glauben an Jesus Christus taufen. Wir wünschen der Gemeindefamilie ein gesegnetes Fest und Gottes Segen!

Die Advents- und Weihnachtszeit steht kurz bevor. Man sieht und hört schon, wie die Vorbereitungen für das diesjährige Weihnachtsfest gemacht werden. Fast schon zur Tradition geworden ist mittlerweile das Weihnachtsfest «Navidad con esperanza». Dieses wird vom Evangelisationswerk «Jesús responde al mundo de hoy» in erster Linie für die Kinder, die in die Suppenküchen kommen, organisiert. Über das bevorstehende Weihnachtsfest unterhalte ich mich im folgenden Gespräch mit Herrn Ronald Driedger, von «Jesús responde al mundo de hoy»: Interview – R. Driedger

Traktate über die Bergpredigt nach dem Matthäus Evangelium an Schülern und Lehrern verteilen – diese Aufgabe hat Missionar Johann Hiebert auch in diesem Jahr wieder gemacht. Dadurch konnte er viele Schulen besuchen. Mehr darüber berichtet Missionar Johann Hiebert im folgenden Beitrag: Interview – J. Hiebert

INTERNATIONALE NACHRICHTEN

Mexiko: Eine Gruppe mexikanischer Christen ging am 5. Oktober in Krankenhäuser, um für Menschen zu beten und vom Glauben weiterzusagen. Knapp 500 Menschen entschieden sich für den Glauben. Der «Global Outreach Day» am 25. Mai 2013 hat auf der ganzen Welt hohe Wellen geschlagen, so auch in Mexiko. Viele Pastoren sind von der Idee so begeistert, Christen zu motivieren und gemeinsam Menschen vom christlichen Glauben zu erzählen. Einer von ihnen ist Pablo Quiroa aus Mexiko-Stadt. Bereits im August schulte er Mitglieder aus seiner Gemeinde und im Anschluss verteilten sie sich auf verschiedene Metrostationen, um die Passanten auf Jesus Christus hinzuweisen. Im Oktober wurde dann die Evangelisationsstrategie verbreitert: Neben der evangelistischen Komponente wollte die Gemeinde sozial tätig werden, aber auch Gott die Möglichkeit geben, Wunder zu tun, ganz im Sinn von Römer, Kapitel 15, Verse 18-19: «Christus hat durch das gewirkt, was ich sagte und tat, und hat es durch machtvolle Wunder und außergewöhnliche Dinge und durch die Kraft des Geistes Gottes bestätigt.» Am 5. Oktober teilten sich die Mitarbeiter in drei Gruppen von je 15 Personen: Eine Gruppe verteilte vor diversen Krankenhäusern in Mexiko-Stadt belegte Brote und kam auf diese Weise mit den Passanten ins Gespräch über den Glauben. Eine zweite Gruppe verteilte evangelistische Broschüren und erklärte den Menschen vor dem Krankenhaus, wie sie eine persönliche Freundschaft mit Jesus Christus beginnen können. Die dritte Gruppe zog sich weisse Kittel an und bot den Familien der Patienten Heilungsgebet für ihre Verwandten an. Viele Familien konnten dadurch neuen Mut gewinnen. Pablo berichtet von einer Familie, deren Tochter mit einem Gehirntumor im Krankenhaus lag. «Ich begann, für die Kleine zu beten und spürte vom Heiligen Geist, dass ich der Frau sagen solle, dass ihre Gedanken wahr werden würden. Später erzählte sie mir, dass die Ärzte ihr schlechte Prognosen gegeben hatten und dass sie gedacht hatte, dass sie so gerne eine gute Botschaft hören würde, an die sie sich klammern könnte.» Pablo betete für das Mädchen und die ganze Familie beten und versicherte ihnen, dass Gott in ihrer Situation am Wirken sei. An dem Tag konnten die rund 45 motivierten Christen knapp 600 evangelistische Broschüren verteilen und fast 500 Menschen übergaben in einem Gebet ihr Leben Jesus Christus. (livenet.ch)

Der 2. Sonntag im November ist auch in diesem Jahr wieder ein ganz besonderer Tag. Weltweit wird für verfolgte Christen gebetet. Beim Weltweiten Gebetstag für verfolgte Christen geht es diesmal um Vietnam und um Syrien:

