Bei Km. 160 findet heute eine Kundgebung von Anwohnern der „Ruta Ñ“ statt. Beteiligt sind Bewohner der Distrikte General Bruguez und Teniente Estéban Martínez im Süden, sowie von Benjamín Aceval im Norden der „Ruta Ñ“.
Die Aktion ist nach eigenen Angaben der Demonstranten, eine klare Auflehnung gegen die Wegekommission, ARÑ, die den Weg unterhält. Die Demonstranten fordern in einem Schreiben folgendes: dass der Weg rund um die Uhr geöffnet ist, dass Krankentransporte uneingeschränkte Durchfahrt haben, dass der Weg nicht mehr geschlossen werden darf, außer wenn per Wetterprognose Regen ansteht, und auch dann nur streckenweise. – Dass die Wegegebühr um die Hälfte gesenkt wird und dass die Zuständigkeit für den Weg der Wegekommission entzogen wird. Die Verwaltung des Weges soll nach dem Willen der Demonstranten an eine neue Instanz übergeben werden. An der sollten die betroffenen Distriktverwaltungen, die Departaments-Regierung, das Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation, MOPC, die Anwohner, Landbesitzer und Nutzer des Weges beteiligt sein, so die Forderung.
Laut Gesetz 6.551/2020 ist der Weg eine öffentliche Straße. Die Departaments-Straße «D088», die von der Transchaco nach Süden bis Fortín Caballero führt. Damit würde dieser Weg ein öffentlicher Weg sein, der 24/7 geöffnet sein müsste. Die Wegekommission „Ruta Ñ“, die aus Besitzern von Ländereien an dieser Straße besteht, kassiert dort bisher eine Gebühr und schließt zur Nacht die Straße. Laut Angaben des Bürgermeisters von Tte. Estéban Martínez, Héctor González, ist die „Ruta Ñ“ ein stark befahrener Weg. Eine 137 Km. lange Strecke, die derzeit von 5:00 Uhr bis 22:00 Uhr geöffnet ist. Wer dort fährt, zahlt an die Wegekommission Gs. 120.000. Laut Ansicht des Bürgermeisters ist der Weg aufgrund des Gesetzes 6.551 als öffentliche Straße anzusehen und müsste als solche rund um die Uhr geöffnet sein.
In der Vergangenheit hatte das Ministerium für öffentliche Bauten und Kommunikation einen Vertrag mit der Wegekommission „Ruta Ñ“, der eine gewisse Zusammenarbeit vorsah und die Situation regelte. Dann arbeiteten zum Beispiel Maschinen des MOPC dort. Sie wurden aber mittlerweile abgezogen. Die Wegekommission veröffentlichte ein Kommuniqué zur Situation. Dort steht: Die „Ruta Ñ“ ist seit 50 Jahren ein Privatweg. Um ihn zu bauen, haben die angrenzenden Landbesitzer damals freiwillig an beiden Seiten des Weges einen Streifen von 25 Meter Land abgegeben. Zum Unterhalt des Weges kommt kein Geld vom Staat. Der Weg wird ausschließlich von Beiträgen derjenigen instandgehalten, die den Weg benutzen. In Notsituationen kann aufgrund einer Sonderregelung der Weg genutzt werden. Wer dort Anwohner ist, und das auch belegen kann, bekommt Begünstigungen. Die Wegekommission kann ihre Aussagen mit Resolutionen belegen, die rechtsgültig sind.
Laut den Erkenntnissen von Radio ZP-30 ist die Situation konfliktiv, weil ungeachtet dessen, dass es ein Privatweg ist, vom Kongress entschieden wurde, ihn zu einer Departaments-Straße zu erklären, die damit von öffentlichem Interesse ist. Das geschah, obwohl die Wegekommission aufgrund entsprechender Resolutionen und Abkommen mit dem MOPC die Zuständigkeit an dem Weg hat. Somit würde das Gesetz verfassungswidrig sein. Nun liegt es bei den Zuständigen, eine Lösung zu finden. Noch heute erwartet man, dass Politiker, die in der Sache einen Beitrag leisten können, sich an Ort und Stelle einfinden. Soweit Erklärungen zur Situation rund um die Straßenblockade, die heute bei Km. 160 auf der Fernstraße PY-09 stattfindet. (ZP-30/ARÑ/Schreiben der Demonstranten)