Heute beginnt in Paraguay das dritte internationale Raps-Symposium. Heute und morgen werden dazu in der Stadt Naranjal, Alto Paraná, über 600 Teilnehmer erwartet, darunter Bauern, technische Fachleute, Unternehmer, Vertreter von Genossenschaften, Wissenschaftler und Journalisten. Die wissenschaftliche Konferenz nennt sich kurz „SLAC“. Das steht für «Symposio Latinoamericano de canela“. Laut der Zeitung Itapúa Noticias, wird das Raps-Symposium auf dem Ausstellungsgelände der Agroshow Copronar stattfinden, im Norden von Naranjal.
Organisiert wird die Veranstaltung von der brasilianischen Raps-Produzentenvereinigung Abrascanola aus Brasilien. Paraguay gewinnt in der regionalen Agrarindustrie an Wichtigkeit. Raps spielt dabei zunehmend eine wichtige Rolle als alternative Kulturpflanze zwischen den Hauptanbauzeiten. Der Sprecher des Ölherstellers Copordini, Darsi Bortoloso, nannte im Interview mit La Nación die Vorteile des Rapsanbaus: gesündere Böden, mehr Vielfalt in der Landwirtschaft und eine höhere lokale Wertschöpfung.
Genutzt werden bei Raps hauptsächlich die Samen der Pflanze. Daraus wird Rapsöl gewonnen. Früher wurde Rapsöl aufgrund seines bitteren Geschmacks hauptsächlich als Brennstoff für Öllampen und als Schmiermittel verwendet. Durch die Züchtung moderner Sorten gibt es jedoch inzwischen genießbares Rapsöl, das auch in der Speisezubereitung für Menschen geeignet ist. (La Nación, Itapuanoticias.tv/agroshow/)
Das Kräuterunternehmen Yuko expandiert mit Fokus auf den Außenmarkt. Das Unternehmen Yuko ist spezialisiert auf die Verarbeitung von Heilkräutern zu flüssigen Extrakten, die dem Tereré oder Mate beigefügt werden können. Wie die Tageszeitung Hoy berichtet, stellte das Unternehmen am gestrigen Dienstag seine Zukunftspläne vor. Das Ziel von Yuko ist demnach, die Produktionskapazität zu verzehnfachen und stärker auf den anspruchsvollen internationalen Märkten aufzutreten.
Im Beisein des Industrie-Vizeministers, Marco Riquelme, präsentierten die Geschäftsführenden von Yuko, Laura Benítez und Carlos Becker, ihre Wachstumsstrategie. Sie basiert auf dem Eigenanbau von natürlichen Kräutern auf einer 5 Hektar großen Plantage. Derzeit führt Yuko versuchsweise Exporte in Länder wie Schottland und Spanien durch und hat auch schon was nach New York geschickt. Zudem hat das Unternehmen Märkte wie Argentinien und Uruguay im Visier, wohin man gern regelmäßig liefern würde.
Das Unternehmen hob die technische und institutionelle Unterstützung des Ministeriums für Industrie und Handel, MIC, hervor. Im Rahmen seines Fahrplans will Yuko die Handelsbeziehungen mit identifizierten Zielmärkten festigen und die Begleitung durch das MIC nutzen, um seine Expansion voranzutreiben. Dabei soll Mehrwert geschaffen und zur nationalen wirtschaftlichen Entwicklung beigetragen werden – mit hochwertigen Produkten und paraguayischer Herkunftskennzeichnung. (Diario Hoy)
Der Zwiebelanbau gewinnt in Paraguay an Bedeutung. Aufgrund der großen Anzahl an Arbeitskräften, die die Zwiebelproduktion erfordert, ist dieser Sektor aus sozioökonomischer Sicht wichtig für das Land. Darüber berichtet die Tageszeitung La Nación. Der Zwiebelbedarf liegt in Paraguay bei täglich etwa 150 Tonnen; jährlich landesweit bei 54.000 Tonnen. Der Koordinator der Produktionsaktivitäten im Landwirtschaftsministerium, MAG, Diego Garcete, sagte der Zeitung, dass im letzten Jahr auf 950 Hektar etwa 20.000 Tonnen Zwiebeln geerntet wurden. Es könnten also noch mehr werden, wenn man den internen Markt decken will.
Im vorigen Jahr hatte Paraguay schon mal Zwiebeln nach Argentinien exportiert. In einer ersten Lieferung wurden 28.000 Kg. in das Nachbarland verkauft. Sie kamen aus dem Chaco, von Gian Hiebert. Dank einer Zusammenarbeit mit Südkorea konnten Zwiebelsorten an die lokalen Gegebenheiten angepasst werden. Das hat laut dem Institut für Agrar-Technologie, IPTA zu einer Steigerung der Produktivität um 37% pro Hektar geführt, im Vergleich zur Zeit vor Beginn des Projekts.
Für den Zwiebelanbau sprechen in Paraguay laut dem Mag-Funktionär Garcete dass das Gemüse kälteresistent und frosttolerant ist, und dass es sich nahezu allen Bodenarten anpasst. Die Erträge können jedoch durch Wassermangel und degradierten Boden beeinträchtigt werden. Das Landwirtschaftsministerium verteilte in diesem Jahr bereits über 1.000 Kg. Zwiebelsaatgut der verschiedenen Sorten an interessierte Bauern. Damit konnten etwa 665 Hektar bepflanzt werden. Das Ziel ist, auf eine Produktionsfläche von mindestens 1.000 Hektar zu kommen.
Derzeit arbeitet das MAG mit 3.800 Bauern in 14 Departamenten zusammen. Die produktivsten Regionen sind Paraguarí, Itapúa und Caaguazú, wo die meisten Gemüse-Unternehmen zuhause sind. Im Chaco werden Zwiebeln unter anderem bei Margariño, Pedro P. Peña und in Campo Alegre angebaut. Im vorigen Jahr hatte das MAG auch Anreize für den Anbau von Zwiebeln in Amambay geschaffen, weil man dort günstige Gegebenheiten sah. 80 Hektar wurden daraufhin dort mit Zwiebeln bepflanzt.
Laut den Berechnungen des MAG, beschäftigt ein durchschnittlicher Zwiebelbauer, der ein Viertel bis einen halben Hektar bewirtschaftet, täglich vier Familien. Der Vertrieb der Zwiebelernte erfolgt hauptsächlich direkt von den Familienbetrieben aus, entweder über Direktkäufer oder Zwischenhändler. Wenn die Ernte gut ausfällt, sollte der Zwiebelbauer pro Hektar einen Gewinn von etwa Gs. 24.000.000 verzeichnen, so die Berechnung. Das Landwirtschaftsministerium sieht daher eine bedeutende Wirtschaftsaktivität durch den Zwiebelanbau in derartigen Kleinunternehmen. (La Nación/Archiv ZP-30)
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