In dieser Woche haben sich an den Stellen, wo als erstes gearbeitet werden muss, die Maschinen und Arbeiter eingefunden. Das gab der Leiter der Pilcomayo-Kommission, Darío Medina, im Interview mit Radio ZP-30 bekannt. Er erklärte, bis kurz vor Weihnachten werden die Vertragsunternehmen 24/7 arbeiten, das heißt, rund um die Uhr.
In Zusammenhang mit den dringendsten Arbeiten, die anstehen, sprach der Kommissionsleiter über den Kanal Meyer, den es seit 2019 in der Zone von La Dorada, südlich von Pedro P. Peña gibt. An dem Kanal müsse im Trockenen gearbeitet werden, so Medina. Dem Kommissionsleiter ist es ein Anliegen, in die Arbeiten am Wasserlauf die Anwohner, Landbesitzer und Viehzüchter einzubeziehen. Deshalb traf man sich am Montag mit Viehzüchtern von Tte. Estéban Martínez, um zu informieren, welche Arbeiten für diesen Sommer geplant sind. Dabei räumte Medina ein, dass man mit den Arbeiten in diesem Jahr spät dran sei. Deshalb müssten jetzt noch strikter Prioritäten gesetzt werden.
Der Leiter der Pilcomayo-Kommission erklärte, man wisse, dass das Wasser nicht alleine kommt, sondern viel Sediment mitbringt. Im vorigen Sommer war außergewöhnlich viel Sediment flussabwärts gewandert. Noch gab es keine bedeutenden Regen in Bolivien, die nennenswerte Wassermengen flussabwärts bringen. Noch kann man also die Trocken-Arbeiten durchführen.
Nach den Finanzen gefragt, sagte der Kommissionsleiter, die Verträge mit den Bauunternehmen seien ein Jahr gültig. Die aktuellen gelten bis März 2027. Sie sind in Teilen so formuliert worden, dass die Arbeit flexibel stattfinden kann. Das heißt, der jeweilige Vertrag lässt Raum, um nach Bedarf die Arbeiten in dem Fluss-System anzupassen. Jedes der Vertragsunternehmen muss an kritischen Stellen zwei Schwimm-Bagger einsatzbereit haben, um, -wenn das Wasser mit Wucht kommt, die Sedimente, die es dann mitführt, sofort abtragen zu können.
Der Pilcomayo zwischen Paraguay und Argentinien gilt als launiger Fluss. Durch Sedimente, die das Wasser aus den südbolivianischen Bergen mit sich bringt, verschlickt der Fluss sich selbst, schüttet dabei sein eigenes Bett zu und verlagert sich auf andere Gebiete. Fluss oder Flussarme sind mitunter so hoch verschüttet, dass unter Brücken das Wasser kaum noch durchfließen kann. Daher müssen jedes Jahr vor der Regenzeit die Wasserläufe, die man erhalten will, ausgebaggert werden. Dafür wird die paraguayische Regierung in diesem Jahr bis zu Gs. 100.000.000.000 ausgeben. Der Auftrag kommt vom MOPC, die Koordination ist Sache der Pilcomayo-Kommission und die Ausführung die der Unternehmen, die mit den Arbeiten beauftragt wurden. Sie sollen nun vor Ort loslegen. (ZP-30/Archiv/ABC-Color)
