„A Todo pulmón“ plant ein Forschungszentrum für Forstwirtschaft und nachhaltige Entwicklung im Chaco

Dafür hat die Umweltorganisation mit dem Tourismusministerium, SENATUR, ein Abkommen unterzeichnet. Wie die Projektleiterin von A todo Pulmón, Manuela Stanley, gegenüber Radio ZP-30 erklärte, soll das Zentrum zum Erhalt der einheimischen Baumarten im Chaco dienen. Eingerichtet wird das neue Institut im Kulturzentrum „Centro de Interpretación del Gran Chaco Americano“, in der Nähe von Filadelfia. Laut Stanley wird es das erste Forschungszentrum seiner Art in Paraguay sein.

Das Abkommen mit der Tourismusbehörde hat eine Laufzeit von fünf Jahren. In den ersten zwei Jahren sollen die verbliebenen Waldflächen im Chaco neu bewertet und neu vermessen werden. Zudem plant A todo Pulmón, eine sogenannte Keimplasma-Bank einzurichten. Darin sollen Keimzellen von einheimischen Bäumen aufbewahrt werden. Die Keimzellen sind wie das DNA des Menschen, sie enthalten Erbinformationen. Durch die Sammlung der Keimzellen soll die genetische Vielfalt bewahrt und für Forschung und Züchtung nutzbar gemacht werden. Die Keimplasma-Bank von A todo Pulmón soll laut Projektleiterin Stanley alle Baumarten aus dem paraguayischen Chaco umfassen. Um das Ziel zu erreichen, ist geplant, mit den Kooperativen und Organisationen zusammen zu arbeiten, die sich schon seit längerem mit der Forstwirtschaft im Chaco beschäftigen.

Der Weg zu dem Abkommen zwischen SENATUR und A todo Pulmón war laut Manuela Stanley langwierig. Ursprung für ein Projekt zur Aufforstung und der nachhaltigen Entwicklung im Chaco waren die großen Buschbrände vor einigen Jahren. Eine internationale Organisation, die große Geldsammelaktionen organisiert, hatte sich daraufhin mit A todo Pulmón in Verbindung gesetzt. Man wolle eine bestimmte Geldsumme zu Verfügung stellen, um großflächig im Chaco aufzuforsten, hatte es geheißen. Da das Projekt jedoch auf den Chaco beschränkt und das Geld für keine weiteren Projekte verwendet werden durfte, habe man beschlossen, die Zusammenarbeit mit der Organisation abzubrechen, erklärte Stanley. Durch weitere Suche sei man dann auf Organisationen und die Kooperativen im Chaco gestoßen, die bereits Studien und Erfahrung auf dem Gebiet haben. Es fehle jedoch ein System, die Informationen zu bündeln und zu veröffentlichen, so Stanley. Dadurch entstand die Idee, ein Forschungszentrum für Forstwirtschaft und nachhaltige Entwicklung im Chaco zu gründen.

(ZP-30/ atodopulmon.org)