Am Wochenende kamen 26 Paare ins örtliche Rathaus, um vor einem Standesbeamten den Ehebund zu schließen. Zuständig war der Anwalt Maximiliano Ayala. Die Veranstaltung fand im Rahmen des Programmes, „Paraguay se casa“ statt, – einer Regierungsinitiative, deren Ziel in dem Motto formuliert wird: „Unidos por Amor, Protegido por la Ley“, – zu deutsch: Verbunden in Liebe und geschützt durch das Gesetz.
Der Koordinator des Zivilregisters in Boquerón, Gerhard Penner, erklärte unlängst im Interview mit Radio ZP-30, in manchen Siedlungen würden Eheschließungen meist in der Gemeinde stattfinden. Das Paar bekommt dort oft einen Eheschein und sieht sich damit als verheiratet an, hat aber keine Heiratsurkunde, die rechtsgültig ist. Die Heiratsurkunde aber ist in den meisten Fällen für Anträge von staatlichen Dienstleistungen notwendig. Das staatliche Projekt will deshalb möglichst vielen Paaren in Paraguay den Schritt zur Eheschließung ermöglichen. Wer zusammen mit vielen anderen heiratswilligen Paaren ohne Kostenaufwand heiraten will, kann sich bei seinem örtlichen Standesamt anmelden.
Im Departament Boquerón gibt es 12 Zivilregister. Nicht bei allen davon werden Eheschließungen vollzogen, aber in allen kann man einen Eintrag ins Geburtenregister vornehmen lassen. Um sich für die Eheschließung bei der Massenhochzeitsfeier anzumelden, braucht es einen gültigen Personalausweis und vier Zeugen. Bei der Anmeldung werden Daten erfragt, wie die Namen der Eltern und wo sie wohnen, Angaben zum Beruf und zum Alter der Heiratswilligen. Wer heiraten will, muss mindestens 16 Jahre alt sein. Wer unter 18 ist, muss allerdings die Erlaubnis seiner Eltern mitbringen. Der standesamtlichen Massentrauung wohnten am Samstag der Gouverneur von Boquerón, Harold Bergen, und seine Ehefrau, Ruthie, bei. (Gobernación Boquerón/Archiv ZP-30)