Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 2. Juli 2025

Letzte Gelegenheit, in Filadelfia die Stiftshütte zu besuchen. Die nahezu originalgetreue Nachbildung der Zeltkonstruktion mit dazugehörigem Hof, die wir aus der Bibel kennen, wird morgen abgebaut. Heute Abend wird dort, auf dem Hof der Ost-Mennoniten Brüdergemeinde, ein letztes Mal der siebenarmige Leuchter angezündet. Die Stiftshütte nach biblischen Angaben aufzubauen, war ein Anliegen des Jugendrates der Vereinigung der Mennoniten-Brüdergemeinden Paraguays.
           Bei der Gestaltung achtete man darauf, die Vorgaben, die Gott einst dem Volk Israel für den Bau der Stiftshütte in der Wüste gab, möglichst genau zu beachten und nachzubauen.
An dem Projekt beteiligt waren, unter Leitung einer sogenannten „Baukommission“, über 60 Jugendliche, die planten, nähten, schreinerten, bauten, strichen, beschrifteten und Gäste rumführten. Die Veranstalter sagten im Interview mit ZP-30, das Projekt habe Jugendteams aus verschiedenen Orten und Gemeinden zusammengeführt.
Es sei rührend gewesen, zu sehen, wie man zusammengearbeitet habe an einem Projekt, dass uns der Heiligkeit Gottes näherbringt. Dass man sich unter Gemeinden helfen kann, Gott näher zu kommen. Aber auch, die Begeisterung zu erleben, mit der junge Menschen sich mit den Details und Gegebenheiten der biblischen Zeit auseinandersetzten und damit, wie Gottes Wesen darin zum Ausdruck kommt. Zahlreiche Menschen beteiligten sich finanziell an dem Projekt Stiftshütte. Denn die Kosten von Gs. 175.000.000 wurden ausschließlich von Spenden gedeckt.
 Die Veranstalter sagten, das Projekt habe die Erwartungen bei weitem übertroffen. Die Stiftshütte wurde in diesen rund drei Monaten von schätzungsweise 10.000 Menschen besucht. Die Idee des Immanuel, was bedeutet, „Gott mit uns oder unter uns“, die Gott seinem Volk damals veranschaulichen wollte, greift der Apostel Johannes im Vorwort seines Evangeliums auf, wenn er sagt, „das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns“. Diese Idee kam mit der Stiftshütte anschaulich in den zentralen Chaco und hat das Herz manch eines Besuchers ergriffen. (ZP-30, Archiv)

Taschen und Möbel werden aus Mango-Leder gefertigt. Das Unternehmen Maigotex wurde 2022 mit dem Ziel gegründet, innovative Biomaterialien zu schaffen. Die Firma leiten die Jung-Unternehmerinnen Verónica Alegre und Maura Marti. Sie haben ein Biokunstleder aus Mango-Abfällen entwickelt. Darüber berichtet die Tageszeitung Hoy. Frau Alegre wies darauf hin, dass mehr als 80% der seit den 1950er Jahren verwendeten Stoffe und Materialien Polyester-Abkömmlinge sind. Sie sahen die Notwendigkeit, nachhaltige Alternativen zu schaffen, ohne dabei auf Widerstandsfähigkeit oder Langlebigkeit zu verzichten. Die Unternehmerinnen erklärten, dass sie mehr als 1.200 Tests durchführen mussten, um aus Mango-Abfällen ein Material zu entwickeln, das widerstandsfähig, langlebig und vielseitig ist. Die Tests führten sie gemeinsam mit dem Institut für Technologie, Metrologie und Normen, INTN, durch.
Zur Herstellung des Bioleders werden lediglich verfaulte Mangos verwendet. Die Frucht, die in Paraguay in großen Mengen verschwendet wird, setzt bei ihrer Zersetzung Methan frei, ein Gas mit hohem Klimaschädigungspotenzial, erklärte Alegre. In Paraguay bleiben jährlich schätzungsweise 60.000 Tonnen Mangos ungenutzt. Durch die Umwandlung des Abfalls in Biokunstleder gibt es die Möglichkeit, Schuhe, Handtaschen und Polstermöbel. Das Endprodukt ist 5 bis 10 Jahre haltbar, ähnlich wie bei herkömmlichem Kunstleder. Im Unterschied zu traditionellem Kunstleder setzt der Abbauprozess von Biokunstleder kein Mikroplastik frei. Außerdem werden bei seiner Herstellung kein zusätzliches Wasser oder zusätzliche Ressourcen verbraucht.
Wie die beiden Unternehmerinnen mitteilten, hat das Projekt bereits internationales Interesse geweckt. Das Unternehmen ist derzeit dabei, eine Modellanlage aufzubauen. Vorgesehen ist, im kommenden Monat mit dem Verkauf von Biokunstleder aus Mangos zu beginnen. Abschließend erklärten die jugendlichen Unternehmer der Tageszeitung, dass sie auch einen kulturellen Aspekt bewahren möchten. Sie hätten unter dem Mangobaum gelernt, seien mit Mangobäumen aufgewachsen und mit Mangos beworfen worden. All diese Erlebnisse hätten dazu geführt, sich eingehender mit der Frucht zu beschäftigen. Neben der positiven Umweltwirkung eröffne die Initiative eine neue Möglichkeit für die Kreislaufwirtschaft im Land, indem sie pflanzliche Abfälle nutze, um Produkte mit Mehrwert zu schaffen, so die Unternehmerinnen von Maigotex.

