Senepa verschärft im Chaco den Kampf gegen Chagas

Seit heute früh und noch bis Freitag sind Beamte der Behörde für die Bekämpfung von übertragbaren Krankheiten im Distrikt Boquerón unterwegs. Sie suchen vor allem nach Blutsaugern, der sogenannten Vinchuca-Wanze, die die Chagas-Krankheit übertragen kann. Wie der Senepa-Leiter von Boquerón, Pablo Kennedy, heute im Interview mit ZP-30 erklärte, sind 10 Beamte unterwegs im Zentrum von Neuland, in Dörfern der Zone und in indigenen Siedlungen. Sie kommen auf Anfrage auch in andere Orte. Finden sie Blutsauger, dann werden die Tiere eingepackt und in Asunción untersucht.
Denn die Käfer können in ihrem Kot den Parasiten „Trypanosoma cruzi” enthalten, der die Chagas-Krankheit verursacht und durch den Stich der Wanze auf den Menschen übertragen wird. Beim Blutsaugen setzt die Wanze ihren Kot neben der Wunde ab. Kratzt sich die gestochene Person die Stichstelle, gelangen die sich im Kot befindenden Parasiten in die Wunde und in das Blut. Der Mensch wird daraufhin krank. Um festzustellen, ob eine Person an Chagas erkrankt ist, wird zunächst eine kleine Menge Blut entnommen. Für die Untersuchung des Herzens wird ein Elektrokardiogramm durchgeführt. Dazu kommen Röntgenaufnahmen von Brustkorb und Bauch. In der akuten Phase kann die Chagas-Krankheit vollständig mit Medikamenten geheilt werden. Geht die Krankheit aber in die chronische Phase über, wird es schwierig, sie nur mit Medikamenten zu behandeln.
Gegen die Chagas-Krankheit gibt es keine Impfung. Daher ist es wichtig, eine Ansteckung zu vermeiden. Kennedy erklärte, der Nordsturm begünstige das Auftreten von Blutsaugern, die dann aus dem Busch kommen und sich in der Nähe von Mensch und Tier aufhalten, wo sie sich vom Blut ernähren können. Deshalb sollte man darauf achten, dass möglichst keine Wanzen in das Haus gelangen. Der Gesundheitsbeamte sagte, wo man anrufen kann, wenn verdächtige Insekten auftauchen und Unklarheit darüber herrscht, ob es ein Blutsauger ist und ob man infiziert wurde. Am besten ruft man dann beim örtlichen Gesundheitsamt der Stadtverwaltung an. (ZP-30/Archiv)