Missionsnachrichten von Radio ZP-30 am 13./14. Juli 2013

NATIONALE NACHRICHTEN

Die Missionarsfamilie Hein und Tina Toews wohnt seit Dezember 2004 in Horqueta, im Departament Concepción. Mit Unterstützung der Mennonitengemeinden Concordia in Asunción, der Mennonitengemeinde Fernheim und der Ost Mennonitengemeinde aus Nordmenno siedelten sie nach Horqueta mit der Vision, ein integrales Missionsprojekt zu starten und durchzuführen. Mehr darüber informiert Missionar Hein Toews im folgenden Telefongespräch: Interview – H. Toews

Gemeindeleiter Eldon August von der MBG Volendam diente vom 4. – 7. Juli auf einer Jugendfreizeit in Bolivien mit Vorträgen. Über seinen Bolivien-Einsatz berichtet Gemeindeleiter Eldon August im Interview folgendes: Interview – E. August

INTERNATIONALE NACHRICHTEN

Philippinen: Das OM-Schiff «Logos Hope» hat seinen dreimillionsten Besucher während seines Aufenthaltes auf den Philippinen an Bord willkommen geheissen. Am zweiten Tag der Logos Hope in Puerto Princesa, Philippinen, begrüsste die Besatzung am 3. Juli 2013 die dreimillionste Besucherin der Logos Hope: Cyrille Fernando ist 20 Jahre alt, Einwohnerin von Puerto Princesa und Studentin der Umweltwissenschaften an der Palawan State Universität. Sie wurde von Kapitän Dirk Colenbrander, Direktor Lloyd Nicholas und Mannschaftsmitgliedern in internationalen Kostümen begrüsst. Die Jubiläumsbesucherin besuchte das Schiff zusammen mit ihrem Bruder und ihrem Cousin, nachdem sie von einem Freund von der Logos Hope gehört hatte. Cyrille wurde ein Bild der Logos Hope, eine Bibel, ein Buch über die Geschichte des Schiffes und ein Geschenkgutschein für den Büchermarkt überreicht. Der Bürgermeister von Puerto Princesa, Lucilo Bayron, besuchte das Schiff am selben Tag wie die dreimillionste Besucherin. Puerto Princesa war der dritte Hafen der Logos Hope auf den Philippinen im Jahr 2013. Die Logos Hope ist am 8. Juli nach Kuching, Malaysia ausgefahren, um dort am 11. Juli einzulaufen.

Deutschland: Der Menno-Simons­-Predigtpreis des Jahres 2013 geht an Andrea Lange, mennonitische Theologin aus Mainz. Die Arbeitsstelle Theologie der Friedenskirchen im Fachbereich Theologie der Universität Hamburg verleiht Andrea Lange den Preis für ihre Predigt über das Schicksal der Hagar, Sklavin des „Stammvaters“ Abrahams. Diese alttestamentliche Geschichte thematisiert unterschiedliche Facetten von Ungerechtigkeit und Demütigung – strukturelle und kulturell bedingte Gewalt: die Benachteiligung von Frauen und insbesondere von Sklavinnen. Gott jedoch durchbricht diese Gewalt, so die Auslegung der Predigt, indem er die Opfer sieht und mit Namen anspricht. Auf diese Weise eröffnet sich ihnen eine neue Lebensperspektive. Das ist eine „gute Nachricht“ auch für die Namenlosen, die heute von Unrecht betroffen sind. Die prämierte Predigt wird am Sonntag, den 25. August 2013 um 17 Uhr, im Gottesdienst der Mennonitenkirche Hamburg-­Altona zu hören sein. Im Anschluss findet die öffentliche Preisverleihung statt. — Andrea Lange ist freie Theologin und Kursleiterin bei der Evangelischen Erwachsenenbildung Mainz. Sie ist Mitglied der Mennonitengemeinde Frankfurt/Main. Mit dem Menno-­Simons-­Predigtpreis sollen Predigten angeregt und gewürdigt werden, die das biblische Zeugnis im Licht der täuferisch-­mennonitischen Tradition zur Sprache bringen. Der Preis wurde von Annelie Kümpers-Greve gestiftet und ist mit 2.000 Euro dotiert. Zur Hälfte geht der Betrag an die Preisträgerin, zur anderen Hälfte an ihre Kirchengemeinde.

