Mittagsnachrichten von Radio ZP-30 am 10. Mai 2025

Im Süden von Paraguay hat ein starker Sturm schwere Verwüstungen hinterlassen. Laut La Nación wurden von dort gestern umgestürzte Bäume, Masten und Kabel gemeldet. Laut dem Bericht des Korrespondenten stürzte zudem in Itapúa ein Teil eines Silos ein. Das Lagerhaus war erst kürzlich errichtet worden. Aus der Innenstadt von Encarnación wird von starken Regenfällen berichtet. Dort kam es zu Hochwasser auf den Stassen, und einige Geschäftsräume wurden überflutet. Außerdem brachen Strommasten der Nationalen Elektrizitätsverwaltung, Ande, zusammen. Es wurden keine Todesopfer verzeichnet. (LN)

In Hernandarias nehmen Elektrobusse ihren Betrieb auf. Gestern wurden in der Stadt, ganz im Osten bei Ciudad del Este, fünf neue Elektrobusse offiziell für den städtischen Passagiertransport zugelassen. Darüber berichtet die Tageszeitung Hoy. Die Busse sind eine Spende aus Südkorea. Sie werden in einer Art Pilotprojekt in den Personen-Nahverkehr eingespeist. Parallel dazu werden in einem Lernzentrum von Itaipú und dem Industrie- und Handelsministerium Mitarbeiter geschult, damit sie mit den Themen rund um Elektromobilität vertraut werden. Von den fünf Bussen werden drei in Hernandarias eingesetzt. Sie sollen auf ihrer Route testweise in vier Bereiche der Stadt mit unterschiedlichem Passagieraufkommen unterwegs sein: In Geschäfts-, Industrie-, Schul- und Wohnvierteln. Ein weiterer Elektrobus wird beim Wasserkraftwerk Itaipú zum Einsatz kommen, wo man es mit mehr Steigung im Gelände zu tun hat, und ein weiterer Elektrobus soll im Technologiepark von Itaipú getestet werden. Den Elektro-Bussen stehen an zwei Stellen der Stadt Schnell-Ladestationen zur Verfügung: Bei Itaipú und beim zentralen Omnibus-Bahnhof. Das innovative Projekt ist das Ergebnis der bilateralen Zusammenarbeit zwischen Paraguay und Südkorea, deren Ziel es ist, den Personentransport umweltfreundlicher zu gestalten. (Diario Hoy)

Paraguay schließt sich mehr als 130 Ländern an, um die Ziele der Biodiversität zu unterstützen. Nach Angaben der Staatlichen Nachrichtenagentur, IP Paraguay, wird Paraguay ab diesem Jahr offiziell Teil der Gruppe von Ländern sein, die das Projekt „Finanzierungsinitiative für die Biodiversität, Biofin“ umsetzen. Die Initiative wurde von dem Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen, Pnud, ins Leben gerufen. Vom 6. bis zum 8. Mai fand in Chile die 6. Weltkonferenz zur Biodiversitäts-Finanzierung statt. Daran nahm der paraguayische Umweltminister, Rolando de Barros Barreto, teil. Laut dem Mades-Chef geht es bei dem Projekt darum, rund um den Erhalt der Artenvielfalt Finanzierung-Möglichkeiten zu finden. Das Übereinkommen über die Biologische Vielfalt ist eines der Ergebnisse der Konferenz der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung, Unced, vom Jahr 1992 in Rio de Janeiro. Es ist das weltweit umfassendste Abkommen zum Schutz der Natur und der Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen. Bei der Umsetzung des Übereinkommens sollen ökologische, ökonomische und soziale Aspekte in ausgewogener Form berücksichtigt werden. Paraguay hat das Abkommen 2014 per Gesetz Nummer 253 gebilligt. Paraguay ist damit diesem Abkommen verpflichtet. Nun geht es darum, die Programme, die im Rahmen dieses Abkommens zum Artenschutz durchgeführt werden, mitzufinanzieren. (Ip Paraguay/Gesetz Nr. 253/Bundesamt für Naturschutz)