Jugendliche aus verschiedenen Ländern feiern in Japan die paraguayische Kultur. Mit Tereré, Ñanduti und Grüßen auf Guaraní machen sie den nationalen Ausstellungsstand zu einem interkulturellen Treffpunkt auf der Expo Osaka 2025. Der paraguayische Pavillon wurde von der Organisation Ikigai Paraguay koordiniert. Darüber berichtet die Tageszeitung Hoy.
Der Begriff „Ikigai” bezieht sich auf ein japanisches Konzept und bedeutet „Energie, die verbindet”. Die Organisation möchte die traditionelle Kultur, die natürliche Vielfalt und die Dynamik der paraguayischen Industrie präsentieren. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf erneuerbaren Energien. Wie es heißt, wird der Stand auf der Expo Osaka täglich von über 20.000 Personen besucht. Im Ausstellungsraum wird die Identität der Sprache der Guaraní nicht nur gezeigt, sondern gelebt und mit der Welt geteilt. Der Stand zeichnet sich durch seinen multikulturellen Ansatz und die Herzlichkeit seines Teams aus.
Die menschlichen Interaktionen sind nur ein Teil des Angebots. Die Besucher durchlaufen eine sorgfältig ausgewählte Handwerksausstellung. Hier werden Schnitzereien aus Palo Santo, uralte Gewebe und indigene Kunst präsentiert. All dies wird von einem geschulten Team präsentiert, das Geschichte und Tradition vermittelt und die kulturelle Erzählung des Landes mit Klarheit und Herzlichkeit weitergibt.
Unter dem Motto „Ikigai Paraguay in der Welt“ wurde das Team in den offiziellen sozialen Medien des Pavillons vorgestellt. Paraguay präsentiert in Osaka nicht nur seine Kunst, Geschichte und Identität. Das Land beweist auch, dass seine Kultur die Fähigkeit besitzt, zu inspirieren, zu verbinden und Emotionen zu wecken – über die eigenen Grenzen hinaus. (Diario Hoy)

In Capiatá entsteht ein Zentrum für integrale Betreuung in der frühen Kindheit. Am Dienstag, den 2. Juli fand dort die Spatenstichfeier für das erste Zentrum dieser Art statt. Dahinter steht das Regierungsprogramm „Samen der Zukunft“. Die Tageszeitung La Nación zitiert Worte des Staatspräsidenten Santiago Peña, zu dem Projekt. Demnach soll das Programm helfen, eine Gesellschaft aufzubauen, die allen Kindern optimale Entwicklungsmöglichkeiten bietet.
Peña wies darauf hin, dass es sein Wunsch sei, in jedem der 263 Distrikte Paraguays mindestens ein Zentrum für umfassende Betreuung in der frühen Kindheit einzurichten. Ziel ist, innerhalb des Programmes „Samen der Zukunft“ etwa 280.000 Kinder in ganz Paraguay zu betreuen.
 In dem Betreuungszentren sollen Kleinkinder geschützt, frei von jeglicher Gewalt, in einer Umgebung des Vertrauens und der Sicherheit einen Start ins Leben bekommen. Laut Angaben des Ministeriums für Kinder und Jugendliche, MINNS, wird es in diesen Zentren ein umfassendes Angebot von Dienstleistungen geben, wie Ernährung, rechtzeitige Betreuung, Stimulation und Pflege, Zugang zur gesundheitlichen Grundversorgung sowie die Früherkennung von zusätzlichem Förderbedarf bei Entwicklungsverzögerung oder Behinderung. Zudem wird eine Standesamtsstelle eingerichtet, wo Kinder bei Bedarf auch ins Personenregister eingeschrieben werden und einen Personalausweis bekommen können.
Das Zentrum für integrale Betreuung in Capiatá soll im ersten Jahr 1.200 Familien und 3.000 Kindern der Stadt zugutekommen. Jedes Kind soll, unabhängig von Herkunft oder sozioökonomischer Bedingungen, die Chance haben, sich zu entwickeln und einmal eine führende Rolle beim Aufbau des Landes zu übernehmen, sagte Staatspräsident Santiago Peña. (La Nación)


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