Evangelisation konkret heisst in neue Medien investieren. Eine neue Generation artikuliert sich heute in den sozialen Medien, dort stellt sie ihre Existenzfragen. Die Chancen erkennen, mutig auftreten und das Potenzial nutzen: Dazu zeigte Michael Kotsch Ende Juni am Seminar für biblische Theologie Beatenberg vor rund 100 Teilnehmern konkrete Schritte auf. Kotsch ist Dozent an der STH Basel und an der Bibelschule Brake sowie Vorsitzender des Bibelbundes Deutschland. Das Evangelium hat Antworten und Trost. Etwas Zeit und Klarheit in Facebook, Twitter und dergleichen zu investieren, ist sinnvoll, so Kotsch. Neue Medien erleichtern Gemeindearbeit und eröffnen neue Möglichkeiten der Evangelisation. Nur zu jammern, helfe niemandem, so der Referent. In Westeuropa sind zustimmende Äusserungen zum Vertrauen in Jesus Christus in der Öffentlichkeit mindestens peinlich. Höchstens mit Migranten kommt man auf der Strasse darüber ins Gespräch. Der typische Westeuropäer will damit in Ruhe gelassen werden. Anders im Internet. Wenn diese auch nie zu einer evangelistischen Veranstaltung kommen würden, zu Hause surfen sie im Internet und sind bereit, sich über den Glauben Gedanken zu machen. Unbeobachtet, im Schutz der Anonymität des weltweiten Netzes, stellen sie sich ihren Fragen oder Zweifeln.  Genauso die Jugendlichen. Wie einer im Alltag tickt, erfährt man über Facebook. In der Jugendstunde würden sie sich mit ihren existenziellen Kämpfen exponieren oder blamieren. Über Facebook äussert er aber, was ihn bewegt. Hier werden die Fragen in entwaffnender Offenheit diskutiert. Bemerkt man, wo einen der Schuh drückt, kann man ein paar Tage später nachfragen und ihn ermutigen: Bleib dran, ich bete für dich! So kommt einer heute um die neuen Medien gar nicht mehr herum, der mit Jugendlichen arbeitet. Bei missionarischen Engagement kann man sich auf Englisch mit Menschen in Saudi-Arabien und anderen islamischen Staaten austauschen. Real könnte man dort kaum je einreisen. Sogar wie man sich zum Islam bekehren kann, wird Schritt um Schritt mit einem Video gezeigt. Wer heute Fragen zu Religionen hat, sucht im Internet nach Antworten, ob das nun im Islam oder bei den Christen ist.  In diesem Sinn ist die virtuelle Welt ebenso real, als würde man den Menschen direkt gegenüber sitzen. Da kommt es zu einem fairen, rücksichtsvollen Austausch. Das gilt auch für Kommentare, die in den Internetportalen der Radio- oder Fernsehstationen geschrieben wird. Kommunikation mit den neuen Medien ist je nach Zielpublikum gut investierte Zeit, so das Fazit von Kotsch.

Brasilien/Schweiz: Schweizer Allianz Mission initiiert Gründung einer einheimischen Organisation in Brasilien. Der neugegründete Verein ProSERTÃO in Brasilien möchte Kirchen im Norden Brasiliens mobilisieren, in ihrer jeweiligen Region aktiv zu werden und benachteiligten Menschen Gottes Liebe näher zu bringen. In diesen Tagen wird der neue Verein in Brasilien drei Monate alt. ProSERTÃO ist als Missionsgesellschaft und Hilfsorganisation tätig, um den grossen Herausforderungen der Region Sertão im Norden Brasiliens zu begegnen. In Sertão, dem Trockengebiet von der Grösse Deutschlands, Frankreichs und Italiens zusammen, leben 53 Millionen Menschen. Hitze, Trockenheit und Überschwemmungen zeichnen die Region, politische und wirtschaftliche Vernachlässigung, schulischer Rückstand und ein Volkskatholizismus, der von Afroreligionen und Spiritismus geprägt ist. In den ländlichen Zonen, die ganz besonders von Armut und sozialen Problemen betroffen sind, gibt es nur bis zu 1 Prozent bekennende Christen. Durch ProSERTÃO sollen bereits vorhandene Kirchen in den Kleinstädten des Gebietes mobilisiert werden, in ihrem «Hinterland» aktiv zu werden und die Bevölkerung ganzheitlich zu unterstützen.