Heute früh wurden die Sucharbeiten in der Zone um den Cerro León wieder aufgenommen. Es geht um den 77-jährigen argentinischen Staatsbürger Wenceslao Benoit, der seit Freitag vermisst wird. Die Suche durch Behörden läuft seit Wochenbeginn, nachdem die Tochter des Vermissten in Asunción eine Vermissten-Anzeige erstattet hatte, und die Polizei Boquerón am Sonntag informiert wurde.
Benoit ist Unternehmer. Laut Angaben seiner Familie gehört ihm ein Unternehmen, das Fahrzeuge vermietet, die sich für Abenteuer-Reisen eignen. Er war aus touristischen Zwecken im Gebiet des Cerro León unterwegs, zusammen mit einem anderen Mann, der aus Belgien kommt. Am vergangenen Donnerstag hatten die Beiden nach einer Fototour gegen Abend am Posten Madrejón ausgeruht, bevor sie sich Freitag wieder in den Park begaben. Zuletzt gehört hat die Familie von dem Vermissten am Freitag, den 1. August um 10 Uhr. Die beiden Touristen haben sich später am Nachmittag zuletzt unterhalten. Sie gingen dann in den Park und verloren sich dabei aus den Augen. Der Belgier kehrte zum Auto zurück. Als sein Begleiter nicht auftauchte, und er selbst keinen Schlüssel für das Auto hatte, zerbrach er ein Fenster, um in das Fahrzeug zu gelangen und zu seinem eigenen Schutz vor Wildtieren in dem Auto zu übernachten. So schilderte uns heute der Polizeisprecher von Boquerón, José González, die bisherigen Erkenntnisse.
Die Umstände seitdem sich die Beiden aus den Augen verloren haben, werden nun genauer von den Behörden untersucht. Am Samstag machte der Belgier sich in dem Auto auf, um an einem nahegelegenen Weg Hilfe zu suchen. Die bekam er durch Menschen, die dort entlangkamen und ihn die Strecke bis zum Parkwachposten bei Madrejón brachten, – fast 50 Kilometer von dem Standort entfernt, wo die beiden Abenteurer zuletzt das Auto verlassen und noch zusammen in den Park gegangen waren. Der Belgier wurde inzwischen nach Filadelfia gebracht. Hier wird er medizinisch untersucht und nach den durchlebten Strapazen entsprechend behandelt. Er ist der Polizei bisher nicht bekannt. Weder in Paraguay noch im Ausland noch in seinem Herkunftsland Belgien. Das Auto wird geborgen und nach Fuerte Olimpo zum dort zuständigen Büro der Staatsanwaltschaft gebracht, wo man das Fahrzeug weiter untersuchen wird.
Die Suche nach dem verschwundenen Benoit ging heute früh weiter. Mobilisiert wurden alle Abteilungen der Polizei von Boquerón. Erschwert wird die Suche laut Giménez durch die Umstände, – das sind schlechte Wege dorthin und an Ort und Stelle der dichte Busch, wo man unbedingt das Tageslicht brauche, um sehen und sich orientieren zu können, so der Polizist. Die Einsatzkräfte werden in verschiedene Trupps eingeteilt, um an verschiedenen Stellen gleichzeitig suchen zu können. Der Polizei-Chef von Boquerón, Kommissar Ramón Escobar, ist selbst vor Ort. Angereist, um die Suche zu unterstützen, ist auch ein Mitglied der Familie von Benoit. (ZP-30)