Vietnam: Auf dem Weltverfolgungsindex belegt Vietnam derzeit Platz 21. Religionsfreiheit ist eigentlich fest in der Verfassung verankert, aber die vietnamesischen Christen leiden unter der Willkür der Behörden. Seit einiger Zeit nimmt die Verfolgung zu. Obwohl Religionsfreiheit in der Verfassung verankert ist, versucht die kommunistische Regierung, das religiöse Leben mit einem System obligatorischer Registrierung unter Kontrolle zu halten. Die vietnamesischen Behörden behalten alle christlichen Aktivitäten im Lande fest im Blick. Christen sind häufig mit behördlicher Willkür konfrontiert. Oft werden sie beschuldigt, «gesellschaftliche Unruhen» zu verursachen, «die örtliche Regierung zu bekämpfen» oder ihnen wird allgemein «Subversion» vorgeworfen. Der Staat verlangt, über alle religiösen Aktivitäten informiert zu werden. Die Instandsetzung und der Neubau von Kirchen müssen genehmigt werden. Von Zeit zu Zeit beschlagnahmt die Regierung Kirchengebäude und schließt sie ohne Angabe von Gründen und ohne die Möglichkeit diese Entscheidung überprüfen zu lassen. Christen, die ethnischen Minderheiten und Stämmen angehören, sind am meisten von Verfolgung und Benachteiligung aufgrund ihres Glaubens betroffen. In Stammesgebieten stoßen sie auf Widerstand durch religiöse Dorfführer und Schamanen. Besonders dann, wenn Christen in ihr Dorf kommen, um das Evangelium zu verkündigen. In ländlichen Gebieten müssen Christen in sehr schwierigen Umständen leben. Evangelisation und christliche Unterweisung erfolgen heimlich.

Syrien
In Syrien nimmt der blutige Bürgerkrieg immer verheerendere Ausmaße an. Für Christen galt Syrien jahrelang als relativ sicheres Land. Doch in Folge des Arabischen Frühlings geriet das Land mehr und mehr ins Chaos. Auf dem Weltverfolgungsindex belegt Syrien momentan Platz 11. Die Lage der Christen hat sich seit 2010 dramatisch verschlechtert. Christen geraten immer stärker zwischen die Fronten, da sie keine Bürgerkriegspartei unterstützen. Sie sind im Visier von aus dem Ausland eingereisten Islamisten, die in Syrien für die Einführung der Scharia kämpfen. Die christliche Gemeinde führte ein relativ friedliches Dasein unter dem säkularen Präsidenten Bashar al-Assad. Solange die Christen die öffentliche Ordnung nicht störten oder als Gefahr für die Regierung gesehen wurden, waren sie geduldet und konnten Gottesdienste feiern. Die traditionelle Kirche von Syrien war anerkannt und  musste sich nicht verstecken. Sie genoss gesellschaftliche Anerkennung, wenngleich die Versammlungen durch den Geheimdienst beobachtet wurden. Im Juni 2010 begannen die Behörden, einige christliche Versammlungen zu schließen und setzten damit ein bereits lange existierendes Gesetz um, das religiöse Versammlungen nur in dafür zugelassenen Lokalitäten erlaubt.

Die Situation der Christen mit muslimischem Hintergrund ist dagegen komplizierter. Auf sie warten viele zusätzliche Probleme, die meist von Familie und Freunden ausgehen, aber auch von fundamentalistischen Kämpfern und Söldnern. Als religiöse Minderheit unterstützten die meisten Christen das alawitische Regime, welches selbst eine Minderheit im Land war.  Dies garantierte ihnen relativen Frieden und Ruhe. Heute jedoch versuchen die Christen im Konflikt, strikt neutral zu sein und friedlich zu leben, ohne in die Politik oder den Krieg hineingezogen zu werden. Ihre Unterstützung des alawitischen Regimes in der Vergangenheit droht ihnen jedoch heute, zum Verhängnis zu werden. Sie erleben deshalb massiv Feindseligkeiten. Gefahr droht ihnen auch aus religiösen Gründen, da fundamentalistische islamische Gruppierungen jeder Religion im Land, die nicht islamisch ist, entgegentreten. Solche Gruppen kommen aus dem Land selbst, häufig aber auch aus anderen Ländern.

Die Situation der Christen ist katastrophal: mehr als 150.000 syrische Christen leben als Flüchtlinge im eigenen Land, insbesondere in den ländlichen Gebieten. Eine noch größere Zahl ist ins Ausland geflohen, wo insgesamt nach UN-Angaben 1,25 Millionen Flüchtlinge aus Syrien Zuflucht gefunden haben. Die Christen fragen sich besorgt, wie sie entweder im Land oder auch in den Flüchtlingscamps (über) leben sollen. Angesichts weiter anschwellender Flüchtlingszahlen und der schwierigen Witterungsverhältnisse fehlt es sogar am Nötigsten. Und selbst, wenn der Bürgerkrieg irgendwann einmal endet:  wie können sie in einer zunehmend feindlichen Umgebung überleben? Sollten fanatische Muslime die Macht übernehmen, würden sie sich vermutlich an den Christen dafür rächen, dass sie den Kampf  gegen das Regime Assad nicht unterstützt haben. Die Pläne zur Einführung der Scharia verheißen für die christliche Minderheit ebenfalls nichts Gutes. (opendoors.de)