In Asunción üben Kinder Verhalten im Verkehr. In dem sogenannten „Parque de Educación Vial Infantil“, auf der Plaza Valinotti, können Kinder zwischen 6 und 10 Jahren spielerisch den Straßenverkehr kennenlernen. Davon schrieb in den vergangenen Tagen die Zeitung Última Hora. Auf dem Platz Valinotti, hinter dem Einkaufszentrum Multiplaza, wurde eine kleine, realitätsnahe Verkehrsstrecke mit Verkehrszeichen und Ampeln eingerichtet. Das Projekt wird von der Stadtpolizei betrieben. Es entstand mit der Unterstützung der koreanischen Entwicklungsagentur, Koica. Die Kinder lernen dort, wie man sicher eine Straße überquert, auf Ampeln achtet, Notrufe absetzt und an Bushaltestellen wartet. Außerdem können die jungen Fahrschüler auf der Strecke in kleinen Kartautos das richtige Verhalten im Verkehr üben.
Hintergrund dieser Initiative sind die alarmierenden Zahlen zu Verkehrsunfällen in Asunción: Laut der Agentur für Verkehr und Verkehrssicherheit wurden zwischen 2021 und 2024 rund 53.000 Menschen bei Verkehrsunfällen verletzt, darunter mehr als 4.000 Kinder unter 15 Jahren. Das Gesundheitsministerium meldete zwischen 2019 und Oktober 2024 mehr als 200 Todesfälle von Kindern bei Verkehrsunfällen. Angesichts dieser Zahlen sieht die Stadtverwaltung Asunción die dringende Notwendigkeit, mit Verkehrserziehung im Kindesalter zu beginnen. (Última Hora)

Aserbaidschan setzt verstärkt auf Investitionen in Paraguay. Bei einem Treffen mit paraguayischen Behördenvertretern bekundeten der Botschafter aus Aserbaidschan in Paraguay, Ramzi Teymurov und der Konsul Oscar Brelles Mariño das Interesse an einer tieferen Zusammenarbeit mit Paraguay in den Bereichen Energie, Landwirtschaft und Logistik. Davon berichtet das Wirtschaftsmagazin Cinco Días. Ein wichtiger Punkt bei dem Gespräch über Investitionen war der laufende Dialog zwischen der staatlichen Rohölgesellschaft, Petropar, und dem staatlichen aserbaidschanischen Ölunternehmen Socar. Laut dem Botschafter Teymurov könnte das der Beginn einer Zusammenarbeit für den späteren Bau von Gas-Pipelines oder weiteren Lösungen zur Energie-Nachfrage sein. Man einigte sich darauf, weitere Schritte der Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern zu prüfen. Denkbar wäre ein Abkommen zur Befreiung der Visapflicht und zum gegenseitigen Schutz von privaten Investitionen. Aserbeidschan ist eine ehemalige Sowjetrepublik. Das Land liegt zwischen dem Kaukasusgebirge und dem kaspischen Meer, im Grenzgebiet zwischen den Kontinenten Europa und Asien. Aserbaidschan sieht in Paraguay neben Potential im Energie- und Landwirtschaftssektor, einen wichtigen regionalen Logistikstandort im Herzen von Südamerika. (Diario 5 Días)

Paraguay bekommt seinen ersten selbstgeschützten Gewebe-Sterilisator. Wie die staatliche Nachrichtenagentur, IP-Paraguay, ankündigte, wird das staatliche Klinikum für Verbrennungen, plastische und Wiederherstellungschirurgie, Cenquer, von der Internationalen Atomenergie-Organisation, IAEO, einen Gewebe-Irradiator erhalten. Das ist ein medizinisches Gerät, das ionisierende Strahlung verwendet, um menschliches Gewebe und medizinisches Material zu sterilisieren. Diese Technik wird hauptsächlich eingesetzt, um Transplantate wie Haut, Knochen, Sehnen oder Herzklappen zu desinfizieren. Das ist notwendig, um Infektionen zu vermeiden, die durch eine Verunreinigung nach einer Transplantation beim Empfänger auftauchen könnten. Neben Gewebe können mit dem Gerät auch medizinische Instrumente, OP-Kleidung und weiteres medizinisches Material sterilisiert werden. Das spezielle Gerät dient der Bestrahlung von menschlichem Gewebe und benötigt keinen zusätzlichen Schutzraum oder Bunker, da es über ein eigenes Schutzsystem verfügt. Bei dem Gerät handelt sich um den ersten selbstgeschützten Gewebe-Irradiator in Paraguay. Der Irradiator würde beim Kauf rund 900.000 Euro kosten. Das IAEO spendet Paraguay aber das Gerät. Der Irradiator steht künftig sowohl staatlichen als auch privaten Gesundheitseinrichtungen zur Verfügung. Bisher dauerte die Sterilisation von Gewebe im Cenquer drei bis vier Wochen, da das Material an externe Labore geschickt werden musste. Mit dem neuen Gerät verkürzt sich dieser Vorgang auf neun Sekunden und erreicht dabei eine Sterilisationseffizienz von 99,9 %. (IP Paraguay, Internationale Atomenergie-Organisation IAEO)